Klimaschonend und sparsam heizen – so geht‘s | Klimaworld

Klimaschonend und sparsam heizen – Die besten Tipps 

Steigende Energiepreise setzen vielen Menschen zu und es wird immer wichtiger, nicht nur sparsam, sondern auch möglichst klimaschonend zu heizen. Der nachfolgende Blogbeitrag möchte Ihnen deshalb die 7 besten Tipps für klimaschonendes und sparsames Heizen vorstellen. Die Maßnahmen lassen sich ohne viel Aufwand in den Alltag integrieren. Die Auswirkungen spüren Sie auf jeden Fall in der Geldbörse. Und die Umwelt dankt Ihnen ihr geändertes Heizverhalten ebenfalls! 

> Tipp Nr. 1: Checken Sie den Druck! 
> Tipp Nr. 2: Vermeiden Sie Gluckern! 
> Tipp Nr. 3: Die richtige Temperatur
> Tipp Nr. 4: Einsparung durch Modernisierung 
> Tipp Nr. 5: Nachträgliche Dämmung 
> Tipp Nr. 6: Einstellung durch Experten 
> Tipp Nr. 7: Wärmestau vermeiden 
> Tipp Nr. 8: Stoßlüften

Tipp Nr. 1: Checken Sie den Druck! 

Über die Sommermonate ist die Heizung normalerweise nicht in Betrieb. Das heißt allerdings nicht, dass sich im System nichts tut. Es kann durchaus vorkommen, dass der Heizungsdruck nicht mehr hoch genug ist, wenn das Gerät monatelang stillstand. Und was passiert in diesem Fall? Die Heizung bleibt kalt oder wird nur begrenzt warm, denn bei zu niedrigem Druck kann nicht genug Wärme transportiert werden.  

Um dann die Innenräume auf eine angenehme Temperatur zu bringen, ist viel mehr Energie nötig, als es bei normalem Heizungsdruck der Fall wäre. Sie heizen somit weder klimaschonend noch sparsam. 

Checken Sie deshalb vor der ersten Inbetriebnahme nach der Sommerpause unbedingt den Wasserdruck Ihres Heizungssystems. Das funktioniert ganz einfach. Jede Heizungsanlage verfügt über ein Manometer, an dessen Anzeige der aktuelle Druck abzulesen ist.  

In der Regel weist diese meist kreisrunde Anzeige folgende Komponenten auf: 

  • Skala: Die physikalische Größe für den Druck nennt man bar. Die entsprechende Skala befindet sich auf der Anzeige des Manometers. Darauf zu finden ist zudem ein grüner Bereich, der dem optimalen Druck der Anlage entspricht. In manchen Anzeigen ist außerdem eine rote Grenzmarkierung für den Maximaldruck eingezeichnet. Die liegt meist im Bereich von 2,5 bar. 
  • Zeiger: In der Manometeranzeige finden sich ein roter und ein schwarzer Zeiger. Der Rote ist statisch und weist jenen Mindestdruck aus, der für den Betrieb des Heizungssystems nötig ist. Der Schwarze ist hingegen nicht statisch, sondern gibt den tatsächlich herrschenden Druck an.

Wenn Sie nun also sparsam und klimaschonend heizen wollen, müssen Sie sicherstellen, dass der Druck stets im Optimalbereich liegt. Ist er zu niedrig, müssen Sie über das Einlassventil zusätzliches Wasser in die Anlage leiten. Wie das genau funktioniert, ist von Modell zu Modell unterschiedlich. Ist der Druck zu hoch, müssen Sie etwas Wasser ablassen. Das funktioniert üblicherweise über die Ventile des Heizkörpers. 

Tipp Nr. 2: Vermeiden Sie Gluckern! 

