Infrarotheizung: Funktionsweise und Vorteile | Klimaworld

Die Infrarotheizung: Funktionsweise & Vorteile der Elektroheizung

Wer die Heizung aufdreht, möchte es gern warm haben. Bei einem herkömmlichen Heizkörper, den wohl die meisten Menschen aus ihrer Wohnung kennen, funktioniert dies über die Übertragung der Wärmeenergie an die Luft. Infrarotheizungen setzen dagegen auf eine alternative Technik zum Erwärmen eines Raums, die sich die Eigenschaften von Strahlung zu Nutze macht. Zudem ist sie eine von vielen Möglichkeiten, den Eigenverbrauch der Photovoltaik-Anlage zu erhöhen.

Wie genau sie funktioniert und welche Vorteile und Nachteile Infrarotheizungen gegenüber konventionellen Heizungen besitzen, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

> Was ist eine Infrarotheizung?
> Was sind die Vorteile einer Infrarotheizung?
> Was sind die Nachteile einer Infrarotheizung?
> Wann lohnt sich eine Infrarotheizung?
> Wie erhöht man den Eigenverbrauch einer Photovoltaikanlage mit einer Infrarotheizung?
> Wo lässt sich die Infrarotheizung am besten einsetzen?
> Kann man eine Infrarotheizung auch draußen verwenden?

Was ist eine Infrarotheizung?

Um diese Frage zu beantworten, muss man sich zunächst ansehen, wie Infrarotstrahlung funktioniert. Infrarot ist eine elektromagnetische Strahlung, die zwischen zwei oder mehr Punkten funktioniert und elektronische Wellen in die entsprechenden Zielpunkte trägt. Ein Beispiel ist die Fernbedienung, die mittels Infrarotstrahlung eine Verbindung zu einem Fernsehgerät oder DVD-Rekorder übermitteln kann.

Ähnlich verhält es sich bei der Infrarotheizung. Anstatt die Luft direkt zu erwärmen, speist die Infrarotheizung die Wärme in die umgebende Raumhülle, also sprich: In die Wände, den Boden und den Gegenständen im Raum. Dadurch entsteht eine angenehme Direktwärme, wie sie zum Beispiel auch die Sonne besitzt. Daher basiert die Infrarotheizung auf Strahlungswärme.

Andere Namen für die Infrarotheizung sind Strahlungsheizung und Wärmewellenheizung. Dank ihrer Funktionsweise, den Raum gleichmäßig auf ein angenehmes und gesundes Raumklima zu bringen, wird die Infrarotheizung immer beliebter in Wohnungen. Gesteuert wird sie durch ein Thermostat, der die Raumtemperatur automatisch regulieren kann. Dabei unterscheidet die Infrarotheizung die tatsächliche Temperatur mit der „Soll“-Temperatur, die im Thermostat eingestellt ist. Liegt die tatsächliche Temperatur darunter, wird die Infrarotheizung bis zur Erreichung der Zieltemperatur eingeschaltet. Die Strahlungszufuhr erfolgt hierbei so lange, bis die gewünschte Raumtemperatur erreicht ist.

Keine Sorge: Infrarotstrahlung ist für den Menschen vollkommen ungefährlich, da sie ein natürlicher Bestandteil des Sonnenlichts ist und uns den gesamten Tag umgibt. Daher brauchen Sie bei einer Infrarotheizung auch keine gesundheitlichen Bedenken haben, auch wenn sich „Infrarotstrahlung“ zunächst nicht vertrauenswürdig anhören mag.

Vorteile einer Infrarotheizung

Eine Infrarotheizung bietet auf Grund ihrer Funktionsweise einige Vorteile gegenüber herkömmlichen Heizkörpern:

  • Keine Wartezeit – Die Strahlungswärme ist nach dem Einschalten sofort zu spüren
  • Anschaffungskosten und Wartungskosten sind gering
  • Höchste Effizienz von allen Heizungsgeräten
  • Designvielfalt und ästhetisches Erscheinungsbild, das sich optisch in verschiedenste Ambiente einfügen lässt
  • Geringer Platzbedarf dank schmaler Ausführung
  • Vermeidung von Schimmelbildung durch die gleichmäßige Verteilung der Raumwärme
  • Einfache Montage: Eine Infrarotheizung kann innerhalb weniger Minuten installiert werden, es ist nur ein Stromanschluss nötig
  • gesetzlichen Anforderungen wie bei Öl- und Gasheizungen entfallen

Nachteile von Infrarotheizungen

  • Höhere Verbrauchskosten – Vom energietechnischen Standpunkt aus ist Strom teurer als Öl oder Gas. Gerade in älteren Gebäuden mit hohem Heizbedarf ist der Einsatz von Infrarotheizungen eher nicht zu empfehlen.
  • Keine Förderungen vom Staat – Der Einbau einer Infrarotheizung wird staatlich nicht gefördert
  • Elektromagnetische Felder – Menschen, die sehr sensibel auf Elektromagnetismus reagieren, könnten bei einigen Infrarotheizungen ein Unbehagen empfinden und sollten auf die verlegten Heizleiter achten. Solche Felder lassen sich in der Regel nahezu vollständig eliminieren.
  • Für klimaneutrale Nutzung ist grüner Strom erforderlich – Eine Infrarotheizung wird zwar elektrisch betrieben, aber natürlich funktioniert sie nur dann umweltfreundlich, wenn der verwendete Strom aus erneuerbaren Energien stammt.

