Klimaanlage entsorgen – so geht es richtig| Klimaworld

Klimaanlage entsorgen: So geht es richtig 

Klimaanlagen sind grundsätzlich sehr langlebige Geräte. Wer sich ein qualitativ hochwertiges Modell besorgt, wird bei richtiger Pflege und dem passenden Umgang viele Jahre Freude haben. Irgendwann ist aber der Punkt gekommen, an dem das alte Gerät entsorgt werden muss. Sei es, weil ein Defekt nicht mehr reparabel ist oder man sich ein neueres und leistungsfähigeres Modell zulegen möchte. Was macht man dann mit der alten Klimaanlage? Wie läuft die Entsorgung ab? Worauf ist besonders zu achten und wo lauern die größten Gefahren? Die Antworten auf all diese Fragen bekommen Sie  in diesem Artikel. 

> Klimaanlage: Wie kann man Kühlmittel entsorgen? 
> Klimaanlage richtig entsorgen: Das müssen Sie beachten 
> Klimaanlage entsorgen: Reicht eine Reparatur eventuell aus? 

Klimaanlage: Wie kann man Kühlmittel entsorgen? 

Bei einer Klimaanlage handelt es sich zunächst um ein mechanisches Gerät. Der Elektromotor treibt einen Kreislauf an, in dem warme Luft angesaugt, abgekühlt und wieder ausgestoßen wird. Soweit also kein Grund für besondere Vorsicht bei der Entsorgung. Was wirklich problematisch ist, ist das enthaltene Kühlmittel. 

Was da in den Anlagen zirkuliert und eine enorm wichtige Aufgabe übernimmt, hat sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark verändert. Früher kamen Stoffe wie Ammoniak oder FCKW zum Einsatz. Die erfüllten zwar ihren Zweck, wiesen aber allesamt ein unverhältnismäßig hohes Gefahrenpotenzial auf. So waren einige der Mittel zum Beispiel sehr leicht entflammbar, andere wiederum hochgiftig oder generell umweltschädlich. 

In der jüngeren Vergangenheit hat sich auf diesem Fall aber einiges getan. Die alten, gefährlichen und schädlichen Mittel wurden verboten. Die neuen Kältemittel sind einfacher zu handhaben und weisen kein Gefahrenpotenzial für Mensch und Umwelt auf. Obwohl sie deutlich umweltschonender und leistungsfähiger sind, ist beim Umgang mit ihnen weiterhin Vorsicht geboten. Ein Laie sollte die Entsorgung niemals selbst in die Hand nehmen, sondern stets einem Profi überlassen. 

Ab 2025: Verbot von Kältemittel R410A 

Bis vor wenigen Jahren war das Kältemittel R-410A die am häufigsten eingesetzte Option. Ab 2025 darf es aber nicht mehr eingesetzt werden, da sein GWP-Wert zu hoch ist. GWP steht für Global Warming Potential und bezeichnet das Treibhauspotenzial von Stoffen. Das Mittel der Wahl ist dann z.B. R-32 (oder: Difluormethan). Dieses bringt zahlreiche Vorteile mit. Es entzündet sich nur dann, wenn eine gewisse Konzentration im Raum übertroffen wird. Bei einem Austritt des Kältemittels aus der Klimaanlage kann dieser Grenzwert nicht erreicht werden. Außerdem ist dieses Mittel nicht toxisch und weist eine um 20 % höhere volumetrische Kälteleistung auf – einfacher ausgedrückt: Es kann auf sein Volumen gerechnet mehr Wärme transportieren. 

Klimaanlage richtig entsorgen: Das müssen Sie beachten 

Wenn es um die richtige Entsorgung einer Klimaanlage geht, müssen Sie als (ehemaliger) Besitzer nicht viel mehr machen, als das Gerät zu den entsprechenden Sammelstellen zu bringen. Da aber nicht alle Anlagen gleich sind, gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen. 

Wer ein eher modernes Gerät ohne FCKW besaß, kann dieses problemlos im Sammelcontainer für Elektroschrott entsorgen. Vom enthaltenen Kühlmittel geht keine Gefahr aus.  

Bei Modellen mit FCKW ist hingegen Vorsicht angebracht. Was bei der Entsorgung von diesem Klimaanlagentyp sowie bei Monoblock- und Split-Geräten zu beachten ist, erklärt der folgende Abschnitt 

Nimmt Ihr Händler alte Geräte zurück? 

Bevor Sie sich auf den Weg zu einem Altstoffsammelzentrum, einem Wertstoffhof oder einer Recyclingstation machen, erkundigen Sie sich unbedingt beim angedachten Händler der neuen Klimaanlage, ob dieser alte Geräte zurücknimmt. Die meisten Unternehmen bieten heute eine derartige freiwillige Option an  oder sind laut dem Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) sogar dazu verpflichtet. Das gilt auch für den Onlinehandel.  

Monoblock-Klimaanlage entsorgen 

Monoblock-Klimaanlagen haben den großen Vorteil, dass für sie keine Strom- bzw. Rohrleitungen verlegt werden mussten. Alles, was für den Betrieb nötig war, befindet sich innerhalb des Gehäuses. Entsprechend wenig Aufwand entsteht deshalb rund um die Entsorgung. 

Transportieren Sie die Monoblock-Klimaanlage einfach zur nächsten Sammelstelle – genauso, wie Sie es mit anderen Elektrogroßgeräten wie etwa einem Kühlschrank, einer Gefriertruhe oder einem Backofen machen würden. Erkundigen Sie sich zur Sicherheit im Vorfeld bei Ihrer präferierten Stelle, ob dort Geräte dieser Art tatsächlich angenommen werden. 

