Die passende Heizung fürs Gartenhaus | Klimaworld

So finden Sie die richtige Heizung für Ihr Gartenhaus 

Ein gemütliches Gartenhaus ist der perfekte Ort, um die Seele baumeln zu lassen.  Damit diese Erfahrung nicht von kalten Temperaturen am Abend oder in der kühlen Jahreszeit getrübt wird, ist eine Heizung notwendig. Die Auswahl des Wärmespenders ist dabei gar nicht so einfach. Welche Optionen gibt es für Heizungen im Gartenhaus überhaupt? Welche ist die Richtige? Wo liegen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten? Im nachfolgenden Artikel finden Sie einen kleinen Leitfaden, wie Sie die passende Heizung für Ihr Gartenhaus auswählen. 

> Braucht Ihr Gartenhäuschen überhaupt eine Heizung?
> Welche Elektroheizungen eignen sich für Gartenhäuschen?
> Welche Gasheizungen eignen sich für Gartenhäuschen?
> Eignen sich Holzheizungen für das Gartenhäuschen?
> Eignen sich Solarheizungen für das Gartenhäuschen?

Dimensionierung der Heizung: Wie intensiv nutzen Sie Ihr Gartenhäuschen? 

Die Frage aller Fragen lautet: Braucht mein Gartenhaus überhaupt eine Heizung? Die Antwort darauf hängt im Großen und Ganzen davon ab, wie intensiv und zu welcher Jahreszeit Sie den Rückzugsort nutzen und wie geräumig dieser ist. 

Die Beschäftigung mit folgenden fünf Fragen könnte bei der Wahl der passenden Gartenhaus-Heizung hilfreich sein: 

  1. Wie groß ist der zu beheizende Bereich? Handelt es sich lediglich um eine etwas größere Kammer oder fast schon ein Wohnhaus? 
  2. Wann wird das Gartenhäuschen genutzt? Das ganze Jahr über oder nur in den Frühlings- und Sommermonaten? 
  3. Wie viel Budget steht für die Gartenhaus-Heizung zur Verfügung? 
  4. Soll es sich um ein mobiles oder ein fix verbautes Heizungssystem handeln? 
  5. Legen Sie Wert auf eine umweltfreundliche Heizung? 

Höhere Wandstärke = bessere Dämmung = weniger Heizbedarf 

Eine grundlegende Sache: Je besser ein Gartenhaus gedämmt ist, desto niedriger ist der Energiebedarf der Heizung. Dabei muss es gar nicht unbedingt um extra Dämmmaterial gehen. Schon allein die Wandstärke hat großen Einfluss. Soll das Gartenhaus nur im Sommer genutzt werden, reichen 28 mm. Für Benutzung von Frühjahr bis Herbst sollte schon eine Stärke von 40/44 mm vorhanden sein. Wer sein Gartenhäuschen auch im Winter nutzen möchte, der sollte unbedingt bei mindestens 70 mm liegen. 

Ausgehend von den Antworten auf diese Fragen eignen sich verschieden Heizungsvarianten unterschiedlich gut für Ihr Gartenhaus – die Wichtigsten finden Sie hier in der Übersicht:  

Elektroheizungen für das Gartenhäuschen 

Elektroheizungen wandeln elektrischen Strom in Wärmeenergie um. Unterschiedliche Modelle machen das auf unterschiedliche Art und Weise. Allen gemein ist allerdings, dass die Wärme auf Knopfdruck kommt. Die gebräuchlichsten E-Heizungen für Gartenhäuser sind der Heizlüfter, der Ölradiator, der Konvektor und die Infrarotheizung. 

Heizlüfter für das Gartenhaus:  

Dieser Klassiker liefert schnelle Wärme und verteilt sie mit einem Ventilator im Aufstellungsraum. Kalte Luft wird angesaugt, über einen glühenden Draht geleitet, dadurch erwärmt und nach außen weitergeleitet. Da ein Heizlüfter keine Wärme speichert, zählt er zu den sogenannten Direktheizungen. 

  • Die Vorteile: Ein Heizlüfter ist günstig, portabel und kann immer dort aufgestellt werden, wo gerade Wärmebedarf besteht. Bei vielen Geräten lässt sich die Heizungsfunktion abschalten, wodurch der Lüfter an heißen Sommertagen Abkühlung verschafft.  
  • Die Nachteile: Heizlüfter eignen sich üblicherweise nur für kleine Räume. Der erzeugte Luftstrom wirbelt Staub auf und das Betriebsgeräusch des Gebläses empfinden viele Menschen als störend.

Konvektor für das Gartenhaus: 

Die Konvektorheizung ähnelt von der Funktionsweise her einem Heizlüfter, verfügt allerdings über keinen Ventilator. Die Verteilung der erwärmten Luft im Aufstellungsraum erfolgt über das namensgebende Konvektionsprinzip. Kühle Luft strömt von unten in das Gerät, wird dort über ein Heizelement geleitet und erwärmt und an den Raum abgegeben. Die warme Luft steigt auf, verteilt sich im Raum und sinkt durch Abkühlen wieder nach unten. Danach beginnt der Kreislauf von Neuem. Im Vergleich zum Heizlüfter erfolgt die Erwärmung des Gartenhäuschens langsamer. 

