Ist Sauna gesund? Alle Vorteile und Nachteile im Überblick | Klimaworld

Ist Sauna gesund? Vorteile und Nachteile im Überblick 

Immer wieder hört man, dass ein Besuch in der Sauna besonders gesund sein soll und viele positive Effekte für den Körper mit sich bringt. Und tatsächlich kann man sich beim regelmäßigen Saunagang auf gesundheitliche Vorteile freuen. Damit das Erlebnis allerdings stets sicher und entspannt ist, gibt es den einen oder anderen wichtigen Punkt zu beachten.  Sie erfahren in diesem Artikel deshalb, wie der Körper auf hohe Temperaturen und Dampf reagiert und in welchen Fällen Vorsicht geboten ist. Darüber hinaus werden die möglichen Vorteile eines Saunagangs untersucht und ob er sogar zur Gewichtsabnahme beitragen kann. Abschließend erhalten Sie noch die zehn wichtigsten Tipps, um das Beste aus Ihrem nächsten Saunabesuch herauszuholen.  

> Welche Vorteile hat die Sauna für den Körper? 
> Für wen ist ein Besuch in der Sauna nicht geeignet? 
> 10 Tipps für einen entspannten Saunagang 

Welche Vorteile hat die Sauna für den Körper? 

Die zentrale Frage dieses Artikels lässt sich schnell und einfach beantworten: Ja, Sauna ist gesund!  Saunieren hat zum Beispiel positive Auswirkungen auf unser Immunsystem, das Herz-Kreislauf-System oder die Haut. Wie genau derOrganismus profitiert, erfahren Sie an dieser Stelle: 

  • Sauna als Herz-Kreislauf-Training: Die hohen Temperaturen in der Sauna bringen das Herz dazu, schneller zu schlagen und mehr Blut durch unsere Adern zu pumpen. Das Ziel des Herzens ist es, die Körpertemperatur zu senken. Durch wiederholtes Saunieren wird das Organ gestärkt und hält somit größeren Belastungen stand. Die gezielte Abkühlung nach dem Saunagang verstärkt den Effekt sogar.
  • Sauna als natürlicher Reinigungsprozess: Schwitzen ist eine Methode unseres Körpers, um Giftstoffe loszuwerden. Blutgefäße weiten sich durch Hitze und für die Schleimhäute wird es einfacher, Sekrete und Abfallstoffe abzustoßen. Saunieren kurbelt diese Vorgänge an.
  • Saunieren als Kur für die Haut: Ein Saunabesuch trägt zur allgemeinen Verbesserung des Hautbildes bei. Durch die Hitze öffnen sich nämlich die Poren und die angeregte Durchblutung sorgt dafür, dass die Hautzellen optimal mit Nährstoffen versorgt werden. Dadurch können Siesich rascher regenerieren. Eine Wohltat also für alle, die etwa unter Schuppenflechte, Nesselfieber oder Neurodermitis leiden.
  • Sauna als Boost fürs Immunsystem: Wie wir bereits wissen, stärken rasche Temperaturwechsel das Herz-Kreislauf-System. Sie verbessern aber auch unsere Abwehrkräfte. Das Immunsystem arbeitet effektiver, die Hitze unterstützt die Aktivität diverser Immunzellen (z. B. Monozyten) und stimuliert die Produktion von Immun-Abwehrstoffen (z. B. Interferongamma). Außerdem deaktivieren Temperaturen von 55 bis 65 °C für 15-30 Minuten eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Viren.
  • Sauna senkt den Blutdruck: Die Temperaturen in der Sauna sorgen für eine Weitung der Gefäße, das Herz pumpt schneller und stärker. Durch die rasche Abkühlung ziehen sich diese Gefäße wieder zusammen – eine mehrmalige Wiederholung dieses Vorgangs erhöht ihre Flexibilität.
  • Sauna erleichtert die Atmung: Die für eine Sauna typische feuchte Hitze hilft beim Durchatmen. Die Schleimhäute reagieren zudem positiv auf die hohen Temperaturen. Eine verbesserte Durchblutung des Lungentrakts kann dabei helfen, Atemwegserkrankungen vorzubeugen bzw. deren Auswirkungen abzumildern.
  • Sauna kurbelt Stoffwechsel an: Das Wechselspiel aus heiß und kalt ist ein wahrer Boost für den Stoffwechsel. Indirekt hilft Saunieren somit auch beim Abnehmen. Ein beschleunigter Stoffwechsel sorgt nämlich für ein grundlegend entspannteres Lebensgefühl. Sie schlafen tiefer, können besser entspannen, Muskelverspannungen lösen sich. Einem ausgeruhten Körper fällt das Abnehmen einfacher als einem gestressten. 

