Glanzruß erkennen und entfernen | Klimaworld

Glanzruß – Wie sieht er aus und wie lässt er sich entfernen? 

Glanzruß sorgt nicht nur dafür, dass Ihr Kaminofen ineffizient arbeitet, die hartnäckigen Ablagerungen stellen zusätzlich ein sehr großes Sicherheitsrisiko dar. Je länger sie in der Heizanlage verbleiben, desto stärker steigt die Gefahr eines Schornsteinbrandes. Der nachfolgende Artikel erklär Ihnen, was Glanzruß genau ist, wie er entsteht, warum er so gefährlich ist und wie er sich wieder entfernen lässt. Zudem erhalten Sie Tipps, damit Glanzruß erst gar nicht entsteht. 

> Was ist Glanzruß? 
> Wie entsteht Glanzruß? 
> Welche Ursachen für Glanzruß gibt es? 
> Warum ist Glanzruß gefährlich? 
> Wie kann ich Glanzruß erkennen? 
> Wie lässt sich Glanzruß entfernen? 
> Was kann ich tun, um Glanzruß vorzubeugen? 

Was ist Glanzruß? 

Als Glanzruß, auch Hartruß genannt, wird eine Ablagerung im Inneren eines Kaminofens und des dazugehörigen Schornsteins bezeichnet. Die Rückstände bestehen aus Wasser, Schwebstoffen und kondensierten Holzgasen. Die Masse ist klebrig und teerähnlich. Was die Konsistenz angeht, erinnert Glanzruß stark an Harz. Er entsteht durch die Nutzung von Festbrennstoffen wie zum Beispiel Holz oder Holzkohlebriketts. 

Wie entsteht Glanzruß? 

Wer die Entstehung von Glanzruß vermeiden möchte, der sollte immer darauf achten, dass die Bedingungen für die Verfeuerung des Brennstoffs im Inneren seines Kaminofens perfekt sind. Glanzruß bildet sich nämlich dann, wenn die Verbrennung nur unvollständig stattfindet. Von einer Unvollständigkeit spricht man, wenn sich in den Rückständen (Asche und Rauchgas) noch unverbrannte Bruchstücke des Brennstoffs finden. 

Die Hitze transportiert diese in der Regel zwar ab, aber sobald der Ofen auskühlt, wird es  problematisch. Die unverbrannten Bestandteile sind dann zu schwer, um noch ihren Weg ins Freie zu finden. Stattdessen setzen sie sich im Inneren der Brennkammer und des Ofenrohres ab und härten dort aus. Wenn sie dann einer erneuten Hitzeentwicklung ausgesetzt werden, dehnen sich die Rückstände aus. Es entsteht Glanzruß. 

Welche Ursachen für Glanzruß gibt es? 

  • Glanzruß ensteht durch eine unvollständige Verbrennung von Festbrennstoffen. Warum kann es aber überhaupt sein, dass Holz oder Briketts nicht vollständig verbrennen? Restfeuchtegehalt: Holz sollte nur dann im Kaminofen verfeuert werden, wenn es dafür trocken genug ist. Liegt der Restfeuchtegehalt unter 20 %, ist das Holz geeignet. Alles drüber führt zu Problemen. Die im Brennstoff enthaltene, übermäßige Feuchtigkeit entzieht dem Feuer wertvolle Energie. Die Rauchgase erreichen nicht die nötige Temperatur für eine vollständige Verbrennung. Sie setzen sich zu früh in der Brennkammer und im Schornstein ab und härten dort aus.
  • Luftzufuhr: Die Verfeuerung von Festbrennstoffen kann nur dann vollständig ablaufen, wenn genug Sauerstoff vorhanden ist. Bei nicht ausreichender Luftzufuhr entstehen Ascheablagerungen, die ihrerseits wieder das Ofenrohr verstopfen und den Kamineffekt abschwächen. Der verminderte Zug befördert weniger Rückstände durch den Schornstein ins Freie, sie setzen sich im Inneren der Anlage ab.
  • Schornsteinquerschnitt: Schornstein und Kaminofen müssen zueinander passen. Von der Optik ist hier allerdings nicht die Rede. Vielmehr geht es um technische Spezifikationen wie den Querschnitt des Schornsteins. Ist dieser nicht für den Ofen geeignet, werden die Rauchgase entweder abrupt abgebremst und setzen sich im Inneren der Anlage ab. Oder abersie entweichen zu schnell ins Freie, die gesamte Heizanlage wird nicht warm genug und erreicht nicht die für eine vollständige Verbrennung nötigen Temperaturen.
  • Wärmeisolation: Besonders in der kalten Jahreszeit stellen nicht ausreichend isolierte Rauchabzüge (also Ofenrohre und Schornsteine) ein Problem dar. Auf ihrem Weg aus der Brennkammer hinaus ins Freie kühlen die Gase ab, die Inhaltsstoffe setzen sich vermehrt fest. Verhindern lässt sich das durch den Einsatz von doppelwandigen Ofenrohren und Schornsteinen. Das ist besonders wichtig bei außenliegenden Modellen.

