So reinigen Sie einen Specksteinofen richtig | Klimaworld

Specksteinofen reinigen: Einfach und effizient

Öfen müssen schon lange nicht mehr nur für angenehme Wärme im Haus sorgen – nach Möglichkeit sollen sie dabei auch gut aussehen. Besonders beliebt sind Öfen und Kachelöfen aus Speckstein, denn die Optik passt doch gut in viele Wohnstile. Damit der schöne Anblick erhalten bleibt, gibt es ein paar grundlegende Dinge, die Sie im Umgang mit Ihrem Specksteinofen und dessen Reinigung beachten sollten. In diesem Artikel finden Sie alle wichtigen Infos rund um die Pflege dieser beliebten Ofenart.

> Wie reinigt man den Specksteinofen am besten?
> Womit sollten Sie den Specksteinofen nicht reinigen?
> Was passiert mit der Brennkammer bei der Reinigung?
> Wie oft muss man den Specksteinofen reinigen?
> Vergessen Sie das Ofenrohr nicht!
> So können Sie Schmutz vorbeugen

Specksteinöfen schonen Geldbeutel und Umwelt!

Denn die Textur und Farbe des Specksteins passt sich nahezu jedem Einrichtungsstil an. Nicht zuletzt ist Speckstein ein hervorragender Wärmespeicher, sodass Kaminöfen, die dessen Eigenschaften ausnutzen, als besonders verbrauchsarm (geringerer Holzbedarf) wie auch effizient gelten.

Was seine Optik betrifft, weiß Speckstein durch sein natürliches und gleichzeitig zeitlos-elegantes Grau zu überzeugen. Der Speckstein ist üblicherweise von einer Maserung durchzogen, die in ihrer Intensität variiert und somit für ein lebendiges, interessantes Erscheinungsbild sorgt. Er erinnert an Marmor – ist aber deutlich weicher. Spezielle Specksteinarten, die etwa in Finnland oder Brasilien vorkommen, zeichnen sich hingegen durch einen besonders hohen Härtegrad aus.

Ein weiterer Grund für die große Beliebtheit: Qualitativ gute Specksteinöfen speichern die Wärme bis zu 24 Stunden lang. Effizienter und somit umweltfreundlicher geht es fast nicht mehr. Die Speicherfähigkeit von Speckstein ist dabei besser als jene vom ebenfalls für den Kaminbau beliebten Sandstein.

Speckstein: Ein äußerst interessantes Naturprodukt
Speckstein besteht größtenteils aus Talk. Andere Bezeichnungen sind Talcusstein oder auch Seifenstein. Ein Material, das schon weit vor Christi Geburt zur Herstellung von Siegeln wie auch Gefäßen benutzt wurde. Etwa im Nahen Osten, was nicht zuletzt an den reichen Vorkommen in Ägypten liegt. Wegen seiner Wärmebeständigkeit war Speckstein schon in der Antike für die Herstellung von Kochgefäßen wie auch Lampen äußerst begehrt!

Wie wird ein Specksteinofen am besten gereinigt?

Im Laufe der Zeit kann der anfangs so elegante Kamin jedoch unansehnlich werden und – im wahrsten Sinne des Wortes – speckig wirken. Dann ist Handarbeit angesagt! Der wichtigste Rat ganz zu Beginn: Mit der Reinigung unbedingt warten, bis der Kaminofen vollständig ausgekühlt ist!

  • Vorbereitung: Wichtig ist, dass Sie die gröbsten Verunreinigungen an ihrem Specksteinofen zunächst mit einem Handfeger entfernen. Bei besonders starken Verschmutzungen raten wir zum Einsatz eines feinen Schleifpapiers, mit dem das Material zu Vorbereitung vorsichtig bearbeitet werden kann. Doch geben Sie Acht, damit der empfindliche Stein keinen Schaden nimmt!
  • Hauptreinigung: Specksteinkamine lassen sich gut mit der rauen Seite eines haushaltsüblichen Küchenschwamms reinigen (bzw. leicht aufrauen). Danach wird dann mit einem weichen Tuch und lauwarmem Wasser nachpoliert.
  • Nachbereitung: Danach wird mit lauwarmem Wasser und einem weichen Baumwolltuch abgespült. Zudem hilft es, die Fläche komplett und in einem Arbeitsgang zu säubern, da man so Struktur- und Farbunterschieden vorbeugt. Übrigens gibt es spezielle Specksteinreiniger, doch warmes Wasser, das mit etwas Spülmittel versetzt wurde, tut es in aller Regel auch.
Was tun bei Kerzenwachs?
Wer für besonders lauschige Stunden sorgen möchte, der platziert gerne Kerzen direkt auf dem Kamin. Dabei kann es aber passieren, dass Wachs auf den Naturstein tropft. Dessen Entfernung ist etwas knifflig. Grundsätzlich wird ein Spezialreiniger benötigt. Den tragen Sie auf die betroffene Stelle auf, nachdem der Kamin auf Handwärme erhitzt wurde. Arbeiten Sie den Reiniger nun mit einem Schwamm oder einem Tuch für fünf bis 10 Minuten ein. Dabei löst sich das Wachs und kann ganz einfach mit einem trockenen Tuch aufgenommen werden.

