Klimaanlagen für den Technikraum: Das müssen sie können | Klimaworld

Klimaanlagen für den Technikraum: Das müssen sie können 

Überall, wo empfindliche Technik im Einsatz ist, ist das Raumklima ein Thema: Sind die Umgebungsbedingungen über längere Zeit nicht ideal, kann es sogar zu Störungen oder Ausfällen kommen. Die richtige Klimatisierung in Technikräumen ist deshalb nicht nur eine Option, sondern eine Notwendigkeit. Eine Klimaanlage erleichtert Ihnen diese Aufgabe erheblich. Welche Vorteile sie mitbringt und welche Klimaanlagen für die Klimatisierung Ihres Technikraums geeignet ist, erfahren Sie im nachfolgenden Blogbeitrag. 

> Welche Arten von Klimaanlagen gibt es? 
> Welche Klimaanlage für welchen Technikraum? 
> Warum benötigen Serverräume besondere Klimaanlagen? 
> Was sind die Anforderungen für Klimaanlagen in Serverräumen? 
> Klimaanlagen im Rechenzentrum: Was ist ein Kaltgang? 

Welche Arten von Klimaanlagen gibt es? 

Um herauszufinden, welche Klimaanlage für den Einsatz in Server- und Technikräumen besonders gut geeignet ist, hier zuerst ein Blick auf die verschiedenen Arten von Klimaanlagen: 

  • Gebäudeklimaanlagen: Diese Kategorie ist in vier Gruppen (zentral, dezentral, Luft-/Wasseranlagen, Nur-Luft-Anlagen) unterteilt. Herzstück der zentralen Modelle ist eine zentrale Luftaufbereitungseinheit, von der aus die Luft über Rohre weitergeleitet und verteilt wird. Hauptsächliches Anwendungsgebiet sind Büro- und Wohngebäude. Dezentrale Anlagen arbeiteten mit mehreren Aufbereitungsanlagen. In Luft-/Wasseranlagen arbeiten wasserbetriebene Heiz- und Kühlsysteme mit der Klimaanlage zusammen. Bei Nur-Luft-Anlagen beschränkt sich die Zusammenarbeit auf Luftkühl- und Heizsysteme. 
  • Monosplit/Singlesplit: Eine Monosplit-Klimaanlage besteht aus zwei Hauptkomponenten: einer Inneneinheit, die die klimatisierte Luft im Raum verteilt, und einer Außeneinheit, die für die Kühlung verantwortlich ist und Wärme nach außen abführt. Die beiden Einheiten sind über Kühlmittelleitungen miteinander verbunden, sodass die Monosplit-Klimaanlage effektiv einen einzelnen Raum kühlen oder heizen kann. 
  • Multisplit: Funktioniert im Prinzip wie eine Singlesplit-Anlage. Mit dem einen Unterschied, dass ein zentrales Außengerät mit mehreren Innengeräten verbunden ist. 
  • Mobile Klimaanlagen: Sind ortsunabhängig einsetzbar und kommen überall dort zum Einsatz, wo die fixe Installation von Klimaanlagen nicht möglich ist.  

Abgesehen vom Aufbau gibt es noch Unterkategorien in der Funktionsweise der unterschiedlichen Geräte. Unterschieden wird zwischen Umluftkühlgeräten und Frischluftkühlgeräten 

  • Umluft: Diese Variante saugt im Innenraum vorhandene Luft an, kühlt sie hinunter und stößt sie wieder aus. Bei einem derartigen Umluftkühlsystem handelt es sich deshalb um ein Klimagerät ohne Lüftungsfunktion. Je nach Erweiterungsfunktion kann die Luft dabei auch gereinigt oder befeuchtet werden. 
  • Frischluft: Das Klimagerät hat eine Verbindung nach draußen und tauscht die Luft sozusagen aus. Deshalb wird sie auch als Klimaanlage mit Lüftungsfunktion bezeichnet. Zusätzliche Aufgaben wie Reinigung und/oder Befeuchtung sind auch hier möglich.

Welche Klimaanlage für welchen Technikraum? 

Nicht jede Firma ist gleich groß, entsprechend unterschiedlich sind somit auch die Dimensionen der benötigten Serverräume bzw. Technikräume. Es eignet sich also nicht jede Klimaanlage für jede Räumlichkeit. Deren Beschaffenheit und Größe haben einen großen Einfluss auf die richtige Wahl der Klimaanlage. 

  • Kleine Server- und Technikräume: Da in diesem Fall der Einbau der Kühlung meist im Nachhinein ansteht, kommen in der Regel Splitanlagen zum Einsatz. Die Anzahl der Innengeräte variiert dabei je nach Raumgröße. Die Inneneinheiten liefern durchschnittlich zwischen 2 und 44 KW Kälteleistung. Sollten Sie einen größeren Raum nachträglich mit einer Splitklimaanlage ausstatten wollen, sind auch Außeneinheiten mit einer Leistung von bis zu 140 KW Kälteleistung erhältlich.
  • Große Rechenzentren: Benötigen Unternehmen besonders viel Rechenleistung und einen entsprechend großen Serverraum, wird die Frage der passenden Klimaanlage meist schon in der Planung bedacht und baulich gelöst. Das System muss meist rund um die Uhr problemlos funktionieren, und das an 365 Tagen im Jahr. In diesem Fall eignet sich zur Klimatisierung und Regulierung der Serverraumtemperatur eine Gebäudeklimaanlage. Die Schaffung von Kaltgang und Warmgang sorgt für die Etablierung eines Präzisionsklimas, mit dessen Hilfe die Serverraumtemperatur und die Kosten niedrig gehalten werden können.

Warum benötigen Serverräume besondere Klimaanlagen? 

