Kaminofen aus Sandstein reinigen: Ratgeber mit Anleitung | Klimaworld

Kaminofen aus Sandstein richtig reinigen

Sandstein wird dank seiner ansprechenden Ästhetik gern beim Kaminbau eingesetzt. Damit Sie lange Freude an Ihrem Kamin oder Kaminofen haben, müssen Sie bei der Pflege jedoch einiges beachten. Offenporige Natursteine wie Sandstein benötigen in dieser Hinsicht besondere Aufmerksamkeit, was die Reinigung durchaus zur kleinen Herausforderung werden lässt – Ruß ist aufgrund seines Ölgehalts sehr hartnäckig, so dass es mit einem einfachen Abwischen oft nicht getan ist. Wie Sie einen Kamin aus Sandstein reinigen und dabei den wertvollen Stein nicht beschädigen, zeigt der folgende Artikel.

> Was ist Sandstein?
> Eigenschaften eines Sandsteinkamins
> Schmutz vorbeugen durch imprägnieren
> Geeignete Reinigungsmittel für Sandsteinkamine
> Ungeeignete Reinigungsmittel für Sandsteinkamine
> Versiegeln und Reinigen als Schritt für Schritt Anleitung
> Hinweise zur allgemeinen Kaminreinigung

Definition: Was ist Sandstein?

Wie Marmor und Granit gehört Sandstein zu den Natursteinen, genauer gesagt zur Gattung der Sedimentgesteine. Wie der Name bereits offenbart, besteht Sandstein vorwiegend aus Sandkörnern und entsteht hauptsächlich in küstennahen Meeresgebieten, die „Schelf“ genannt werden. Er weist einen hohen Anteil an Quarzsandkörnern auf. Wie groß dieser Anteil ist, wird an der Farbe sichtbar. Wenn Sandstein zu mehr als fünfzig Prozent aus Quarz besteht, variiert die Farbe von Weiß bis Grau. Je mehr Quarz enthalten ist, desto widerstandsfähiger und fester ist der Sandstein. Aber nicht nur durch den Quarzanteil kann die Farbe des Sandsteins variieren: Auch organische Anteile wirken sich auf die Farbgebung aus. Falls beispielsweise ein hoher Anteil des Eisenminerals Hämatit oder Goethit enthalten ist, färbt sich der Sandstein rot. Durch Beimischung von Limonit nimmt der Stein eine gelbbraune Farbe an, während Kohlenstoffverbindungen zu schwarzem Sandstein führen. Durch Glaukonit-Verbindungen ist zudem eine grüne Färbung möglich.

Sandstein findet sich in Seen, Flüssen und an Stränden auf der ganzen Welt – in Deutschland unter anderem im Harz, in der Eifel, im Schwarzwald und im Elbsandsteingebirge. Die breite Verfügbarkeit führt zu häufiger Verwendung, auch bei berühmten Bauwerken – So ist der Kölner Dom aus Sandstein erbaut, ebenso wie das Brandenburger Tor. Spätere Ausbesserungsarbeiten mit Sandstein aus verschiedenen Regionen sind an den teils unterschiedlichen Farben des Gesteins erkennbar.

Eigenschaften eines Sandsteinkamins

Sandstein wird oft für Kamine verwendet, sowohl für den Innenraum als auch für die äußere Verkleidung. Meist kommen dafür Sandsteine zum Einsatz, die Karbonate enthalten, wodurch sie verwitterungsanfälliger sind und sich deshalb für die Verwendung im Innenbereich besser eignen als beispielsweise im Garten. Natursteine sind ein Speichermedium – Das heißt, sie nehmen die Wärme des Feuers auf und geben die gespeicherte Hitze noch Stunden später ab. Deshalb wird Sandstein oft für Öfen verwendet, da er noch sehr lange nach dem Erlöschen des Feuers Wärme in den Wohnraum ausstrahlt.

Grundsätzlich ist unbehandelter Sandstein nicht wasserabweisend, da er eine sehr poröse und saugfähige Oberfläche hat. Dies lässt sich aber auf zwei Arten ändern: Mithilfe einer Versiegelung wird eine undurchlässige Schicht auf die Steinoberfläche aufgetragen, sodass Schmutz und Wasser nicht mehr hineingelangen können. Auch eine Imprägnierung sorgt für diesen Effekt. Sie dringt in das Innere des Steins ein und bildet eine öl- und wasserabweisende Schicht, damit Schmutz und Regen nicht mehr aufgesaugt werden können.

