Multisplit Klimaanlage mit Wandgerät: Wie funktioniert das?
Eine Sache kann man zu Beginn gleich einmal festhalten: Alle Klimaanlagen funktionieren nach demselben Prinzip. Unterschiedlich ist lediglich das konkrete Setup, in welchem die Technik zum Einsatz kommt. Um zu verstehen, wie eine Multisplit Klimaanlage mit Wandgerät funktioniert, ist es ausreichend über die grundlegenden Abläufe im Inneren eines Klimageräts Bescheid zu wissen. Die vier wichtigsten Komponenten sind der Verdichter (Kompressor), der Verflüssiger (Kondensator), das Expansionsventil und der Verdampfer.
Verfügt eine Multisplit Klimaanlage über ein im Innenbereich montiertes Wandgerät, muss es dazu auch ein an der Hauswand fixiertes Außengerät geben. Anlagen mit einem derartigen Aufbau nennt man „Split-Klimageräte“. Die beiden Komponenten sind über Kältemittelleitungen und Steuerleitungen miteinander verbunden.
In diesem Abschnitt versuchen wir, den zentralen Kreislauf in einzelne Schritte zu zerlegen und ihn dadurch verständlich aufzubereiten:
- Im ersten Schritt erfolgt die Verdichtung des gasförmigen Kältemittels, während der die Temperatur und der Druck deutlich ansteigen. Dieser Vorgang geht erwartungsgemäß im Verdichter (Kompressor) über die Bühne.
- Weiter geht die Reise in den Verflüssiger, wo es zu einer Abkühlung des Kältemittels kommt. Erreicht wird diese unter anderem durch die vom Außengerät angesaugte kühle Luft. Der Aggregatzustand des Kältemittels ändert sich dabei von gasförmig zu flüssig.
- Das Kältemittel steht dabei weiterhin unter hohem Druck. Es gelangt nun über das Expansionsventil in den Verdampfer.
- Das Innengerät saugt die warme Raumluft über einen Ventilator an und kühlt sie über dem Verdampfer ab. Das geht mit einer Änderung des Aggregatzustands von flüssig zu gasförmig einher.
- Die neue Luft ist nun abgekühlt und kann zurück in den Innenbereich geleitet werden. Die Raumwärme und das Kältemittel gelangen über die entsprechenden Leitungen ins Außengerät. Die Wärme wird in die Umgebung abgeleitet, das Kältemittel beginnt einen neuen Durchlauf.
Dass ein Wandgerät im Innenbereich immer auch ein Gegenstück im Außenbereich benötigt, ist mittlerweile klar. Für ein besseres Verständnis der Abläufe sehen wir uns jetzt näher an, welche Komponenten sich in welchem der beiden Geräte befinden:
- Außengerät einer Multisplit-Klimaanlage: Montiert an der Außenwand eines Gebäudes, beherbergt es den Verdichter, den Verflüssiger und einen Ventilator. Saugt die kühle Umgebungsluft an und gibt die warme Innenluft ab.
- Innengerät einer Multisplit-Klimaanlage: In unserem Fall handelt es sich dabei um ein Wandgerät, in welchem sich Verdampfer und Ventilatoren befinden. Das Kältemittel nimmt die angesaugte Wärme auf und ändert seinen Aggregatzustand dabei in gasförmig. Über gut isolierte Leitungen gelangt es schließlich ins Außengerät, wo es die Wärme abgibt und der gesamte Ablauf wieder von vorne beginnt.
Was sind die Vorteile von Multisplit Klimaanlagen mit Wandgeräten?
Wandgeräte sind wohl die beliebtesten und somit auch die am weitesten verbreiteten Klimaanlagen. Aber warum ist das eigentlich so? Mit welchen Eigenschaften kann speziell diese Geräteart überzeugen?
Die Vor- und die Nachteile zusammengefasst:
- Preis: Wandgeräte sind in der Anschaffung verhältnismäßig günstig.
- Leistung: Wandgeräte gibt es in vielen Leistungsstufen. Kraftpakete sind genauso erhältlich wie Anlagen mit geringer Leistung von etwa 2 kW.
- Platzbedarf: Wandgeräte sind klein, kompakt und werden in der Regel weit oben an einer Wand montiert. (Achtung: Der Mindestabstand zur Decke liegt bei 15 cm.) Dadurch nehmen sie im ohnehin oft vollgestopften Innenbereich nicht besonders viel Platz ein.
- Palette: Wandgeräte gibt es sowohl für kleine als auch für große Räume. Die Leistung lässt sich also bereits beim Kauf an die Gegebenheiten anpassen.
- Effizienz: Moderne Wandgeräte nutzen allesamt die sogenannte Inverter-Technologie. Das heißt, dass die Leistung des Systems laufend an die tatsächlichen Bedürfnisse angepasst wird. Dadurch spart man viel Energie und in weiterer Folge Geld.
- Zirkulation: Während warme Luft immer aufsteigt, sinkt kühle Luft zu Boden. Da Wandgeräte wie erwähnt am Übergang von Wand zu Decke montiert sind, nutzen sie das natürliche Strömungsverhalten von Luft. Es braucht in dem Sinne kein „Gebläse“, das Entstehen eines unangenehmen Luftzuges bleibt aus.
Natürlich ist auch bei einem Wandgeräte-Set nicht immer alles ausnahmslos Gold, was glänzt. Es gibt durchaus einige nicht so ideale Punkte. Verglichen mit (mobilen) Monoblockgeräten sind die Anschaffungs-, Installations- und Wartungskosten hoch. Um eine gleichmäßige Verteilung des Luftstroms zu gewährleisten, braucht es unbedingt die Einstellung durch einen Fachmann. Dazu kommt, dass Wandgeräte zwar auch heizen können, aus Kostengründen aber von einem dauerhaften Heizbetrieb abgesehen werden sollte.