Eine gluckernde Heizung ist ein sicherer Hinweis darauf, dass sich Luft im System befindet. Werden die Heizkörper zudem im oberen Bereich nicht richtig warm, ist dies ein weiteres untrügliches Zeichen für Luft im System. Was zunächst nicht schlimm klingt, verhindert in Wahrheit aber einen klimaschonenden und sparsamen Betrieb Ihrer Heizung. Die Lösung: Heizkörper entlüften! Und das funktioniert folgendermaßen: 

  • Schalten Sie die Heizungsanlage ab. 
  • Drehen Sie nun alle Heizungsventile in Ihrer Wohnung/Ihrem Haus auf. 
  • Füllen Sie genug Wasser nach, damit der Druck wieder im Normbereich liegt. 
  • Nun können Sie alle Heizkörper entlüften. Dafür kommt ein spezieller Vierkantschlüssel zum Einsatz. Die entsprechenden Ventile finden Sie an den Stirnseiten der Heizkörper. Ganz wichtig: Beginnen Sie dabei immer mit jenen Heizkörpern, die sich am weitesten unten befinden und arbeiten Sie sich nach oben. 
  • Kontrollieren Sie dazwischen immer wieder den Heizungsdruck und füllen Sie bei Bedarf Wasser nach. 
  • Sind die Heizkörper entlüftet, stellen Sie die Heizungsventile wieder in die Ausgangsposition zurück und drehen Sie die Heizung auf. 

Zwei Empfehlungen: 

Beim Entlüften tritt unweigerlich Wasser aus dem Heizkörper aus. Halten Sie deshalb immer einen Behälter bereit, um dieses aufzufangen. Zudem ist das Wasser schmutzig. Schützen Sie deshalb Wände in der Umgebung des Ventils, indem Sie sie kurzfristig abdecken. 

Tipp Nr. 3: Die richtige Temperatur 

Wer klimaschonend und sparsam heizen möchte, der muss vor allem auch eines tun: Individuell angepasst heizen. Vom Vorzimmer über das Bad, das Wohn- und das Esszimmer bis in den Schlafbereich dieselbe Temperatur zu haben, ist sowohl aus finanzieller als auch aus ökologischer Sicht nämlich keine gute Idee. Welche Temperatur ist nun für welchen Raum ideal? 

  • Wohnzimmer: 20-22 °C 
  • Küche: 16-18 °C 
  • Kinderzimmer: 20 °C (nachts 16-18 °C) 
  • Schlafzimmer: 15-18 °C 
  • Bad: 23 °C 
  • Flur/Diele: 15 °C 
  • Keller: 12 °C 

Dass sich nicht jeder Mensch bei derselben Temperatur auch gleich wohl fühlt, ist klar. Dennoch sollte die Heizleistung grob an die Nutzungsfrequenz der unterschiedlichen Bereiche angepasst werden. Nur so stellen Sie sicher, dass Sie auch wirklich klimaschonend und sparsam heizen.  

Ebenfalls ein wichtiger Punkt: Ungenutzte oder nur sehr selten benutzte Räume. Diese dauerhaft zu heizen, ist nicht nur unnötig, sondern eine Belastung für Klima und Budget. Sie gar nicht zu heizen können wir aber ebenfalls nicht empfehlen. Besonders in der kalten Jahreszeit steigt dadurch das Risiko, dass Leitungen einfrieren und so ein Wasserrohrbruch entsteht. Zudem bildet sich in kalten Mauern schneller Schimmel als in beheizten. Achten Sie also darauf, dass die Temperatur in ungenutzten Bereichen niemals unter 12-15 °C fällt.  

Tipp Nr. 4: Einsparung durch Modernisierung 

Alte Heizungsanlagen hinken modernen Systemen in Sachen Effizienz und Umweltverträglichkeit meist deutlich hinterher. Wer also klimaschonend und sparsam heizen möchte, der sollte sich eingehend mit einer Heizungsmodernisierung auseinandersetzen. 

Geld auszugeben, um sparsamer zu heizen? Das klingt zunächst eher unsinnig. Bei näherer Betrachtung macht der Ansatz aber sehr wohl Sinn. Denn: Moderne Anlagen verbrauchen bis zu 30 % weniger Energie als alte Geräte. Das bedeutet: Weniger Energieverbrauch, weniger Emissionen und niedrigere Heizkostenrechnung. Also rechnet sich die Modernisierung somit früher, als Sie vielleicht denken. 

