Klimaanlage tropft: Ursachen & Lösungen | Klimaworld

Die Klimaanlage tropft – Ursachen und Lösungen 

Das Funktionsprinzip von Klimaanlagen macht es unvermeidbar, dass sich an einem gewissen Punkt im Systemkreislauf Kondensat bildet.  Die Hersteller der Geräte haben diesen Umstand natürlich bedacht und für eine sichere Abfuhr des Kondensats gesorgt. 

Problematisch wird es dann, wenn die Feuchtigkeit an Stellen auftritt, wo das eigentlich gar nicht vorgesehen ist. In so einem Fall können Sie davon ausgehen, dass eine Störung vorliegt. Aber wo genau kann man ansetzen, wenn die Klimaanlage tropft? Der nachfolgende Artikel begibt sich auf Ursachensuche und liefert Antworten auf die häufigsten Ursachen für austretendes Kondensat. Selbstverständlich wird auch erklärt, ob und wie Sie das Problem selbst lösen können oder ob die Hilfe eines Fachmanns nötig ist. 

> Die Grundlagen: Das Funktionsprinzip einer Klimaanlage 
> Was passiert mit dem Kondenswasser? 
> Klimaanlage tropft: Mögliche Gründe 
> Klimaanlage tropft: Was kann ich dagegen machen? 
> Tropfende Klimaanlagen vermeiden: Regelmäßige Pflege 

Die Grundlagen: Das Funktionsprinzip einer Klimaanlage 

Um zu verstehen, warum es in einer Klimaanlage grundsätzlich zur Bildung von Kondenswasser kommt, ist es nötig, das Funktionsprinzip hinter den Geräten zu kennen. Im Groben läuft die Sache folgendermaßen ab: 

  • Die Klimaanlage saugt warme Raumluft an, die im Inneren des Geräts einen Wärmetauscher umströmt. 
  • In diesem Wärmetauscher befindet sich ein flüssiges Kältemittel. Dieses nimmt die Wärme aus der Luft auf und verändert dadurch seinen Aggregatszustand. Es verdampft. 
  • Gleichzeitig sinkt die Temperatur des Kältemittels – und kalte Luft kann deutlich weniger Feuchtigkeit speichern als warme Luft. 
  • Die Folge ist, dass sich die Feuchtigkeit in Form von Kondenswasser an der kalten Fläche des Wärmetauschers absetzt und von dort üblicherweise in einen Auffangbehälter geleitet wird. 
  • Das gasförmige Kältemittel strömt zum Kompressor weiter, wo es wieder verdichtet wird. Dadurch steigt dessen Temperatur an. 
  • Nur so kann die Wärme an die Außenluft abgegeben werden. Dafür muss nämlich das Temperaturniveau des Wärmetauschers über jenem der Umgebung liegen. 
  • Durch die Abgabe der Wärme sinkt die Temperatur des Kältemittels, es strömt weiter durch einen Expander und ändert seinen Aggregatzustand wieder zurück zu flüssig. Der Kreislauf beginnt von vorne. 

Was passiert mit dem Kondenswasser? 

Das im Zuge der Kühlung anfallende Kondenswasser stellt an sich kein Problem für die Funktionsfähigkeit der Anlage dar, allerdings muss es abgeleitet bzw. entsorgt werden. Je nach Leistungsstärke und Luftfeuchtigkeit fallen innerhalb eines Tages tatsächlich mehrere Liter Wasser an. Was damit passiert, ist vor allem von der Bauart der Klimaanlage abhängig. 

