Solaranlagen Glossar: Fachbegriffe einfach erklärt | Klimaworld

Solar-Glossar: Die wichtigsten Begriffe rund um Solaranlagen einfach erklärt

Ob Photovoltaik oder Solarthermie – immer mehr Menschen entscheiden sich angesichts steigender Energiekosten dafür, eine Solaranlage auf ihrem Dach zu installieren. Beim Recherchieren stehen Laien aber aufgrund der vielen Fachbegriffe schnell einige Fragezeichen über dem Kopf – "AC-Nenn-Leistung"? "Hochvoltspeicher" und "Niedervoltspannung"? Und was ist überhaupt der Wirkungsgrad? Um Ihnen den Einstieg zu erleichtern und für mehr Klarheit zu sorgen, finden Sie in diesem Glossar alle wichtigen Begriffe rund um das Thema Solaranlage mit einfachen Erklärungen aufgeschlüsselt:

AC-Leistung: Wird auch Ausgangsleistung genannt. Es ist die Kenngröße der Leistung des Wechselrichters, die angibt, zu welchem Prozentsatz der Wechselrichter den Gleichstrom zu Wechselstrom umwandeln kann.
Autarkie: Bedeutet nichts anderes als die Selbstversorgung des Stromhaushaltes bzw. dass man nicht mehr auf ein Stromnetzwerk von außen angewiesen ist.

Bezugszähler: Erfasst jene Energiemenge, die aus dem öffentlichen Netz bezogen wird.

DC-Leistung: Bezeichnet die Leistung, mit der Solarmodule Gleichstrom produzieren, Gleichzeitig zeigt es die Effektivität des Wechselrichters an.

DC-Spannung: Leitet sich von „Direct Current“ ab und wird auch als Gleichspannung bezeichnet. Sie tritt ein, wenn die elektrische Spannung eines Stromkreises konstant über einen bestimmten Zeitraum dasselbe Vorzeichen und denselben Betrag aufweist.

Diffusstrahlung: Der Teil der Sonnenstrahlung, der in der Erdatmosphäre reflektiert, gestreut, gebeugt oder gebrochen wird und dann indirekt auf Photovoltaik-Module trifft; in der Solarbranche wird sie gewöhnlich in Wattstunden pro m² gemessen. Gegenteil der „direkten Sonneinstrahlung“.

Eingangsspannung: Die elektrische Spannung, die am Eingang einer elektrischen Schaltung von einer externen Stelle bereitgestellt wird.

Einspeisevergütung: Staatlich festgelegter Betrag, mit dem privaten Stromerzeugern die Einspeisung des selbsterzeugten Stromes ins öffentliche Netz abgegolten wird. Ziel ist die Förderung bestimmter und vor allem nachhaltiger Arten der Stromerzeugung (Solarstrom, Windkraftenergie, Wasserkraftenergie etc.).

Einspeisezähler: Erfasst jene Energiemenge, die von der eigenen (Photovoltaik)-Anlage erzeugt und in das öffentliche Netz eingespeist wird.

Elektrolumineszenz: Anregung von Lumineszenz durch elektrische Felder, die Licht bündeln in einem Festkörper. Mit dem Mess- und Prüfverfahren Photovoltaik Elektrolumineszenz können Fehler und Defekte an einzelnen Solarzellen der Photovoltaikmodulen festgestellt werden (Lumineszenzmessung).

Eloxiert: behandeltes Aluminium, auf dem sich eine durch elektrochemische Bearbeitung Oxidschicht bildet, die das Material schützt

Entladestrom: Der Entladestrom ist der Strom eines Akkus oder einer Batterie, den diese über einen bestimmten Zeitraum liefern kann.

Gleichstrom: Die Bewegungsrichtung der elektrischen Ladungsträger (Elektronen, Protonen, Ionen) bleibt konstant, die Augenblickswerte der Stromstärke ändern sich zeitlich nicht. Gleichstrom fließt immer in dieselbe Richtung. Wechselstrom ist das Gegenteil davon.

Halbzellen: Halbzellen sind normale Solarzellen, die nach der Produktion in zwei Teile geschnitten werden. Ein Halbzellenmodul hat daher 120 Halbzellen während ein normales Modul 60 Zellen hat

Hochvolt und Niedervolt: Von Hochvolt (Hochspannung) ist die Rede, wenn der Wert der Wechselspannung 1kV oder der Wert der Gleichspannung 1,5kV überschreiten. Alles darunter wird als Niedervolt (Niederspannung) bezeichnet. In Hochvoltspeichern kann die Energie für mobile oder stationäre Anwendungen gespeichert werden

Hybridwechselrichter: Der Hybridwechselrichter unterscheidet sich in der Hinsicht von einem normalen Wechseltrichter, dass er für die Umwandlung des Solarstroms in Wechselstrom keinen Adapter braucht. Das Gerät erledigt die Umwandlung von selbst, sodass keine anderen Geräte dafür notwendig sind.

Klappstromwandler: misst den Strom, der durch die Leitung fließt

Kurzschlussstrom: Kurzschlussstrom ist der Strom, der fließt, wenn es zu einem Kurzschluss kommt, wenn zwei Parteien des Stromes unausgeglichenen Stromzufluss haben. Der Kurzschlussstrom gleicht die Parteien aus und kann ebenso eingesetzt werden, um einen Fehlerort oder eine defekte Stelle im Stromnetzwerk zu lokalisieren.

Ladestrom: Als Ladestrom wird der Strom bezeichnet, der zum Aufladen eines Akkus benötigt wird. Er steht in direkter Abhängigkeit zum jeweiligen Akkutyp.