Ist die aktuelle Heizung bereits älter als 15 Jahre, lohnt sich ein Austausch gegen ein modernes System auf jeden Fall. Mehr über die Vorteile einer Modernisierung finden Sie in unserem dazugehörigen Blogbeitrag: "Modernisierung Ihrer Heizungsanlage".

Tipp Nr. 5: Nachträgliche Dämmung 

Wer in eine Wohnung oder ein Haus zieht, auf deren/dessen Planung er keinen Einfluss hatte, findet meist viel energetisches Verbesserungspotenzial vor. Dämmung, zum Beispiel. Und da ist gar nicht die Rede von der Renovierung des kompletten Gebäudes. 

Hinter den Heizkörpern lassen sich zum Beispiel spezielle Wärmedämmmatten anbringen. Die sind in jedem Baumarkt erhältlich und helfen dabei, sparsam und nachhaltig zu heizen. Weniger Wärme geht durch die Wand verloren, was dazu führt, dass der notwendige Energiebedarf sinkt. 

Tipp Nr. 6: Einstellung durch Experten 

Eine Heizungsanlage funktioniert nur dann ideal, wenn alle darin verbauten Komponenten perfekt zusammenarbeiten. Im alltäglichen Betrieb kann das empfindliche Gleichgewicht schnell einmal gestört werden. Das System arbeitet nicht mehr auf seinem Optimum, von umweltfreundlichem und sparsamem Heizen sind wir somit weit entfernt. 

Deshalb ist es wichtig, zumindest einmal pro Jahr einen Fachbetrieb mit der Wartung und Reinigung der Heizungsanlage zu beauftragen. Vergleichbar etwa mit der TÜV-Überprüfung Ihres Autos. Dadurch verlängert sich nicht nur die Lebensdauer Ihres Systems, es läuft auch die meiste Zeit perfekt.  

Tipp Nr. 7: Wärmestau vermeiden 

Wer sparsam und umweltfreundlich heizen möchte, der sollte unbedingt dafür sorgen, dass Heizkörper nicht mit Möbeln verstellt oder mit Vorhängen verdeckt sind. Beide Dinge würden die erzeugte Wärme daran hindern, sich zu verteilen. Auf der einen Seite würde somit ein Wärmestau entstehen, während es auf der anderen Seite im Rest des Raumes kalt bleibt. 

Tipp Nr. 8: Stoßlüften 

Während der Heizperiode (die in Deutschland meist von Oktober bis April dauert), sollte unbedingt Kippverbot herrschen. Wer die Fenster nämlich kippt, der ermöglicht es der warmen Heizungsluft ungenutzt zu entweichen. Zudem kühlen die Innenwände aus, was wiederum das Schimmelwachstum begünstigt. Viel besser ist das klassische Stoßlüften. Mehrmals pro Tag für ein paar Minuten alle Fenster komplett aufmachen und die abgestandene warme Luft gegen frische kalte Luft ersetzen. Wichtig dabei: Unbedingt die Heizung abdrehen. 

Fazit: So heizen Sie sparsam und klimaschonend zugleich 

Große Anstrengungen sind in der Regel nicht notwendig, um umweltfreundlich und budgetschonend zu heizen. Der richtige Wasserdruck, ein entlüftetes Heizungssystem und die passende Temperatur für jeden Raum – das alles ist ohne viel Aufwand zu realisieren. Selbes gilt für das richtige Lüften, die ideale Positionierung von Möbeln sowie die nachträgliche Montage praktischer Wärmedämmmatten. Sollte hingegen die Modernisierung einer alten Heizungsanlage oder die Wartung eines aktuellen Systems notwendig sein, holen Sie sich unbedingt Hilfe vom Fachmann. All diese Maßnahmen sorgen in Kombination dafür, dass Sie klimaschonender und sparsamer heizen. 

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