  • Split-Klimaanlage: Diese Gerätegattung verfügt über einen eigenen Kondesatschlauch. Sofern dieser mit dem notwendigen Gefälle verlegt wurde, fließt das Wasser von allein von der Innen- zur Außeneinheit, wo es schlussendlich verdampft. Alternativ besteht die Möglichkeit, den Ablaufschlauch an einem Wasserabfluss anzuschließen. In manchen Fällen machen die baulichen Gegebenheiten übrigens den Einsatz einer Pumpe nötig, welche das Kondenswasser von der Innen- zur Außeneinheit befördert.
  • Monoblock-Klimaanlage: Auch hier gibt es einen Ablaufschlauch für das Kondenswasser. Der führt allerdings nicht zu einem Außengerät, sondern entweder ins Freie oder in einen Abfluss. Wichtig: Im Freien verdunstet das Wasser bei einer Monoblock-Anlage nicht, es tropft ab.
  • Mobile Klimaanlage: Diese Geräteart sammelt das anfallende Kondenswasser meist in einem Tank, der entsprechend regelmäßig geleert werden muss. Die Anlage verfügt über ein Frühwarnsystem, das sich meldet, sobald ein kritischer Füllstand erreicht ist oder die Anlage selbstständig abschaltet. Je nach Modell existiert die Möglichkeit zum Anschluss an einen Abfluss. 

Klimaanlage tropft: Mögliche Gründe 

Nochmal kurz zusammengefasst: Kondensatbildung ist in einer Klimaanlage völlig normal. Würde es dieses nicht geben, wäre das Gerät kaputt. Problematisch wird es dann, wenn das Wasser unkontrolliert austritt und an der Außenhülle der Anlage nach unten läuft bzw. auf den Boden oder auf Wände gelangt. Woran kann es nun liegen, dass die Klimaanlage tropft? Das hier sind die häufigsten Gründe: 

  • Beschädigter oder verschmutzter Kondensatschlauch
    Bei der Verlegung des Kondensatschlauchs ist unbedingt darauf zu achten, dass ein durchgängiges Gefälle besteht. Deshalb muss bei Split-Klimaanlagen die Inneneinheit höher angebracht sein als die Außeneinheit. Ist dieses Gefälle nicht ausreichend groß, befinden sich im Inneren des Schlauchs zu viele Ablagerungen oder ist dieser aus irgendeinem Grund beschädigt, kann es sein, dass Kondenswasser an ungewöhnlichen Stellen austritt. 
  • Ausgefallene Kondensatpumpe
    In manchen Fällen transportiert eine Kondensatpumpe das Wasser ab – zum Beispiel, weil eine Steigung überwunden werden muss. Arbeitet die nicht richtig oder ist sie komplett ausgefallen, kann es passieren, dass die Klimaanlage tropft. Sollte es nicht aus dem Gerät selbst tropfen, sondern an einem anderen Punkt, ist ein undichter Schlauchanschluss die naheliegendere Erklärung.
  • Klimaanlage ist nicht im Lot
    Wurde die Klimaanlage nicht lotrecht an der Wand oder der Decke befestigt, besteht die Gefahr, dass Kondensataus der integrierten Auffangschale läuft. Dasselbe passiert, wenn eine mobile Klimaanlage nicht waagerecht ausgerichtet ist. Für den Fall, dass das Gerät trotz lotrechter Ausrichtung tropft, liegt der Fehler vermutlich bei einem verstopften/beschädigten Kondensatablauf, einem verstopften Luftfilter oder einem falschen Füllstand des Kältemittels. 
  • Verdampferlamellen sind vereist
    Üblicherweise vereisen die Lamellen des Verdampfers nicht. Tun sie das doch, kann dies zur Folge haben, dass die Klimaanlage tropft. Das passiert immer dann, wenn das Eis wieder abtaut und in die Auffangschale für das Kondensat fließt. Dadurch wird diese nämlich schneller gefüllt als eigentlich geplant. Schuld ist in diesem Fall ein zu niedriger Kältemittelstand oder ein nicht idealer Luftstrom rund um den Verdampfer. 

Klimaanlage tropft: Was kann ich dagegen machen? 

Nun wissen wir also, woran es liegen kann, dass die Klimaanlage tropft. Mindestens ebenso wichtig ist es, die Probleme zu beheben.  Beachten Sie jedoch, dass Sie dies nur tun sollten, wenn der Hersteller ausdrücklich dazu rät. Trennen Sie das Gerät auch unbedingt immer zuerst vom Strom, bevor Sie sich auf Fehlersuche begeben! Die wichtigsten Tipps für die Klimaanlagenwartung: 