Wann lohnt sich eine Infrarotheizung?

Die Infrarotheizung ist besonders effektiv in modernen Wohn- und Bürogebäuden, wo sie durch deren hohen Dämmstandards ihre Vorteile in vollem Umfang ausspielen kann. Aber grundsätzlich gilt für die Anschaffung einer Infrarotheizung folgender Grundsatz: Je geringer der Heizbedarf, desto attraktiver ist die Nutzung einer Infrarotheizung. Besonders gut geeignet sind daher Passivhäuser, Niedrigenergiehäuser und KfW-Effizienzhäuser. Auch in Wintergärten und Gartenhäuschen ist die Infrarotheizung sehr beliebt. Darüber hinaus finden Infrarotheizungen in Gästezimmern und Partykellern immer mehr Anwendung, da diese wenig genutzt werden. Natürlich entscheidet auch hierbei die jährliche Nutzungsdauer der Heizung. Bedenken Sie also: Die Infrarotheizung ist sehr günstig in ihrer Anschaffung, dafür haben es die Betriebskosten in sich.

Infrarotheizung und Photovoltaik: Eigenverbrauch erhöhen

Eine Infrarotheizung ist eine von verschiedenen Möglichkeiten mit Strom zu Heizen, was jedoch bei hohen Strompreisen zu einer teuren Angelegenheit werden kann. Nutzt der Energieversorger zudem noch fossile Energien zur Stromerzeugung, ist es auch um die Umweltbilanz schlecht bestellt. Mit einer Photovoltaikanlage sieht das anders aus – damit produzieren Sie Ihren Strom selbst und können diesen auch für die Erwärmung des Hauses nutzen, um Heizkosten zu senken. Die Kombination von Infrarotheizung und Photovoltaik bietet sich daher als ideale Ergänzung an, wenn der Eigenverbrauch des PV-Stroms weiter erhöht werden soll. In Verbindung mit einem Stromspeicher kann der produzierte Solarstrom zeitversetzt genutzt werden, z.B. um Zimmer in den Abendstunden zu erwärmen.

Als alleinige Heizung eines Gebäudes sind Infrarotheizungen allerdings nicht rentabel. Das liegt an der Tatsache, dass Photovoltaikanlagen in den Sommermonaten genau dann am meisten Strom produzieren, wenn der Heizbedarf am geringsten ist. In Frühling, Herbst und Winter fällt die Leistung geringer aus, sodass in diesen Heizperioden Strom dazugekauft werden muss. Der aktuelle Stand der Technik erlaubt es leider noch nicht, den gesamten Heizwärmebedarf durch eine private Photovoltaik-Anlage zu decken – zumal Infrarotheizungen einen hohen Strombedarf besitzen. Als Zusatzheizung eignen sie sich jedoch sehr gut, um Stromüberschüsse zu nutzen und die vorhandene Heizungsanlage effizient zu unterstützen. Gerade in kleinen oder wenig genutzten Räumen wie Bad oder Hobbykeller bieten sie sich als günstige und komfortable Alternative an.

Die besten Einsatzgebiete von Infrarotheizungen

Im Badezimmer finden Infrarotheizungen ihren perfekten Einsatzort. Die Wärme wird wie Sonnenstrahlen empfunden und dadurch verspürt man die Wärme dieser Heizungen besonders nach dem Baden oder Duschen als sehr angenehm. Ebenso ist die kurze Reaktionszeit ein besonderer Pluspunkt für die Installation im Bad. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizungen, die eine ganze Weile zum Aufheizen benötigen, erreicht die wohlige Wärme der Infrarotheizung ohne Umwege den Körper. Auch für zusätzlichen Komfort im Wohnzimmer kann eine Infrarotheizung genutzt werden.

Viele Infrarotheizungen werden mittels Deckenmontage installiert, da dadurch die Wärme von oben hinab auf die Gegenstände und umliegenden Wände geleitet wird. Die Platzierung an der Decke hat den Vorteil, dass die Infrarotheizung platzsparend und unauffällig montiert werden kann. Je nach Raumhöhe ist es jedoch möglich, dass der Bodenbereich weniger erwärmt wird als die Wände.

Die Installation ist an den Seitenwänden stellt deshalb eine gute Alternative in größeren Räumen oder Zimmern mit hohen Decken dar. Durch die gleichmäßige Verteilung der Infrarotstrahlung der Wände, erwärmt sich der Raum noch schneller und effizienter und heizt ebenso den Boden auf. Dadurch haben Sie auch gleich eine Art Fußbodenheizung.

Kann man eine Infrarotheizung auch draußen verwenden?

Technisch gesehen könnte man eine Infrarotheizung auch außen benutzen, jedoch ist das nicht zu empfehlen. Im Außenbereich sollten Sie lieber auf sogenannte Infrarotheizstrahler mit Quarzröhren zurückgreifen, die mit einer Edelgasmischung gefüllt ist. Diese erzeugen ebenfalls eine angenehme Direktwärme und sind deshalb die erste Wahl bei Außenheizungen.

Konventionelle Heizquellen arbeiten bei offenen Räumen, wie etwa Terrassen oder Balkonen, sehr ineffizient, da die erwärmte Luft unmittelbar verloren geht. Bei Infrarotheizstrahlern ist das anders, die Wärme wird direkt absorbiert und kann noch Stunden in den Körpern bestehen.

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