Eine klassische Stelle für das Entstehen von Glanzruß gibt es dabei nicht. Das gesamte Heizsystem – ob Brennkammer, Ofenrohr oder Schornstein – kommt infrage. Eine regelmäßige und umfassende Kontrolle ist deshalb umso wichtiger. 

Warum ist Glanzruß gefährlich? 

Glanzruß stellt tatsächlich eine große Gefahr für Ihre Sicherheit dar. Im schlimmsten Fall entzünden sich die Ablagerungen nämlich und es entsteht ein Schornsteinbrand. Diese sind bekannt für ihre besonders hohen Temperaturen von bis zu 1.500 °C. Das Feuer lodert dabei nicht nur in der dafür vorgesehenen Brennkammer, sondern breitet sich über das Ofenrohr bis in den Schornstein aus. Dieser ist jedoch für derart hohe Temperaturen nicht ausgelegt. Das Feuer greift früher oder später auf die umgebende Bausubstanz über und kann somit nach und nach das restliche Gebäude erfassen. 

Zwar nicht so gefährlich wie ein Schornsteinbrand, aber dennoch unangenehm ist der Umstand, dass Glanzruß den Kamineffekt bzw. den Zug der gesamten Anlage deutlich abschwächt. Das vermindert nicht nur die Heizleistung, sondern sorgt außerdem für eine steigende Abgasbelastung. Eine vollständige Verbrennung des Festbrennstoffs ist nicht mehr möglich, was wiederum das Anwachsen der Glanzruß-Schicht begünstigt. 

Schornsteinbrand: Keinesfalls selbst löschen! 

Auch wenn sich angesichts eines Kaminbrands die Instinkte melden und man sofort etwas dagegen unternehmen möchte: Tun Sie das auf keinen Fall! Wasser oder Schaumlöscher machen die ganze Sache nämlich noch deutlich schlimmer. Aufgrund der enorm hohen Temperaturen verdampft die Flüssigkeit innerhalb von Sekundenbruchteilen. Das hat zur Folge, dass sich das Volumen des Feuers sofort vergrößert und es im schlimmsten Fall zu einer Schornsteinexplosion kommt. Die zu Hilfe gerufene Feuerwehr macht sich vor Ort ein Bild und entscheidet, ob ein kontrollierter Abbrand der Rußschicht oder der Einsatz von Löschpulver die bessere Option ist.  

Wie kann ich Glanzruß erkennen? 

Glanzruß ist auch für einen Laien relativ einfach zu erkennen:Die Oberfläche ist hart, schwarz und glänzend. Der große Unterschied zu „normalen“ Ablagerungen wie etwa Schmier- oder Flockenruß ist, dass sich Glanzruß durch Kehren oder Wischen nicht mehr entfernen lässt. Entdecken Sie derartige Ablagerungen in Ihrer Brennkammer, Ihrem Ofenrohr oder Ihrem Schornstein ist rasches Handeln gefragt. 

Wie lässt sich Glanzruß entfernen? 

Für die Entfernung von Glanzruß stehen drei Optionen zur Auswahl, deren Durchführung Sie allerdings stets einem Fachmann überlassen sollten. Der entscheidet sich je nach Ausgangslage zwischen: 

  • Ausbrennen 
  • Ausschlagen 
  • Chemikalien 

Beim Ausbrennen setzt die Feuerwehr den Glanzruß absichtlich in Brand und lässt das Feuer unter kontrollierten Bedingungen seine Arbeit machen. Dafür ist ein großes Maß an Expertenwissen erforderlich. Ohne die entsprechenden Fachkenntnisse besteht eine reelle Gefahr, dass etwas schiefgeht. In manchen Regionen ist das Ausbrennen in Eigenregie deshalb sogar behördlich verboten. 

Beim Ausschlagen bringt der Schornsteinfeger ein Kettenausschlagegerät zum Einsatz, die sogenannte Biegewelle. Diese wird mit einer leistungsstarken Bohrmaschine angetrieben. Durch die Drehung spreizen sich die Ketten des Kettenkopfes und schlagen dadurch den Belag ab. 