Leerlaufspannung: Ist die Spannung auf der Ausgangsseite, wenn kein Verbraucher angeschlossen ist. Es fließt kein elektrischer Strom durch die Spannungsquelle.

Mastereinheit und Slaveeinheit: Werden auch als Batteriemanagementsysteme (BMS) bezeichnet. Das BMS hat die Aufgabe, die maximale Leistungsfähigkeit und Lebensdauer einer Batterie sicher zu stellen. Die Mastereinheit ist der Knotenpunkt für alle Slaveeinheiten. Während die Mastereinheit ungehinderten Zugriff auf den angesteckten Strom hat, erhalten die Slaveeinhalten lediglich den Zugriff auf den Strom, den sie von der Mastereinheit bekommen können. Am besten zur Veranschaulichung dient als Beispiel: Eine Mehrfachsteckdose. Der Stecker der Mehrfachsteckdose ist hier die Mastereinheit, während alle Ports bzw die Stecker, die in die Ports der Mehrfachsteckdose gesteckt werden, die Slaveeinheiten sind, denn sie beziehen den Strom aus dem Master-Gerät, während das Mastergerät direkt am Stromnetz angeschlossen ist

Monokristallines Solarmodul: Wurden früher in der Weltraumforschung verwendet, sind teurer aber leistungsstärker als normale polykristalline Solarmodule. Sie arbeiten effizienter und haben eine bläuliche Farbe.

MPP-Tracker (MPPT): Der Maximum Power Point sorgt dafür, dass die Photovoltaikanlage zu jeder Zeit maximale Leistung erzeugt. Der Punkt der Höchstleistung (MPP) ist nicht konstant und wird vom Tracker im Wechselrichter selbstständig ermittelt, indem er die Leistung der Stromstärke mit der Spannung addiert.
Netzeinspeisung: Die Zufuhr von Strom in ein Versorgungsnetzwerk. Nach engerer Definition ist die Netzeinspeisung die Zugabe von elektrischer Energie, die nicht von einem Stromlieferanten stammt, also beispielsweise einer Solaranlage.

On-Grid-Anlage: Der von dieser Anlage erzeugte Solarstrom wird in das öffentliche Stromnetz gespeist.

Off-Grid-Anlage: Andere Bezeichnung für Inselanlage. Nicht an das Stromnetz angeschlossen, wird mit Speichern betrieben.

Photothermie: Der Begriff setzt sich aus Photovoltaik und Solarthermie zusammen. Die hybriden Solarkollektoren erzeugen Strom und gleichzeitig Warmwasser.

Photovoltaik: Die Umwandlung von Lichtenergie (im Regelfall Sonnenenergie) in elektrische Energie mithilfe von Solarzellen. Abgekürzt PV.

Solaranlage: Technische Anlage, die Sonnenenergie in eine andere Energie umwandelt.

Solarenergie: Jene Energie der Sonnenstrahlung, die technisch genutzt werden kann. Mögliche Nutzungsarten sind Wärme, elektrischer Strom oder chemische Energie.

Solarkraftwerk: Technische Anlage, die Sonnenenergie in elektrischen Strom umwandelt (z.B. Motor, Generator, Turbine). Beispiele für Solarkraftwerke: Photovoltaik-Freiflächenanlage oder Sonnenwärmekraftwerk.

Solarmodul: Besteht aus mehreren Solarzellen. Ist in starrer oder flexibler Ausführung erhältlich. Starre Module setzen sich aus den Solarzellen, einem Trägerrahmen aus Aluminium und einer schützenden Glasplatte zusammen. Flexible Solarmodule bestehen hingegen aus organischen Werkstoffen. Wird auch Solarpanel genannt.

Solarpanel: Siehe Solarmodul.

Solarthermie: Umwandlung von Sonnenenergie in thermische Energie – umgangssprachlich Wärme.

Solarzelle: Technisch korrekt eigentlich photovoltaische Zelle. In ihr passiert die Umwandlung von Lichtenergie in elektrischen Strom.

Sonnenwärmekraftwerk: Anlage, in der ein per Sonnenenergie aufgeheiztes Medium einen Generator antreibt und somit Strom erzeugt.

Strings: Als String werden die in einer Reihe geschalteten Solarmodule bezeichnet, die jeweils ihren eigenen MPP besitzen, der sie überwacht

Umschalteinrichtung: Trennt bei einem Stromausfall die angeschlossene Photovoltaikanlage und die Verbraucherverteilungsanlagen vom öffentlichen Stromnetz.

Wafer: Ein Wafer bezeichnet eine Scheibe, die aus mono- oder polykristallinen Siliziumblöcken herausgeschnitten wird. Wafer für Solarzellen bestehen i.d.R. aus Silizium.

Wechselrichter: Eine Vorrichtung, die den Solarstrom mithilfe eines separaten Adapters in „normalen“ Strom für das Haushaltsnetzwerk umwandelt, damit er sofort genutzt werden kann. Auch als Inverter oder Drehrichter bekannt.

Wechselstrom: Die Bewegungsrichtung der elektrischen Ladungsträger (Elektronen, Protonen, Ionen) ändert sich periodisch.

Wirkungsgrad: Der Wirkungsgrad gibt an, wieviel der auftreffenden Sonnenenergie von der Photovoltaikanlage in Solarstrom umgewandelt werden kann. Diese Angabe erfolgt in Prozent: Wenn z.B. 20 % angegeben ist, heißt das, das die Anlage 20% der Sonnenenergie in Solarstrom umwandelt.

Zweirichtungszähler: Kombiniert die Funktionen von Einspeise- und Bezugszähler in sich. Misst also sowohl die Menge an Strom, welche ins öffentliche Netz eingespeist wird, also auch den Bezug aus dem öffentlichen Netz.

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