Fußbodenheizung mit Tackersystem: Was ist das genau?
Die Fußbodenheizung mit Tackersystem zählt grundsätzlich zu den sogenannten Nasssystemen. Das heißt, dass die wasserführenden Heizungsrohre am Ende der Montagearbeiten in Nassestrich eingegossen werden. Der Estrich sorgt für die ultimative Fixierung der Leitungen und dient später als Grundfläche für den Bodenbelag. Außerdem transportiert das Material die Wärme von den Rohren hinauf zum Boden.
Das Besondere am Tackersystem findet sich bereits im Namen. Die Rohre werden bei dieser Art von Fußbodenheizung auf einer beschichteten Verbundmatte (auch als Tackerplatte bekannt) fixiert. Dafür werden sogenannte Tacker-Heizrohrhalter (auch als Tackernadeln bekannt) verwendet. Die Platten/Folien sind mit einem Verlegeraster bedruckt, an dem sich der Monteur orientieren und somit eine gleichmäßige Ausbringung garantieren kann.
Wie auch alle anderen Nasssysteme kann die Fußbodenheizung mit Tackersystem – sofern sie mit der passenden Technik kombiniert wurde – im Sommer als Kühlung eingesetzt werden.
Aufbau einer Fußbodenheizung mit Tackersystem: Die Lagen
Das durchschnittliche Tackersystem weist am Ende aller Montagearbeiten eine Aufbauhöhe von ungefähr 92 mm auf. Die Trittschall- und Wärmedämmung macht ca. 30 mm aus und die Heizungsrohre in etwa 17 mm. Der Hauptanteil geht an den Estrich, der die übrigens 45 mm auffüllt. Selbstverständlich sind das alles nur ungefähre Richtwerte, die sich nicht immer zu 100 % mit der Realität decken. So sind etwa Heizungsrohre mit unterschiedlichen Durchmessern erhältlich.
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Welche Vorteile hat eine Fußbodenheizung mit Tackersystem?
Neben dem Noppensystem gehört die Fußbodenheizung mit Tackersystem zu den beliebtesten Optionen im Bereich der Warmwasser-Flächenheizungen. Ein Blick auf die Liste an Vorteilen macht recht schnell deutlich, weshalb das so ist.
Die Vorteile im Überblick:
- Geringe Aufbauhöhe: Verglichen mit etwa dem Noppensystem entsteht durch das Tackersystem am Ende des Tages eine geringere Aufbauhöhe. Das macht diese Variante der Fußbodenheizung nicht nur geeignet für einen Einsatz im Neubau, sondern auch in Alt- und Bestandsbauten.
- Niedriges Gewicht: Durch die besondere Konstruktionsweise hat die fertige Fußbodenheizung ein niedrigeres Gewicht als andere Varianten. Die Anforderungen an die Statik sind deshalb nicht übermäßig groß.
- Unkomplizierter Aufbau: Die Montage einer Fußbodenheizung mit Tackersystem ist auch für halbwegs talentierte Heimwerker zu meistern. (Zumindest ein Großteil davon. Welche Handgriffe Sie unbedingt einem Profi überlassen sollten, erklären wir weiter unten.)
- Schnelle Reaktion: Wer sich für Fußbodenheizungen mit Tackersystem entscheidet, der bekommt zwar keine „Wärme auf Knopfdruck“, die Wartezeit zwischen dem Einschalten und dem Ankommen der wohligen Wärme ist allerdings sehr gering.
- Geeignet für jeden Bodenbelag: Im Grunde ist es egal, für welchen Bodenbelag Sie sich entscheiden, eine Tackersystem-Fußbodenheizung kommt mit allen Materialien bestens zurecht, Schäden sind selbst nach jahrzehntelangem Betrieb nicht zu befürchten.
- Geeignet für Nass- und Trockenestrich: Die verlegten Heizungsrohre können nicht nur unter Nass-, sondern auch unter Trockenestrich verschwinden. Das eröffnet Ihnen in Sachen Aufbau und Projektplanung viele Möglichkeiten.
Wie wird eine Fußbodenheizung mti Tackersystem montiert?