Mythos: Sauna hilft beim Abnehmen 

Ein verbreiteter Trugschluss im Zusammenhang mit der Sauna betrifft den Gewichtsverlust nach dem Saunabesuch. Wenn man nach dem Schwitzen ein paar Kilogramm leichter ist, ist die anfängliche Begeisterung oft nur von kurzer Dauer. Der rasche und vergleichsweise unkomplizierte Gewichtsverlust resultiert aus der Dehydration, die das Schwitzen bewirkt. 

Die Annahme, dass Saunieren zur Fettverbrennung beiträgt, ist also nichts weiter als ein Mythos. Dennoch kann ein Saunagang den Stoffwechsel stimulieren und somit vorteilhafte Auswirkungen auf eine Diät und die allgemeine Gesundheit haben. Bei der Gewichtsreduktion sind jedoch eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung unerlässlich! 

Generell lässt sich also festhalten, dass sich regelmäßige Saunabesuche rundum positiv auf unser Wohlbefinden auswirken. Eine Studie der Universität Ostfinnland besagt sogar, dass Saunieren das Risiko senkt, an einem plötzlichen Herztod zu sterben und erhöht somit die Lebenserwartung. Ein bis zwei Besuche pro Woche verringern die Wahrscheinlichkeit um ca. 20 %, vier bis sieben Besuche gar um knapp zwei Drittel. Außerdem ist die entspannende Wirkung einer Sauna wie ein Jungbrunnen für unsere Psyche. 

Für wen ist ein Besuch in der Sauna nicht geeignet? 

So zahlreich die körperlichen Benefits eines Saunabesuches für gesunde Menschen auch sein mögen: Wer unter bestimmten Vorerkrankungen leidet, der sollte sich im Vorfeld unbedingt mit seinem Arzt austauschen oder in Extremfällen komplett auf den Gang in die Schwitzkabine verzichten.  

Folgende Krankheiten und Symptome sind problematisch: 

  • Akutes Nierenleiden: Der starke Flüssigkeitsverlust in der Sauna belastet die ohnehin bereits geschwächten Nieren zu stark.
  • Herzerkrankungen: Hier ist besonders das plötzliche Abkühlen nach dem Saunagang gefährlich (z. B. mit einer Schwalldusche oder einem Sprung ins kalte Becken). Die durch die Wärme geweiteten Blutgefäße ziehen sich ruckartig zusammen, wodurch eine große Blutmenge in der Körpermitte zentriert wird. Dadurch steigen das Volumen und der Blutdruck rasch an, was wiederum das Herz stark belastet. Daraus kann eine reale Gefahr für Patienten mit Herzkranzgefäßerkrankungen, Bluthochdruck oder einer Herzschwäche entstehen. Wer dennoch nicht auf seinen Saunagang verzichten möchte, sollte sich langsam abkühlen.
  • (Akute) Entzündungen: Entzündungen aller Art sind eigentlich ein klares „Stopp“ in Sachen Saunabesuch. Dazu zählen etwa auch rheumatische Beschwerden. Das Immunsystem ist durch die Entzündungen ohnehin bereits geschwächt und würde durch die Hitze zusätzlich belastet werden. Ein Wort noch zu Rheuma: Betroffene wissen, dass es auch entzündungsfreie Phasen gibt. Während dieser ist ein Saunabesuch problemlos möglich.
  • Akutes Asthma: Grundsätzlich können Asthmatiker von einem Saunabesuch durchaus profitieren. Die warme Luft entspannt nämlich die Bronchialmuskulatur und lindert die Beschwerden. Wer allerdings an akutem Asthma leidet, würde die Probleme durch die Hitze nur noch verstärken.
  • Grippale/bakterielle Infekte: Wenn ein Organismus bereits durch Viren oder Bakterien akut geschwächt ist, ist von einem Saunabesuch dringend abzuraten. Die Hitze würde den Körper noch mehr belasten, der Stress steigt, schwerwiegende gesundheitliche Probleme könnten auftreten.
  • Epilepsie/Schlaganfall: Wer erst kürzlich einen Schlaganfall erlitten hat oder an Epilepsie leidet, sollte die Sauna meiden. Der Organismus ist ohnehin vorbelastet und würde durch die Hitze weiter geschwächt werden. Das kann der Auslöser für Krämpfe oder Schlaganfälle sein. 

10 Tipps für einen entspannten Saunagang 

Jeder Mensch ist anders. Und jeder genießt seine Zeit in der Sauna auf eine andere Art und Weise. Während erfahrene Saunagänger über die Jahre ihre Routinen entwickelt haben, sie Neulinge oft unsicher, wie sie sich verhalten sollen.  