Sie haben natürlich auch die Möglichkeit, die gesamte Arbeit an eine Entsorgungsfirma auszulagern. Deren Mitarbeiter kommen bei Ihnen zu Hause vorbei und holen das Gerät einfach ab. Informieren Sie sich vorher aber über die anfallenden Kosten, damit Sie am Ende diesbezüglich keine böse Überraschung erleben. 

Split-Klimaanlage entsorgen 

Verglichen mit der Entsorgung einer Monoblock-Anlage ist jene von Split-Geräten deutlich aufwändiger und sollte deshalb ausnahmslos nur von Fachleuten durchgeführt werden. Der Grund dafür sind die externen Strom- und Kältemittelleitungen. Für deren Demontage ist eine Menge Expertenwissen nötig. 

Besonders heikel ist die sogenannte Evakuierung des Kältemittels aus dem Leitungssystem. Bei FCKW-Anlagen reicht dieser Vorgang zudem gar nicht aus, das FCKW muss zusätzlich aus dem Isoliermaterial gezogen werden.  

Für Fachbetriebe ist die Entsorgung einer Split-Klimaanlage ein Routinejob, weshalb es für derartige Leistungen üblicherweise einen Pauschalpreis gibt. Informieren Sie sich im Vorfeld bei mehreren Firmen über die anfallenden Kosten und lassen Sie die erhaltenen Informationen in Ihre Entscheidungsfindung einfließen. 

Altlasten: FCKW-Klimaanlage entsorgen 

Moderne Klimaanlagen arbeiten heutzutage mit Kältemitteln, die ausgesprochen umweltverträglich sind. Damit unterscheiden sie sich deutlich von älteren Modellen. Die Hersteller setzten früher nämlich jahrzehntelang auf Fluorchlorkohlenwasserstoffe – besser bekannt unter der Abkürzung FCKW. Das Treibhauspotenzial dieses Mittels ist enorm hoch, je höher die Konzentration in der Atmosphäre, desto größer die Schäden an der Ozonschicht. FCKW ist deshalb heute in vielen Bereichen schlicht  verboten. 

Dazu zählt eben auch der Klimaanlagenbau. Allerdings sind viele alte Geräte noch in Betrieb. Das bedeutet, dass bei einer notwendigen Entsorgung auch mehr Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit an den Tag gelegt werden muss. FCKW-Klimaanlagen stellen einen Sonderfall dar.  

Die Entsorgungentsprechender Geräte läuft üblicherweise so ab: 

  • Kältemittel aus dem Leitungssystem der Anlage evakuieren 
  • Reste des FCKW aus dem Isoliermaterial entfernen 
  • Neutralisierung des Kältemittels

Diese Dinge müssen Sie nichts selbst erledigen. Das sind Aufgaben für die Profis:  

Nachdem Sie das Gerät in der Abfallbehandlungsanlage abgegeben haben, erfolgt als erster Schritt die Evakuierung des Leitungssystems. Wie bereits vor der Erstinstallation erfolgt auch hier mithilfe einer Vakuumpumpe die vollständige Trockenlegung. 

Dadurch wird zwar der überwiegende Großteil des FCKW entfernt, allerdings verbleiben im Isoliermaterial noch immer Reste. Um diese zu entfernen, wird die Anlage zunächst in einer schleusengesicherten und gekapselten Vorrichtung eingeschlossen. Danach folgen die Abtrennung und die anschließende Zerkleinerung der Innenmaterialien. Dabei kommt es zur Freisetzung des FCKW, das allerdings nicht in die Umgebungsluft entweichen kann. Es wird stattdessen aufgefangen und in einer Abgaseinrichtung behandelt. 

Elementar wichtig sind dabei die absolute Dichtheit und die garantierte Sicherheit der Anlage. FCKW ist nicht nur schlecht für die Ozonschicht, sondern kann in zu hoher Konzentration auch beim Menschen gesundheitliche Probleme hervorrufen. 

Klimaanlage entsorgen: Reicht eine Reparatur eventuell aus? 

Bevor Sie Ihre Klimaanlage entsorgen, lohnt es sich, einen Fachmann einen Blick darauf werfen zu lassen. Oftmals muss nämlich nicht das komplette Gerät entsorgt, sondern nur eine defekte Komponente ausgetauscht werden. Diese Vorgehensweise ist aus zweierlei Gründen vorteilhaft. Einerseits sparen Sie durch eine Reparatur Geld. Der Austausch eines einzelnen Bauteils kostet in der Regel weniger als der Kauf einer komplett neuen Klimaanlage. Zum anderen schont eine Reparatur Ressourcen. Dadurch entsteht weitaus weniger Müll als bei der Entsorgung einer kompletten alten Anlage. Die Geldbörse und Natur bedanken sich also gleichermaßen. 

Fazit: Klimaanlage entsorgen 

Eine korrekte Entsorgung von Klimaanlagen schützt nicht nur die Umwelt, sondern sichert auch die Gesundheit und trägt zur Bewahrung natürlichen Ressourcen bei. Der richtige Umgang mit Kältemitteln ist dabei besonders hervorzuheben: Es muss fachgerecht abgesaugt und recycelt oder entsorgt werden. Dies verlangt die Zusammenarbeit mit qualifizierten Entsorgungsfachbetrieben und die strikte Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Am einfachsten ist es für Sie, wenn Sie Profis mit dem Abbau und dem Abtransport Ihrer Klimaanlage beauftragen. Die wissen genau, was zu tun ist und Sie sparen damit Nerven und Zeit. 

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