Mit der folgenden Step-by-Step-Anleitung erhalten Sie einen groben Überblick über die zu erwartenden Arbeiten rund um die Montage einer Tackersystem-Fußbodenheizung. Welche Aufgaben kommen auf Sie zu? Welche Handgriffe können Sie selbst erledigen und wann sollten Sie unbedingt einem Fachmann den Vortritt lassen?
1. Schritt: Reinigung
Bevor Sie mit der eigentlichen Montage beginnen können, müssen Sie die Grundfläche reinigen – besenrein ist auf jeden Fall ausreichend. Entfernen Sie im Anschluss etwaige Putz- oder Tapetenreste von den Wänden.
2. Schritt: Randdämmstreifen
Ist die Reinigung abgehakt, folgt die Anbringung der Randdämmstreifen. Die sind am Ende zwar nicht mehr zu sehen, aber dennoch enorm wichtig. Denn:
- Sie sorgen für eine Schallentkopplung und verhindern so das Entstehen von Schallbrücken. Sprich, sie tragen einen großen Teil zu einem vernünftigen Schallschutz bei.
- Randdämmstreifen nehmen die Dehnung des Fußbodens auf und beugen dadurch einer Rissbildung im Estrich vor.
- Zudem funktionieren sie sehr gut als Feuchtigkeitssperre.
Die selbstklebenden Dämmstreifen verfügen meist über einen Folienflansch und werden einfach an Wänden, Säulen und anderen baulichen Elementen angebracht, die später in den Estrich hineinreichen werden. Spezielles Werkzeug ist dafür nicht notwendig. Klebestreifenabdeckung abziehen, andrücken, fertig.
3. Schritt: Dämmrollen/Faltplatten verlegen
Als Träger für die Heizungsrohre fungieren beim Tackersystem entweder Dämmrollen oder Faltplatten. Während der Untergrund in der ersten Variante – wie der Name schon verrät – ausgerollt wird, kommen bei Version Nr. 2 feste Platten zum Einsatz. Beide Optionen lassen sich ohne großen Aufwand entsprechend zuschneiden. Der anfallende Verschnitt bleibt sehr gering bzw. gibt es praktisch keinen, da die abgetrennte Seite einfach als Start der nächsten Reihe verwendet wird.
Üblicherweise sind die Wärme- und die Trittschalldämmung in den Dämmrollen bzw. Faltplatten bereits enthalten. Achten Sie bei beiden Varianten darauf, dass keine Kreuzfugen entstehen! Ideal sind T-Fugen. Am besten beginnen Sie mit der Verlegung in einer Ecke jener Wand, die dem Eingang gegenüberliegt.
Am Ende folgt die Abdichtung der Stoßkanten der Dämmrollen bzw. Faltplatten mit einem entsprechenden Klebeband. Dadurch kann das Estrichwasser bzw. der Estrich selbst nicht eindringen und unter das Trägermaterial gelangen. Die Abdichtung dient auch die Fixierung des Folienflansches auf der Tackerfläche.
4. Schritt: Heizungsrohre verlegen
Ist der gesamte Raum mit Dämmrollen bzw. Faltplatten ausgelegt, geht es an die Fixierung der Heizungsrohre. Damit Sie die notwendige Symmetrie und Gleichmäßigkeit reinbekommen, sind die Bodenelemente mit einer Folie beschichtet, auf der ein Linienraster zu sehen ist. Dieser Raster dient als Orientierung für die Fixierung der Rohre.
Grundsätzlich sind zwei Personen für einen reibungslosen Ablauf nötig. Eine Person positioniert das Rohr, die andere befestigt es mithilfe eines speziellen Tackers und ebenfalls speziellen Kunststofftackernadeln auf den Platten/Rolle.
In den Kurven müssen Sie unbedingt darauf achten, dass das Rohr sich nicht in sich verdreht. Eine drallfreie Verlegung ist sehr wichtig, ansonsten würde das Material nicht die maximal mögliche Lebensdauer erreichen.
Tackernadeln oder Klemmschienen?
Die hier beschriebene Variante mit den Tackernadeln ist die am weitesten Verbreitete. Allerdings haben Sie auch die Möglichkeit, für die Fixierung der Heizungsrohre auf sogenannte Klemmschienen zurückzugreifen. Die selbstklebenden Elemente werden entlang des Rasters auf dem Untergrund befestigt, die Rohre danach in die Halterungen reingedrückt.