Besonders die zweite Gruppe findet in diesem Abschnitt zehn wichtige Tipps für einen entspannten Saunagang: 

  1. Leichte Kost: Belasten Sie Ihren Körper vorm Saunagang nicht unnötig mit einem üppigen, mehrgängigen Mahl. Haben Sie zu viel gegessen, überfordert die Hitze den ohnehin schon schwer beschäftigten Organismus. Ein leerer Magen ist aber ebenso gefährlich. Der Kreislauf kann leichter ins Trudeln kommen. Ein wenig Obst, ein Joghurt oder ein dezent belegtes Brot sind vor dem Saunagang völlig ausreichend.
  2. Genug Flüssigkeit: Unser Körper verliert in der Sauna viel Flüssigkeit. Deshalb ist es wichtig, zwischen den Saunagängen den entsprechenden Flüssigkeitshaushalt wieder aufzufüllen. Übrigens: Die Finnen lieben es, eine kleine Dose Bier mit in die Sauna zu nehmen.
  3. Nicht übertreiben I: In Mitteleuropa gleichen Besuche in der Sauna oftmals einer Rekordjagd. Wer hält es bei extrem hohen Temperaturen am längsten im Innenbereich aus? Dieser Ansatz ist alles, aber sicher nicht entspannend. Und obwohl in unseren Breitengraden die finnische Sauna für eben diese enorm hohen Temperaturen steht, schütteln sie in Suomi (wie Finnland in der Landessprache heißt) über derartige Extrembedingungen nur den Kopf. Natürlich wird dort auch geschwitzt, dabei steht aber die Gemütlichkeit klar im Vordergrund. Deshalb unser Tipp: Übertreiben Sie es nicht! Das Thermometer muss nicht am dreistelligen Bereich kratzen. Lieber etwas weniger heiß, dafür länger und entspannter!
  4. Nicht übertreiben II: Mehr ist beim Saunabesuch nicht automatisch besser. Das empfohlene Maximum sind drei Saunagänge pro Besuch. Die Nummern vier, fünf, sechs etc. erhöhen den gesundheitlichen Nutzen nämlich nicht. Zudem ist es nicht ratsam, jeden Tag in die Sauna zu gehen. Geben Sie Ihrem Körper etwas Zeit, sich zu erholen.
  5. Nicht übertreiben III: Das individuelle Hitzeempfinden spielt beim Saunabesuch eine große Rolle. Manche haben bereits nach fünf Minuten genug, andere würden es deutlich länger in der Schwitzkabine aushalten. Die ideale Dauer für einen Saunagang liegt unserer Meinung nach bei ca. 15 Minuten. Wer den Luxus genießen und sich hinlegen konnte, sollte die letzte Phase im Sitzen verbringen. So gewöhnt er seinen Kreislauf wieder an eine aufrechte Haltung. Vergessen Sie außerdem nicht auf die Abkühlung zwischen den Saunagängen. Ein dauererhitzter Körper ist permanent im Ausnahmezustand.
  6. Geschlossene Türen: Es ist (mehr als nur) verpönt, während eines Aufgusses die Sauna zu betreten oder zu verlassen. Erscheinen Sie rechtzeitig oder warten Sie auf den passenden Moment. Achten Sie außerdem darauf, die Türen nicht länger als unbedingt nötig geöffnet zu lassen.
  7. Abstand halten: Zwar herrscht in einer Sauna eine sehr zwanglose Atmosphäre, zu kuschelig sollte es aber auch nicht werden. Wir empfehlen einen Mindestabstand von einer Unterarmlänge zum Sitznachbarn. Das gilt selbstverständlich nicht für den Partner oder die eigenen Kinder.
  8. Bitte Ruhe: Wer sich eine öffentliche Sauna mit Fremden teilt, der sollte Rücksicht auf seine Mitsaunierer nehmen und unnötige Konversationen vermeiden. Die Devise lautet Ruhe und Entspannung. In einer Privatsauna können Sie hingegen selbstverständlich machen, was Sie wollen.
  9. Bitte duschen: Vor dem Betreten einer Sauna sollte man sich immer abduschen. Zuallererst einmal aus hygienischen Gründen. Allerdings ist das nicht der einzige Punkt. Beim Duschen werden etwa Kosmetika und andere Stoffe entfernt, die bei starkem Schwitzen zu Hautirritationen führen könnten.
  10. Bitte Hygiene: Nutzen Sie immer ein Handtuch als Unterlage, damit die Sitzbänke nicht direkt mit Ihrem Schweiß in Kontakt kommen. Der Saunabesucher nach Ihnen wird es Ihnen danken. Tragen Sie außerdem Badeschlappen.

Fazit: Ist Sauna gesund? 

Ein Saunagang wirkt sich auf viele Arten und Weisen positiv auf unseren Körper aus und kann nur empfohlen werden. 

Wie in vielen anderen Bereichen gilt auch hier: Alles mit Maß und Ziel. Es muss nicht immer ein neuer Temperaturrekord sein. Leiden Sie an einer Vorerkrankung und sind sich deshalb nicht sicher, ob ein Saunabesuch eine gute Idee ist, besprechen Sie das unbedingt mit Ihrem Hausarzt. 

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