Alles rund um den Heizlüfter: Fakten & Infos | Klimaworld

Alles Wissenswerte rund um den Heizlüfter 

Der Ruf des Heizlüfters ist zwiespältig. Einerseits sind die praktischen Geräte aufgrund ihrer Flexibilität und des niedrigen Preises sehr beliebt. Andererseits gelten sie jedoch als massiver Stromfresser, von dem bei unsachgemäßer Handhabung eine nicht zu unterschätzende Gefahr ausgeht. Der folgende Artikel setzt sich näher mit dem Heizlüfter auseinander und stellt alle Vor- und Nachteile ausführlich vor.  

> Wie funktioniert ein Heizlüfter?
> Welche Arten von Heizlüftern gibt es?
> Welche Vor- und Nachteile bringen Heizlüfter mit sich?
> Wieviel kostet ein Heizlüfter etwa pro Stunde?
> Welche Sicherheitshinweise hat ein Heizlüfter?

Wie funktioniert ein Heizlüfter überhaupt? 

Bei einem Heizlüfter handelt es sich ganz grundsätzlich gesehen um eine Elektroheizung. Das Gerät wandelt nämlich Strom in Wärmeenergie um. Und das funktioniert folgendermaßen: 

  • Im Inneren des Heizlüfters ist ein Heizelement verbaut. Bei diesem handelt es sich meist um ein Blankdraht-Heizelement oder eine Heizwendel. 
  • Das Heizelement ist mit dem Stromnetz verbunden und erwärmt sich unter Spannung stark. 
  • Der im Heizlüfter ebenfalls verbaute Ventilator saugt zur gleichen Zeit Raum- bzw. Umgebungsluft an und leitet sie über das erhitzte Heizelement. 
  • Die Luft nimmt die erzeugte thermische Energie auf, der Ventilator transportiert die nun erwärmte Luft weiter in den Aufstellraum/-bereich des Heizlüfters. 
  • Der Heizlüfter erwärmt seine Umgebung. 

Alle Standardgeräte verfügen heute grundsätzlich über ein Thermostat. Ist die gewünschte Zieltemperatur erreicht, schaltet dieses den Heizlüfter aus. Damit wird nicht nur für einen effizienten, sondern auch für einen sicheren Betrieb gesorgt. Das Gerät kann nicht überhitzen und in Brand geraten. 

Bei den meisten Heizlüftern lässt sich zudem die Heizfunktion ausschalten. Sie funktionieren dann im Grunde so wie ein normaler Ventilator und sorgen etwa im Sommer für einen angenehmen Luftzug. 

Heizlüfter: Fernbedienung für mehr Komfort 

Heizlüfter verfügen heute in der Regel über eine Möglichkeit, die Wärme zu regulieren. Die Leistung lässt sich entweder stufenlos oder anhand vordefinierter Sprünge anpassen. Einziger Nachteil: Um die Einstellungen zu ändern, müssen Sie sich zum Heizlüfter begeben. Geräte mit Fernbedienung bieten hier eine Extraportion Komfort. Sie lassen sich bequem aus der Distanz (und somit auch im Sitzen oder Liegen) bedienen. 

Welche Arten von Heizlüftern gibt es? 

Heizlüfter sind als Stand- und als Wandgerät erhältlich. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Die Standmodelle sind einfach zu transportieren und somit flexibler einzusetzen. Sie möchten morgens nur das Badezimmer heizen? Kein Problem. Steht ein Nachmittag in der Werkstatt an? Dann sorgt der Heizlüfter für angenehme Temperaturen. Wandgeräte sind hingegen fix montiert und somit nur für einen Einsatzort vorgesehen. Sie haben allerdings den Vorteil, dass sie üblicherweise weiter oben angebracht werden und die erhitzte Luft entsprechend von oben nach unten verteilen. Dadurch wird der Raum gleichmäßiger erwärmt. 