Sandstein ist ein sehr vielseitiges Material, das besonders mit seiner Optik zu überzeugen weiß. Dennoch benötigt er besondere Pflege. Grund dafür ist seine raue und offenporige Struktur. Darin können sich rußige Ablagerungen, die aus schwarzen, ölhaltigen Partikeln bestehen, sehr leicht festsetzen. Hier erfahren Sie nun, wie genau Sie einen Sandsteinkamin vorbehandeln und reinigen können.

Schmutz vorbeugen: Sandstein imprägnieren oder versiegeln

Ein Kamin aus Sandstein sieht edel aus, aber leider entstehen auf seiner Oberfläche sehr schnell unschöne Rußflecken. Zum Glück gibt es einige Schutzmaßnahmen, die Sie bereits vor der Inbetriebnahme des Kamins ergreifen können, damit der Naturstein weniger anfällig für Schmutz ist.

Auch nach der Reinigung des Kamins empfiehlt es sich, zur Nachbehandlung regelmäßig Imprägnierungen und Versiegelungen auf den Stein aufzubringen, um die Poren zu verschließen. Sie erleichtern außerdem die nächste Reinigung, da Rußpartikel, Asche und Staub auch leichter von einer glatten Oberfläche entfernt werden können. Dabei unterscheiden sich Imprägnierung und Versiegelung durch ihre Wirkung auf die Steinoberfläche: Eine Versiegelung bildet einen undurchlässigen Schutzfilm, der Schmutzpartikel wie Ruß und Staub, aber auch Feuchtigkeit abhält, und damit komplett undurchlässig ist. Eine Imprägnierung (Imprägniermittel) hingegen dringt tief in die Poren des Steins ein und  verschließt nicht die komplette Oberfläche. Damit ist der Austausch von Feuchtigkeit nach wie vor möglich. Beide Verfahren schützen den Stein vor leichten Beschädigungen und sorgen für sattere Farben.

Mittel, die Sie zur Vorbeugung verwenden können, sind beispielsweise:

  • Imprägnierung für Natursteine
  • Steinversiegelung
  • Eventuell Farbversiegelung für steinerne Oberflächen

Wenn sich trotz Vorbehandlung Flecken gebildet haben oder Sie zu spät Vorbeugungsmaßnahmen ergriffen haben, ist ein nachträglich wieder sauberer Sandsteinkamin dennoch problemlos möglich.

Hinweis:
Falls Sie Mittel zur Imprägnierung verwenden, achten Sie unbedingt darauf, dass diese für die hohen Temperaturen in Ihrem Kamin geeignet sind. Sie finden diese Info oftmals auf der Produktrückseite. Finden Sie keinen Hinweis darauf und sind sich nicht sicher, fragen Sie einen Fachmann oder den Hersteller der Versiegelung!

Geeignete Reinigungsmittel für einen Kaminofen aus Sandstein

Verwenden Sie auf keinen Fall säurehaltige Reinigungsmittel, da diese die sensible Oberfläche des Natursteins beschädigen oder zu unschönen Verfärbungen führen können. Greifen Sie deshalb lieber zu säurefreien Reinigern. Für die Entfernung von abgelagertem Staub sind lediglich ein Tuch und warmes Wasser erforderlich. Falls sich hartnäckige Verschmutzungen damit nicht beseitigen lassen, gibt es zudem verschiedene Grundreiniger, die Sie einsetzen können. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Intensivreiniger auszutesten. Bei älteren, tiefgehenden Verschmutzungen und Ablagerungen müssen Sie die Prozedur möglicherweise mehrfach wiederholen.
Vergessen Sie nicht, vor der erneuten Verwendung des Kamins, den Stein mit Imprägnierungsmittel einzusprühen. So verringern Sie Ihre Anstrengungen bei der nächsten Reinigung nämlich erheblich.

Folgende Mittel sind für die Reinigung eines Sandsteinkamins geeignet:

  • Lithofin
  • Kernseife
  • Soda
  • Natursteinreiniger

Auch Eau de Javel oder andere Reiniger auf Chlorbasis sind sehr hilfreich.

Wichtig:
Der Ofen und die Steinverkleidung sollten beim Reinigen Raumtemperatur betragen. Lassen Sie den Kamin aus Sandstein vor der Reinigung entsprechend abkühlen.