Hände weg: Womit Sie Ihren Specksteinofen nicht reinigen sollten

Speckstein ist ein Naturprodukt. Und das bringt neben all den Vorteilen eben auch Nachteile mit sich. Beispielsweise ist Speckstein empfindlich gegenüber bestimmten Reinigungsmitteln. Die greifen das Material an und können bleibende Schäden hinterlassen. Unsere dringende Empfehlung lautet also: Greifen Sie für die Reinigung Ihres Specksteinofens auf gar keinen Fall zu Laugen oder Säuren!

Können kleine Schäden im Speckstein selbst ausgebessert werden?

Die richtige Reinigung des Specksteinofens ist die eine Sache. Auch das beste Mittel der Welt hilft allerdings nicht, wenn der Stein beschädigt ist. Im Alltag einmal nicht aufgepasst, und schon ist die Oberfläche zerkratzt. Steht nun ein kostspieliger Austausch ins Haus? Nein, der Stein muss nicht ausgetauscht werden, keine Sorge.

  • Kleine Schäden: Um feine Kratzer in grauem Speckstein zu überdecken, gibt es ein ganz einfaches Hausmittel: Ein weicher Bleistift. Dessen Mine besteht aus Grafit, einem hitzebeständigen Material. Überdecken Sie den Kratzer ganz einfach mit einem Bleistift.
  • Große Schäden: Haben Sie es mit größeren Schäden zu tun, hilft die Bleistiftmine allerdings auch nicht mehr. In dem Fall raten wir zu speziellen Reparatur-Kits. Die beinhalten eine fix-fertig gemischte Füllmasse, welche auf die betroffene Stelle aufgetragen wird. Die Ausbesserung benötigt dann in etwa 24 Stunden, um vollständig auszuhärten. Ist das geschafft, folgt die Abschleifung, um wieder eine perfekt glatte Oberfläche zu bekommen.

Wenn die Gebrauchsspuren trotz sorgfältiger Reinigung langsam überhandnehmen und der Speckstein nach und nach ermattet, ist es Zeit für eine gründliche Oberflächenbehandlung – mit Schleifpapier. Die sorgt dafür, dass das Material wieder so glänzt wie am ersten Tag. Am besten eignet sich dafür Schleifpapier mit grober Körnung. Die Behandlung kann entweder per Hand oder mit einer Schleifmaschine durchgeführt werden. Aber Vorsicht: Das Abschleifen erfordert ein gewisses Maß an Erfahrung. Ist dieses nicht vorhanden, überlassen Sie die Arbeit lieber einem Profi.

Specksteinofen reinigen: Und was wird aus der Brennkammer?

Noch bevor Sie den Specksteinofen von außen angehen, sollten Sie mal einen Blick in die Brennkammer an sich werfen. Denn auch die bedarf einer regelmäßigen Wartung und Reinigung. Gerade hier, bei der Reinigung des Innenlebens des Kamin- oder Specksteinofens, ist es natürlich zwingend erforderlich, dass dieser komplett ausgekühlt ist. Denn noch vorhandene Restglut führt leicht zu Verletzungen und/ oder könnte Ihre Wohnung oder Ihr Werkzeug in Gefahr bringen.

Für die Reinigung selbst gibt es dann spezielle Gerätschaften wie Aschesauger; auch Handfeger sind hilfreich. Generell sollte die Brennkammer mindestens einmal wöchentlich gereinigt und dabei auch der Aschekasten geleert werden.

Kontrollieren Sie die Schamottsteine:
Wenn Sie die Brennkammer Ihres Specksteinofens reinigen, sollten Sie gleich auch mal die gelben Platten in der Brennkammer, die so genannten Schamottsteine, ins Visier nehmen. Denn auch die nutzen sich mit der Zeit ab und müssen dann unter Umständen ersetzt werden. Experten und Baumärkte empfehlen, die Schamottsteine auszutauschen, sobald diese Risse zeigen, die etwa 0,5 Zentimeter lang sind.
Auch hier hängen die Lebensdauer und der Wartungszyklus davon ab, wie intensiv der Kamin- oder Specksteinofen genutzt wird. Allerdings können Sie bei den meisten Modellen (ein wenig Geschick vorausgesetzt) die als fertige Sets erhältlichen Platten leicht selbst austauschen.

Wie oft muss ein Specksteinkamin gereinigt werden?