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5. Schritt: Anschluss und Druckprobe
Bisher waren alle Arbeiten auch für Laien zu erledigen, nun ist allerdings der Augenblick gekommen, dem Fachmann den Vortritt zu lassen. Der Anschluss der Heizkreise an den Verteiler und die Durchführung der Druckprobe stehen an. Hat der Profi die Dichtheit des Systems bestätigt, kann es weitergehen. Es empfiehlt sich, hier wirklich die Verantwortung an den Experten abzutreten. Wird an diesem Punkt nämlich unsauber gearbeitet, kann das böse enden. Im Extremfall führt ein unsachgemäßer Anschluss zu einem Wasserschaden – und somit zu unnötigen und sehr hohen Ausgaben!
6. Schritt: Estrich ausbringen
Die Fußbodenheizung mit Tackersystem ist sowohl für die Kombination mit Nassestrich als auch für jene mit Trockenestrich geeignet. Im Fall von Nassestrich wird die noch feuchte Masse gleichmäßig im gesamten zu beheizenden Bereich ausgebracht. Nach einer bestimmten Trocknungsphase kann der Raum genutzt bzw. der zukünftige Boden verlegt werden.
Bei Trockenestrich handelt es sich hingegen um fertige Platten, die auf den Rohrleitungen platziert werden. Die Trocknungszeit entfällt hier zwar, allerdings umschließen die Elemente die Rohrleitungen nicht komplett, sondern liegen einfach obendrauf. Zudem ist Trockenestrich oftmals anfällig gegenüber Feuchtigkeit. Die Verlegung in einem Nassbereich geht mit weiteren baulichen Sicherheitsmaßnahmen einher.
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Blick in die Herstellerinfos
Wie eingangs bereits erwähnt, finden Sie in diesem Artikel eine allgemeine Step-by-Step-Anleitung für die Montage einer Fußbodenheizung mit Tackersystem. Alle Eventualitäten bzw. spezifischen Merkmale der jeweiligen Modelle können natürlich nicht abgedeckt werden. Deshalb ist es wichtig, sich vor Arbeitsbeginn mit den Herstellerinfos auseinanderzusetzen. Nur die Produzenten selbst wissen, worauf es bei Ihren Produkten ganz besonders ankommt und worauf Sie achten müssen.
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Wie viel kostet eine Fußbodenheizung mit Tackersystem?
Eine konkrete Zahl zu nennen ist nicht möglich, zu unterschiedlich sind die jeweiligen Projekte und die Anforderungen der Kunden. Je mehr Quadratmeter abgedeckt werden müssen, desto kostspieliger wird naturgemäß die ganze Angelegenheit. Abhängig von der tatsächlichen Größe beweget man sich zwischen einigen hundert Euro und einigen tausend Euro.
Bei einem Tackersystem liegen die zu erwartenden Kosten durchschnittlich zwischen 50 und 70 €/m². Wer ein kleines Badezimmer damit ausrüsten will, muss also mit Ausgaben im Bereich von 500 bis 700 Euro rechnen. Soll die gesamte Wohnung mit einer Grundfläche von 120 m² eine Flächenheizung bekommen, stehen schnell 6.000 bis 8.400 Euro unterm Strich.
Fazit: Fußbodenheizung im Tackersystem
Neben dem Noppensystem zählt das Tackersystem zu den beliebtesten Optionen, wenn es um den Einbau von Fußbodenheizungen geht. Zusätzlich zur niedrigen Aufbauhöhe überzeugt die Tacker-Variante mit einem geringen Gewicht, einer einfachen Verlegbarkeit und dem Umstand, dass sie mit jedem Fußbodenbelag kombinierbar ist.
Für die Montage selbst sind mindestens zwei Personen nötig. Eine bringt die Heizungsrohre in Position, die andere fixiert sie dort. Preislich bewegt sich die Fußbodenheizung mit Tackersystem im üblichen Bereich, exorbitante Ausgaben kommen nicht auf Sie zu. Am besten eignet sich die Variante für den Einsatz im Neubau, sofern die Voraussetzungen passen, lässt sie sich aber auch im Bestandsbau bzw. im Rahmen einer Renovierung/Sanierung realisieren.
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