Diese Mittel sind zur Reinigung des Sandsteins nicht geeignet

Dampfreiniger und Mittel, die mechanisch auf den Stein einwirken, sollten Sie auf keinen Fall verwenden, da dadurch oftmals großer Schaden entsteht. Verwenden Sie also auf keinen Fall eine Drahtbürste oder Schleifpapier, denn sie zerkratzen den empfindlichen Sandstein. Wurzelbürsten sind viel geeigneter, da sie schonender arbeiten und die Oberfläche des Steins nicht angreifen. Spülmittel, Seife und fettlösende Allzweckreiniger sind ebenfalls nicht geeignet, da sie einen öligen Film auf den Steinen hinterlassen, woraus auch Verfärbungen resultieren können. Zudem wird der Sandstein dadurch ausgelaugt und Verschmutzungen können sich zukünftig besser auf der Oberfläche festsetzen.

Tipp vom Profi:
Testen Sie chemische Mittel erst an einer kleinen und unauffälligen Stelle, um mögliche (extreme) und ungewollte Reaktionen auf der Oberfläche des Steines, beispielsweise Verfärbungen, frühzeitig erkennen zu können.

Kamin aus Sandstein reinigen und versiegeln – Schritt für Schritt

Für die Reinigung des Sandsteins an Ihrem Kaminofen, sind neben den eigentlichen Reinigungsschritten Vorbereitungen nötig, die den späteren Ablauf beschleunigen und die Oberfläche und Optik des schönen Natursteins nicht beeinträchtigen. Am besten ziehen Sie sich für den Reinigungsvorgang alte Kleidung und Gummihandschuhe an, da Rußstaub schwer auswaschbar ist.

Schritt 1: Hilfsmittel vorbereiten

Legen Sie sich außerdem folgende Materialien und Werkzeuge bereit:

  • Wurzelbürste
  • Putzeimer
  • Sprühflasche und Schwamm
  • Reinigungsmittel
  • Pinsel (optional)

Schritt 2: Kamin abkehren

Kehren Sie die Sandsteine mit einem Besen ab, um Ruß und Aschereste zu entfernen.

Schritt 3: Reiniger auftragen

Danach sprühen Sie Flecken mit einer Mischung aus warmem Wasser und Reinigungsmitteln ein oder arbeiten das Reinigungsmittel mit einem Lappen ein. Lassen Sie die Textur am besten ein paar Minuten einweichen. Entfernen Sie diese anschließend mit einem Lappen oder Tuch.

Schritt 4: Ablagerungen entfernen

Tiefere Verschmutzungen können Sie im Anschluss mit einer Wurzelbürste vorsichtig abreiben. Achten Sie darauf, den Stein nicht zu grob zu behandeln, damit die Oberfläche nicht zerkratzt wird.

Schritt 5: Imprägnieren

Nach der erfolgten Reinigung empfiehlt es sich, die Oberfläche zu imprägnieren, damit sich Schmutz nicht so einfach ablagern kann und Sie bei der nächsten Reinigung ein leichtes Spiel haben. Streichen Sie dafür die Steine mit einem Imprägniermittel, das für Naturstein geeignet ist, ein und lassen Sie es einwirken.

Hinweise zur allgemeinen Reinigung Ihres Kamins

Neben der speziellen Säuberung des Sandsteins gibt es ein paar generelle Dinge zu beachten. Wichtig ist, den Aschekasten regelmäßig auszuleeren. Bei täglicher Benutzung ist dies zwei Mal pro Woche erforderlich. Besonders wichtig ist außerdem, das Rauchrohr zu reinigen und auf Ablagerungen zu überprüfen, da es andernfalls zu Rußbränden kommen kann oder sich giftige Gase in Ihrer Wohnung sammeln können. Zur Reinigung müssen Sie es vorsichtig öffnen und mit einem Handfeger oder einer Rohrbürste Ablagerungen auskehren – weitere wichtige Hinweise finden Sie im Blogbeitrag zur richtigen Reinigung des Ofenrohrs. Auch der Feuerraum des Kamins muss regelmäßig sauber gemacht werden. Dies ist am einfachsten mit einem Staubsauger und einem feuchten Tuch möglich.

Falls Ihr Kamin über eine Scheibe verfügt, lässt sich diese problemlos mit Zeitungspapier und einem feuchten Lappen oder mit einem Mikrofasertuch reinigen. Wichtig ist allerdings, kein bunt bedrucktes Papier zu verwenden. Auch herkömmlicher Glasreiniger eignet sich bei hartnäckigen Verschmutzungen. Zuletzt sollten Sie Ihre Lüftungsanlagen und Rauchableitungen regelmäßig von einem Schornsteinfeger überprüfen lassen, damit eventuelle Mängel bemerkt und repariert werden können. Wenn Sie diese Dinge beachten, steht einem gemütlichen Abend vor Ihrem sauberen Sandsteinkamin nichts mehr im Wege.

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