Der globale Datenverkehr hat sich in den vergangenen Jahrzehnten in unvorstellbarer Geschwindigkeit vervielfacht. Die Menge an Informationen, die täglich rund um den Globus geschickt werden, liegt an den Grenzen unserer Vorstellungskraft. Immer mehr Server leisten über den gesamten Planeten verteilt immer mehr Arbeit. Wir sind darauf angewiesen, dass die EDV funktioniert. Immer. Tut sie dies nicht, kostet uns das wertvolle Zeit und Geld. Im schlimmsten Fall droht sogar Datenverlust 

  • Umgebungsbedingungen: Server können ihre Aufgaben nur dann zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten erledigen, wenn sie sich in ihrer Umgebung „wohlfühlen“: Serverraumtemperatur und Luftfeuchtigkeit sind wichtige Faktoren für das reibungslose Funktionieren von Servern oder jeglicher anderer elektronischer Technik. Dabei ist es völlig unerheblich, ob es sich um die Serverfarm eines globalen Multimillionen-Unternehmens handelt, oder den Elektroraum einer kleinen regionalen Firma. 
  • Erhöhte Wärmebildung: Dort, wo (viele) Server arbeiten, entsteht entsprechend (viel) Wärme. Die trocknet einerseits die Luft aus und bedingt andererseits einen erhöhten Energieaufwand. Denn: Um die Temperatur im Serverraum auf das passende Niveau zu senken, muss die Klimaanlage permanent gegen die von den Servern selbst produzierte Wärme ankämpfen. Ein Rechenzentrum muss deshalb notwendigerweise besonders gekühlt werden, die Serverraumtemperatur darf nicht zu stark ansteigen. 

Ganz schön heiß! 

Ohne eine geeignete Kühlung würde die Serverraumtemperatur schnell ein kritisches Level erreichen. Je mehr Geräte sich in dem Raum befinden, desto schneller ist die 40°-Marke geknackt. An heißen Sommertagen kann die Temperatur sogar auf 60 °C und mehr steigen. In der kühlen Jahreszeit ist die Belastung für Serverräume entsprechend niedriger. Die Außentemperaturen haben also sehr wohl Einfluss auf die Serverraumtemperatur. Je besser der Raum gedämmt ist, desto weniger. 

Was sind die Anforderungen für Klimaanlagen in Serverräumen? 

Die perfekten Bedingungen in Serverräumen zu schaffen, hilft den Geräten nicht nur dabei, effizient zu arbeiten. Die richtigen Einstellungen tragen außerdem zur Kostenersparnis bei. Idealerweise liegt die Temperatur im Rechenzentrum zwischen 18 und 27 °C. Die Luftfeuchtigkeit sollte sich im Bereich zwischen 40 und 50 % bewegen. 

Um die Werte kontrollieren und gegebenenfalls frühzeitig reagieren zu können, ist keine ausgefeilte und hoch komplizierte Technik notwendig. Ein Thermo-Hygrograph überwacht sowohl Temperatur als auch Luftfeuchtigkeit. Der große Vorteil im Vergleich zu Thermometern und Hygrometern: Der Thermo-Hygrograph misst die Werte nicht nur, sondern zeichnet sie automatisch auch auf. Ein händisches Protokoll ist nicht mehr nötig. Wollen Sie allerdings Geld sparen, können Sie auch auf ein handelsübliches Kombi-Gerät aus Thermo- und Hygrometer zurückgreifen und die Werte selbst regelmäßig festhalten. 

Die Klimaanlage muss in Serverräumen nicht nur für die richtige Temperatur, sondern auch für die ebenso richtige Luftfeuchtigkeit sorgen. Vor diesem Hintergrund empfiehlt sich also die Installation eines Umluftkühlsystems mit Luftbe- und Entfeuchterfunktion. Sollten in dem Technikraum neben Servern auch Personen arbeiten, ist der Einbau einer Frischluftklimaanlage dringend empfohlen! Wird der Raum lediglich für den Technikbetrieb genützt, genügt in der Regel meist ein Umluftkühlgerät. 

Klimaanlagen im Rechenzentrum: Was ist ein Kaltgang? 

In einem normalen Raum vermischen sich warme und kalte Luft ständig. Das bringt einen Dauereinsatz der Klimaanlage mit sich, da die erwärmte Luft ständig wieder heruntergekühlt werden muss. Im Bereich der EDV und hier speziell in Rechenzentren wird besonders viel Wärme erzeugt, die Anforderungen an die Klimageräte sind enorm. Deshalb wurde das Prinzip der Kaltgangeinhausung eingeführt. 

Der Gedanke dahinter ist schnell erklärt. Ein Serverraum wird in einen Kaltgang und einen Warmgang unterteilt. Im Kaltgang finden sich die Server auf einer kleinen Fläche zusammengefasst wieder. Diese benötigen Kühlung. Durch die Zusammenfassung der zu kühlenden Elemente ist es möglich, für ein Präzisionsklima zu sorgen, das Klimagerät arbeitet zielgerichtet und effizient. Ermöglicht wird die Einrichtung eines Kaltganges durch die komplette Verkleidung/Ummantelung der Serverracks mit Alu-Profilen, Wand- und Deckenplatten oder besonders schweren Vorhängen aus Kunststoff. Der Kaltgang und der Warmgang sind somit räumlich klar voneinander getrennt. Die Server sind meist mit den Fronten zueinander ausgerichtet, dadurch entsteht der Kaltgang. An der Rückseite tritt die Wärme aus, was den die Bildung des Warmganges nach sich zieht. 

Übrigens: Meist wird die von den Servern erzeugte Abwärme für die Kühlung verwendet. So entsteht ein effizienter Kreislauf, mit dessen Hilfe Kosten gesenkt werden können. 

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