Auch Konvektoren zählen zu den Direktheizungen. Wärmespeicherung gibt es nicht. Wird das Gerät ausgeschaltet, wird es rasch wieder kalt im Gartenhäuschen. 

  • Die Vorteile: Konvektoren zählen zu den preiswerten E-Heizungen, sind leicht und können – sofern nicht an der Wand montiert – flexibel eingesetzt werden. Das Betriebsgeräusch ist außerdem deutlich leiser als jenes von Heizlüftern.
  • Die Nachteile: Die natürliche Bewegung der Luft wirbelt Staub auf und der entstehende Luftzug wird von vielen Menschen als unangenehm empfunden. Konvektoren eignen sich nur für kleinere Räume und heizen diese verhältnismäßig langsam auf. 

Ölradiator für das Gartenhaus: 

Der Ölradiator erinnert vom Aussehen her an einen klassischen Rippenheizkörper auf Rollen. Der große Unterschied findet sich im Inneren. Durch das Gerät fließt kein Warmwasser – wie es bei der klassischen Heizung der Fall ist, sondern Öl. Dieses wird erhitzt und speichert die Wärme, weshalb es sich beim Radiator nicht um eine Direktheizung handelt. Zwar dauert es etwas länger, bis das Gerät einen Raum aufheizt, dafür verschwindet die Wärme nicht sofort wieder, wenn der Aus-Knopf gedrückt wird. 

  • Die Vorteile: Da im Radiator kein Ventilator verbaut ist, ist der Betrieb geräuschlos. Die Rollen erlauben einen flexiblen Einsatz und durch die Konvektion wird kein Staub aufgewirbelt. Ölradiatoren sind dank ihrer Wärmespeicherung besser für dauerhaftes Heizen geeignet und können auch in größeren Gartenhäusern eingesetzt werden. 
  • Die Nachteile: Ölradiatoren liefern nicht auf Knopfdruck Wärme, sondern benötigen etwas Zeit, ehe sich ein Effekt bemerkbar macht (ca. 30 Minuten). 

Infrarotheizung für das Gartenhaus: 

Die Infrarotheizung verfügt über ein besonderes Alleinstellungsmerkmal. Im Gegensatz zu allen anderen E-Heizungsarten erwärmt sie nicht die Luft, sondern Gegenstände, Wände und Personen in ihrer Umgebung. Durch den Kontakt mit den Festkörpern geht etwas Wärme auf die Luft über. Da die Strahlung im Infrarotbereich jener der Sonne entspricht, empfinden wir Infrarotwärme als besonders angenehm – selbst im niedrigen Temperaturbereich. 

  • Die Vorteile: Durch das Aufheizen der Wände werden diese getrocknet, Schimmel hat keine Chance – was besonders für Gartenhäuschen aus Holz wichtig ist. Infrarotheizungen wirbeln keinen Staub auf und machen keine Geräusche. Sie sind in vielen unterschiedlichen Formen erhältlich (Wand- oder Deckeninstallation, Bilder, Spiegel etc.). Die Anschaffungskosten sind niedrig, dazu kommen eine lange Lebensdauer und eine einfache Installation. Zusätzlich entfällt die Wartung. Plus: Da sich Infrarotheizungen nicht so stark erhitzen wie andere Geräte, können sie auch lange Zeit ohne Aufsicht laufen. Von ihnen geht keine Gefahr aus.
  • Die Nachteile: Die Art der Wärmeproduktion ist für viele Menschen ungewohnt, die Temperaturregulierung fällt deshalb zu Beginn noch etwas schwer. Es ist aber alles nur reine Übungssache. 

Unterschiedliche Infrarotstrahlungen 

Es gibt kurz-, mittel- und langwellige Infrarotstrahlung. Die Kurzwelle (IR-A) kennen die meisten von der Rotlichtlampe. Als Heizung ist sie jedoch nicht geeignet. Die Mittelwelle (IR-B) dringt nur wenig in die Haut ein, wärmt sehr angenehm, aber hat so gut wie keinen Einfluss auf die Luft. Die Langwelle (IR-C) dringen noch weniger in die Haut ein, erwärmen allerdings auch ein wenig die Luft. Dadurch lassen sich auf Dauer auch größere Räume aufheizen. Entsprechende Strahler sind auch als „Dunkelstrahler“ bekannt. 

Gasheizungen für das Gartenhaus 

Verfügt das Gartenhäuschen über keinen Stromanschluss, entfällt die Option der E-Heizungen vollständig. Zum Glück gibt es gute Alternativen. Die Gasheizung ist eine davon. Geheizt wird üblicherweise mit Propan- oder Butangas. Die notwendige Flasche wird entweder im Außenbereich aufgestellt oder ist im Gerät integriert. 