Eine Frage, die pauschal eigentlich nicht zu beantworten ist. Tatsächlich hängt der Reinigungszyklus von zahlreichen unterschiedlichen Faktoren ab, besonders von der Intensität der Nutzung. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass Sie Speckstein gar nicht zu oft reinigen können. Die Oberfläche hat kein Problem mit intensiver Nachbehandlung. Im Gegenteil. Diese hilft dabei, den Glanz und die einzigartige Optik für lange Zeit zu garantieren.

Was die geeigneten Reinigungsmittel betrifft, ist grundsätzlich zwischen industriellen Präparaten und Hausmitteln zu unterscheiden.

  • Industrielle Präparate: Im gut sortierten Fachhandel sind spezielle Specksteinreiniger und Specksteinpasten erhältlich. Die kommen üblicherweise mit einer detaillierten Gebrauchsanleitung. Unser Tipp: Bevor Sie die Präparate auftragen, entfernen Sie die Oberfläche mithilfe eines weichen, trockenen Tuches von grobem Schmutz.
  • Hausmittel: Möchten Sie Ihre Geldbörse schonen, können Sie auch in Ihrer Küche bzw. der Abstellkammer auf die Suche gehen. Finden Sie dort Spülmittel oder Soda, haben Sie schon gewonnen. Denn mit diesen beiden Hausmitteln sollten Sie in der Regel gute Reinigungserfolge erzielen. Vom Einsatz von diversen Pflegeölen, Duftzusätzen oder Parfums raten wir dringend ab. Diese Mittel schaden dem Speckstein eher als ihn zu pflegen.
So behalten Sie den Durchblick!
Wenn Sie Ihren Specksteinofen – von innen nach außen – zu neuem Glanz verhelfen, dann sparen Sie die Kaminscheibe nicht aus. Die sind mitunter selbstreinigend; ansonsten wird – besonders bei starker Rußbildung – der Blick allmählich getrübt. Auch hierfür gibt es jedoch spezielle Reiniger, die – zusammen mit einem weichen Tuch – wieder für eine klare Sicht sorgen.

Specksteinofen reinigen: Vergessen Sie das Ofenrohr nicht!

Wenn es um die Reinigung von Kamin- oder Specksteinöfen geht, darf das Ofenrohr nicht unerwähnt bleiben. Denn auch hier lagert sich Ruß ab, sodass mindestens nach jeder Heizsaison eine Inspektion notwendig ist. Die erfolgt am besten durch einen Fachmann, da bei schlecht gewarteten Rohren eine Störung der Verbrennung und Flammenbildung im Kamin auftreten kann, die wiederum Schwelbrände verursachen kann.

Übrigens führt gerade feuchtes Holz zu einer starken Rußbildung, die die Reinigung des Kamins erschwert. Gutes und trockenes Brenngut sorgt somit für weniger Aufwand bei der Reinigung Ihres Kamins. Wird Zeitungspapier oder gar Müll in die Brennkammer geworfen (der dort rein gar nichts zu suchen hat), sind starke Verschmutzungen und eine extreme Rußbildung dagegen quasi „garantiert“.

Schmutz vorbeugen: Specksteinofen imprägnieren oder versiegeln

Ist der Ofen sauber, soll er es auch lange bleiben – eine Imprägnierung oder Versiegelung ist daher als zusätzlicher Schritt eine gute Idee, um Verschmutzungen vorzubeugen. Häufig ist die natürliche Oberfläche von Specksteinöfen nämlich nicht von vornherein behandelt, da sich die Verfahren auf die Farbgebung auswirken können und den Speckstein ein wenig dunkler machen. Der Unterschied zwischen Imprägnierung und Versiegelung besteht übrigens in ihrer Wirkung auf die raue Oberfläche des Natursteins: Eine Versiegelung schließt die Poren ab und verringert die Atmungsaktivität des Specksteins, während eine Imprägnierung weiterhin einen Feuchtigkeitsaustausch zulässt. Ihr Effekt ist dabei aber gleich, denn sie verhindern beide das Eindringen von Schmutzpartikeln wie Ruß, Asche oder Staub.
Bei richtiger Anwendung von Imprägnierung oder Versiegelung wird der Speckstein auch widerstandfähiger gegen Öl-, Fett-, und Wasserflecken. Als Nebeneffekt können durch die Mittel ebenso kleine Beschädigungen ausgeglichen und die natürliche Farbe des Natursteins vertieft werden. Wie bei der Reinigung gilt: Arbeiten Sie immer nur am vollständig abgekühlten Ofen und folgen Sie unbedingt den jeweiligen Herstellerhinweisen. Für ein optisch ansprechendes Ergebnis empfiehlt sich außerdem eine großflächige Arbeitsweise, um eine gleichmäßige Farbgebung des gesamten Specksteins zu erzielen.

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