  • Ablaufschlauch und Auffangschale reinigen
    Lief die Klimaanlage bisher problemlos? Haben Sie an der Montagesituation nichts geändert? Dann liegt der Fehler mit hoher Wahrscheinlichkeit beim Kondensatschlauch oder der Auffangschale. Meist sind die Komponenten verschmutzt, eine einfache Reinigung reicht in diesem Fall bereits aus. 
  • Luftfilter reinigen
    Tropft die Klimaanlage, können Sie es mit einer Reinigung des Luftfilters versuchen. Ist dieser mit Staub und anderen Partikeln verstopft, behindert dies den Luftstrom und das Gerät beginnt zu tropfen. Üblicherweise enthalten die Bedienungsanleitungen der Geräte eine detaillierte Anleitung zur Reinigung des Luftfilters. 
  • Verdampferlamellen begutachten
    Um einen Blick auf die Lamellen des Verdampfers zu werfen, genügt es in der Regel, die Abdeckung der Anlage zu entfernen. Sie erkennen dadurch sofort, ob sich Eis auf den Lamellen gebildet hat. Ist dies der Fall, steckt meist einer der folgenden beiden Gründe dahinter: 
    • Der Füllstand des Kältemittels ist zu niedrig 
    • Die Luftzirkulation am Verdampfer ist zu gering 

Das Auffüllen des Kältemittels müssen Sie unbedingt den Profis überlassen, da bei fehlerhafter Handhabung eine Gefahr für Mensch und Umwelt entsteht. 

Tropfende Klimaanlagen vermeiden: Regelmäßige Pflege 

Die Klimaanlage ist - zumindest in der passenden Jahreszeit- ein Gerät, das wir tagein, tagaus nutzen. Dass es hier besonders bei Verschleißteilen zu Abnutzungserscheinungen kommt, ist klar. Diese können zur Folge haben, dass das Gerät irgendwann zu tropfen beginnt. Die beste Möglichkeit, um hier entgegenzusteuern, ist eine regelmäßige Pflege. 

Am besten ist es, einen Fachbetrieb mit dieser Aufgabe zu betrauen. Eine klassische Wartung sollte zumindest einmal im Jahr durchgeführt werden – oder dann, wenn die Leistung des Geräts merklich nachlässt. Ist das nämlich der Fall, läuft irgendwo etwas nicht nach Plan. Diese Wartung sollte vor Beginn der Sommermonate stattfinden und die Klimaanlage sollte außerdem vorher desinfiziert werden. Sobald sich im Inneren gefährliche Ablagerungen,wie etwa Schimmel, bilden, verteilt die Klimaanlage diese über das Gebläse im Innen- bzw. Wohnraum und das gefährdet Ihre Gesundheit. Und das gilt es unbedingt zu verhindern.  

Klimaanlage tropft: Fazit 

Eine tropfende Klimaanlage ist ein deutliches Anzeichen dafür, dass mit Ihrem Gerät irgendetwas nicht stimmt. Kondenswasserbildung gehört zwar dazu und lässt sich auch gar nicht vermeiden. Allerdings verfügt jedes Gerät über Vorrichtungen, um dieses Wasser sauber abzuleiten oder zumindest in einem Sammelbehälter aufzufangen. Tropft die Anlage hingegen an einer dafür nicht vorgesehenen Stelle, liegt ein Defekt vor. 

Oft liegt das Problem in einem verstopften oder beschädigten Ablaufschlauch. Auch ein verstopfter Luftfilter kommt als Auslöser infrage. Weitere Möglichkeiten: Defekte Kondensatpumpe, vereiste Verdampferlamellen oder eine nicht im Lot befindliche Klimaanlage. 

Während Sie die Ausrichtung des Geräts üblicherweise ohne Probleme selbst korrigieren können, raten wir Ihnen, einen Fachbetrieb zu engagieren, sobald Sie den Defekt im Inneren der Anlage vermuten. Bei einem Klimagerät handelt es sich am Ende des Tages um eine elektrisch betriebene Maschine, von der bei unsachgemäßem Umgang eine erhebliche Gefahr ausgeht. Auch das Kältemittel weist ein großes Gefahrenpotenzial auf – sofern man nicht weiß, wie man damit umzugehen hat. Deshalb: Lieber den Profi ranlassen! 

↑Zum Seitenanfang