Zudem gibt es einige besondere Ausstattungsmerkmale, die sie bei der Recherche nach dem passenden Gerät kennen sollten: 

Heizlüfter mit Oszillation 

Der Begriff „oszillierend“ kommt dann zum Einsatz, wenn man es mit etwas zu tun hat, das sich um einen fixen Punkt herumbewegt. Im Fall von Heizlüftern bedeutet das: Das Gerät bläst die erwärmte Luft nicht nur in eine Richtung hinaus, sondern dreht sich entlang einer vertikalen Achse von einer zur anderen Seite hin und her. Der Lüfter oszillier um diese Achse. 

Der große Vorteil dieser Bauweise ist, dass sich der zu heizende Raum durch die zusätzliche Bewegung der Luft rascher erwärmt als bei einem starren Modell. 

Keramik-Heizlüfter 

Im Gegensatz zu den herkömmlichen Heizlüfter-Modellen besitzen Keramik-Heizlüfter keine Glühdrähte, über die die Luft erwärmt wird. Stattdessen kommen die namensgebenden Keramikplatten zum Einsatz, durch die der Strom geleitet wird. Die Wärme des Keramikkerns wird anschließend an den meist metallischen Außenkörper des Geräts abgegeben, von wo sie sich weiter verteilt. 

Keramik-Heizlüfter sind meist leiser als Standardmodelle und verursachen weniger Gerüche, da an den Keramikplatten keine Haare oder Staubpartikel haften und verbrennen können. Zudem halten sie die Wärme aufgrund ihres Materials nach dem Abschalten länger.  

Welche Vor- und Nachteile bringt ein Heizlüfter mit? 

Wie alle anderen Zusatzheizungen weist auch der Heizlüfter eine für ihn typische Mischung aus Vor- und Nachteilen auf. Für einen besseren Überblick sind hier zunächst die Vorteile: 

  • Günstig: Heizlüfter sind bereits für kleines Geld zu haben und somit für so gut wie jedes Budget eine praktikable Lösung. 
  • Flexibel: Die Geräte werden in der Regel nur selten fix montiert. Meist sind sie flexibel einsetzbar und können dort aufgestellt werden, wo der Wärmebedarf aktuell am größten ist. 
  • Kompakt: Heizlüfter weisen aufgrund ihrer kompakten Bauweise lediglich einen geringen Platzbedarf auf. 
  • Schnelle Ergebnisse: Das zentrale Heizelement eines Heizlüfters erhitzt sich vergleichsweise schnell. Das bedeutet in der Praxis, dass die gewünschte Wärme nach kurzer Zeit zur Verfügung steht und Räume rasch aufgeheizt werden können. 
  • Einfache Installation: Damit Heizlüfter ihre Aufgabe erfüllen können, müssen keine Rohrleitungen oder ähnliches verlegt werden. Sie funktionieren überall dort, wo es Strom gibt. Die Geräte werden einfach an einer klassischen Haushaltssteckdose angeschlossen. 
  • Ventilator-Betrieb: Wenn im Sommer die Temperaturen in den 30°-Bereich klettern, können Heizlüfter ebenfalls zum Einsatz kommen. Allerdings nicht zur Erwärmung. Bei den allermeisten Geräten lässt sich die Heizungsfunktion ausschalten, der Lüfter funktioniert in diesem Fall als Ventilator.

Da wo Licht ist, ist klarerweise auch Schatten. Deshalb hat klassische Heizlüfter nicht nur Vorteile zu bieten. Die Nachteile der Geräte: 

  • Stromfresser: Heizlüfter haben einen hohen Energiebedarf und treiben die Stromrechnung entsprechend nach oben. Die Geräte sind nur für einen zeitlichen begrenzten Betrieb geeignet und nicht für den Einsatz als Dauerheizung ausgelegt. 
  • Geräuschpegel: Die allermeisten Heizlüfter-Modelle erzeugen einen hohen Geräuschpegel. Schuld ist der Ventilator, der die erwärmte Luft im Raum verteilt. 
  • Emissionen: Heizlüfter selbst sorgen beim Betrieb für keine nennenswerten Emissionen. Das Problem ist vielmehr die Produktion des notwendigen Stroms. Im Zuge derer entsteht für gewöhnlich viel CO2. Davon ausgenommen sind Geräte, die ausschließlich mit Öko-Strom betrieben werden. 
  • Verwirbelungen: Durch den integrierten Ventilator sorgt ein Heizlüfter für merkliche Luft- und Staubverwirbelungen. Besonders für Allergiker kann das ein Problem darstellen.