Chemikalien überzeugen in der Praxis nur selten. Die Ablagerungen werden dabei mit einer speziellen Flüssigkeit besprüht, die den Glanzruß spröde machen soll. Im Idealfall lässt dieser sich nach einigen Tagen einfach abkehren. Zur Anwendung kommt die Variante heute nur noch sehr selten, da sie doch sehr zeitintensiv und teuer ist.

Reinigungsbriketts: Chemie im frühen Stadium 

Sollte sich der Glanzruß noch auf die Brennkammer und das Ofenrohr beschränken, haben Sie die Möglichkeit, zunächst selbst zu versuchen, die Ablagerungen zu entfernen. Dabei werden spezielle Reinigungsbriketts in der Brennkammer platziert und angezündet. Zusätzliches Brennmaterial ist dafür nicht nötig. Die Sauerstoffklappe ist zu 100 % geöffnet, der Ofen fährt auf voller Leistung. Nach 60-90 Minuten sind die Briketts verbrannt. Lassen Sie die Asche im Feuerraum, sie gibt beim nächsten Mal Heizen noch Wirkstoffe ab. 

Was kann ich tun, um Glanzruß vorzubeugen? 

Damit sich Glanzruß gar nicht erst bildet, ist ein bewusster und umsichtiger Betrieb Ihres Kaminofens nötig. Das sind die wichtigsten Tipps für Sie zusammengefasst: 

  • Achten Sie auf den Restfeuchtegehalt! Das im Kamin verfeuerte Holz darf maximal einen Restfeuchtegehalt von 20 % aufweisen. Erreicht wird dieser durch eine entsprechend lange Lagerung. Wer sein Brennholz selbst produziert, sollte ihm vor dem Einsatz zwischen neun Monaten und zwei Jahren Zeit geben, um ausreichend zu trocknen. Weichhölzer brauchen dabei weniger lang als Harthölzer. Der Restfeuchtegehalt lässt sich ganz einfach mit einem Holzfeuchtemessgerät bestimmen. Wer sein Brennholz kauft, der sollte mit der Feuchtigkeit kein Problem haben. Produzenten bieten ihre Ware in der Regel nur in sofort verfeuerbarem Zustand an. 
  • Entzünden Sie Ihr Brennmaterial von oben! Die auch als „österreichische Technik“ bekannte Variante hat den Vorteil, dass sich im Gegensatz zum klassischen Anzünden von unten weniger Rauch und somit weniger Schadstoffe bilden. Die Brandgase werden dabei von Anfang an durch die Flamme geführt und entsprechend erhitzt, was einen gründlicheren Abbrand zur Folge hat. 
  • Stellen Sie eine ausreichende Sauerstoffzufuhr sicher! Nur wenn das Feuer genug Sauerstoff hat, ist ein vollständiger Abbrand garantiert. Orientieren Sie sich dabei an der Bedienungsanleitung Ihres Ofens und fragen Sie im Fall von Unklarheiten bei Ihrem Schornsteinfeger nach. 
  • Regelmäßiges Kehren ist wichtig! Der Schornsteinfeger sollte ein-/zweimal im Jahr kommen und den Schornstein kehren. Dadurch wird eventuell bereits festgesetzter Glanzruß entfernt. Zudem kontrolliert der Fachmann dabei den Status Ihrer Heizanlage und kann im Fall der Fälle notwendige Gegenmaßnahmen einleiten. 

Glanzruß erkennen und entfernen: Fazit 

Glanzruß entsteht durch die unvollständige Verbrennung von Holz und Briketts. Asche und Rauchgase setzen sich im Inneren des Brennraums, des Ofenrohrs und des Schornsteins fest. Dort bilden die Rückstände eine harte und leicht glänzende Masse, die an Harz oder Teer erinnert. Durch die Ablagerungen wird nicht nur der Schornsteinquerschnitt verringert und damit der Kamineffekt abgeschwächt. Glanzruß kann sich auch entzünden und so einen Schornsteinbrand auslösen. Dabei entstehen Temperaturen von bis zu 1.500 °C, das Feuer kann auf die umliegende Bausubstanz übergreifen. Am besten ist es also, dafür zu sorgen, dass sich Glanzruß gar nicht erst entwickelt. Ist dieser Punkt allerdings überschritten, sollten Sie unbedingt einen Profi mit der Entfernung beauftragen. Nur ein Fachmann kann die Sicherheit der Heizanlage garantieren. 

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