Allerdings dürfen die Gefahren einer Gasheizung nicht unterschätzt werden. Sie verbraucht den Sauerstoff und produziert neben der gewünschten Wärme auch noch Kohlendioxid. Bei unzureichender Sauerstoffzufuhr entsteht daraus Kohlenmonoxid – ein geruchloses und bei entsprechender Anreicherung tödliches Gas. Achten Sie deshalb immer darauf, dass Ihr Gartenhaus ausreichend gut belüftet ist. 

  • Die Vorteile: Gasheizungen sind unabhängig vom Stromnetz, im Betrieb leise und liefern innerhalb kurzer Zeit angenehme Wärme. Dazu ist Gas (immer noch) preiswerter als Strom.
  • Die Nachteile: Bei unsachgemäßer Handhabung bzw. Installation durchaus gefährlich. Moderne Geräte mit hohen Sicherheitsstandards sind kostspielig. 

Holzheizungen für das Gartenhaus 

Der Holzkamin ist der bekannteste Klassiker der Wärmeerzeugung. Für ein Gartenhäuschen scheint er wie gemacht. Die Öfen sorgen nicht nur für Wärme, sondern verzaubern gleichzeitig auch mit ihrem einzigartigen Flammenspiel. Die Leistung muss dabei unbedingt zur Größe des Gartenhauses passen. Ein zu starker Kaminofen ist ebenso unangenehm wie ein zu schwacher. 

Achten Sie unbedingt auf die Einhaltung der Brandschutzvorschriften und ausreichend Abstand zu Wänden und Möbeln (mind. 30 cm, vor dem Ofen: mind. 50 cm). 

  • Die Vorteile: Kaminöfen erzeugen eine angenehme, trockene Wärme und ein stimmungsvolles Ambiente. Holz ist auf dem Papier klimaneutral und vergleichsweise günstig. Zudem macht die Holzheizung den Besitzer unabhängig vom Stromnetz.
  • Die Nachteile: Die Anschaffungskosten sind hoch, die Installation ist schwierig. Es gilt, viele Vorschriften zu beachten (Genehmigungspflicht!). Der Betrieb eines Kaminofens ist in Kleingartenanlagen nicht gestattet. Bei unsachgemäßem Anschluss bzw. Einsatz droht Kohlenmonoxidvergiftung. 

Solarheizung für das Gartenhaus 

Solaranlagen können in Deutschland ohne vorherige Genehmigung installiert werden. Da liegt es nahe, auch im Garten die Kraft der Sonne für die eigenen Zwecke zu nutzen. Achtung jedoch bei gemieteten Objekten sowie in Kleingartenanlagen: hier sind auf jeden Fall die Vorgaben von Vermieter und Anlagenbetreibern zu beachten. 

Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gartenhauses kann Strom erzeugen, um damit z.B. eine Elektroheizung im Inneren zu betreiben. Auch andere Verbraucher wie Teichpumpen oder Gartenbeleuchtung können damit mit umweltfreundlicher Energie versorgt werden.  Ein zusätzlicher Speicher ergibt für die optimale Ausnutzung des Stromertrags auf jeden Fall Sinn.  

  • Die Vorteile: Dank der Nutzung der Sonnenergie sind Sie nicht auf Brennstoffe wie Holz oder Gas angewiesen. Solaranlagen produzieren in den Sommermonaten die meiste Energie, wenn auch Gartenhäuser am meisten genutzt werden. Photovoltaik-Anlagen besitzen zudem eine lange Lebensdauer von über 20 Jahren und arbeiten 100% umweltfreundlich und emissionsfrei. 
  • Die Nachteile: Die Anschaffung einer Solaranlage bringt zunächst hohe Investitionskosten mit sich und rentiert sich erst nach vielen Jahren. Zudem müssen einige Wichtige Voraussetzungen für den Betrieb erfüllt sein: Dazu gehören die Tragfähigkeit und Neigung der Dachfläche, die richtige Ausrichtung nach Süden und keine Verschattung durch umliegende Bäume. Bei einer Nutzung im Winter wird die erzeugte Energie zudem allein nicht ausreichend sein. Ob eine Solaranlage auf Ihrem Gartenhaus möglich und sinnvoll ist, sollte deshalb im Vorfeld mit einem Experten geklärt werden. 

Die richtige Heizung für das Gartenhaus: Fazit 

Wer es in seinem Gartenhaus das ganze Jahr über wohlig warm haben möchte, dem stehen viele unterschiedliche Möglichkeiten offen. Verfügt der Rückzugsort über einen Stromanschluss, ist eine E-Heizung wohl die komfortabelste Variante. Einfacher Stecker rein und los geht’s. Die Lagerung von Brennstoff entfällt, die Wärme lässt sich quasi an- und ausknipsen. Mit einer Gas- oder Holzheizung ist man hingegen unabhängig vom Stromnetz. Diese Variante eignet sich besonders gut für etwas abgelegenere Hütten und Häuschen. 

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