Beispielrechnung: Wie viel kostet ein Heizlüfter pro Stunde? 

Immer wieder ist zu lesen, dass es sich bei Heizlüftern um Stromfresser handelt. Das ist grundsätzlich korrekt, sofern die Geräte im Dauerbetrieb laufen. Damit Sie eine Vorstellung von den zu erwartenden Kosten bekommen, folgt nun eine kurze Beispielrechnung 

Die Annahme: Sie haben einen Heizlüfter mit einer maximalen Leistung von 2.000 Watt gekauft. Das Gerät läuft pro Tag 5 Stunden, dadurch entsteht alleine für den Elektroheizer ein Strombedarf von 10 Kilowattstunden (kWh) täglich. Der aktuelle durchschnittliche Strompreis liegt in Deutschland bei etwas mehr als 43 Cent je Kilowattstunde. Die Stromkosten für den Dauerbetrieb des Heizlüfters beliefen sich in diesem Beispiel somit auf 4,3 Euro pro Tag. Gerechnet auf einen Monat mit 30 Tagen, wären wir bei 129 Euro im Monat. 

Sicherheitshinweise für den Betrieb eines Heizlüfters 

Beim Betrieb eines Heizlüfters entstehen hohe Temperaturen. Genauer gesagt, erhitzt sich das Heizelement im Inneren des Gerätes sehr stark. Damit es zu keiner Überhitzung kommt, muss für eine konstante Frischluftzufuhr gesorgt werden. Deshalb sind folgende Punkte enorm wichtig: 

  • Heizlüfter nicht abdecken! 
  • Keine Sachen zum Trocknen auf den Heizlüfter hängen! 

Um den Betrieb eines Elektroheizers so sicher wie möglich zu gestalten, verbauen die Hersteller in der Regel mehrere Schutzmechanismen. So sorgen etwa Umkippschalter dafür, dass die Stromzufuhr gekappt wird, sobald das Gerät nicht mehr aufrecht auf festem Untergrund steht. Dazu kommen Schmelzsicherungen, die kaputt gehen, sobald die Temperatur um Lüfter-Gehäuse eine bestimmte Grenze überschreitet und es dadurch zu heiß wird. 

Sie sollten sich allerdings nicht zu 100 % auf diese Mechanismen verlassen. Beherzigen Sie folgende Punkte, tragen Sie selbst einen großen Teil zum sicheren Betrieb Ihres Heizlüfters bei: 

  • Achten Sie auf einen festen und stabilen Stand des Elektroheizers! 
  • Halten Sie genug Abstand zu brennbaren Materialien ein! 
  • Lassen Sie Ihren Heizlüfter niemals unbeaufsichtigt laufen!

Fazit: Als Zusatzheizung empfehlenswert? 

Heizlüfter haben auf jeden Fall eine Daseinsberechtigung. Ihr Betrieb lohnt sich unter bestimmten Voraussetzungen; nicht umsonst zählen sie mittlerweile seit Jahrzehnten zu den beliebtesten temporären Heizungsgeräten der Deutschen. Sie sind kompakt, flexibel und schon für vergleichsweise wenig Geld zu haben. Heizlüfter liefern rasch Wärme, lassen sich einfach an der Steckdose anschließen und können im Sommer als Ventilator eingesetzt werden. 

Demgegenüber stehen der Stromverbrauch und die damit verbundenen Kosten, der beim Betrieb entstehende Geräuschpegel und die hohen CO2-Emissionen (sofern kein Öko-Strom bezogen wird). Dazu kommt, dass Heizlüfter durch die erzeugten Luft- und Staubverwirbelungen für Allergiker ein Problem und bei falschem Einsatz eine generelle Gefahr darstellen können. 

Unterm Strich überwiegen bei fachgerechtem und zeitlich klar begrenztem Betrieb die Vorteile, die ein moderner Heizlüfter mitbringt. 

Welche elektrische Zusatzheizung sich für Sie am besten eignet, können Sie im Blogartikel Ölradiator vs. Konvektor vs. Heizlüfter nachlesen. 

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