Frostschutz Heizung: Wie sie Rohrbruch verhindern | Klimaworld

Frostschutz Heizung: So verhindern Sie Schäden durch Rohrbruch

Frostschäden an der Heizung sind nicht nur ärgerlich, sondern können auch teuer werden – Die notwendigen Reparaturen sind meist aufwändig und gehen ins Geld. Um das zu verhindern ist Frostschutz für die Heizung unerlässlich.

In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, welche Vorsichtsmaßnahmen Sie ergreifen können und wie Sie Ihr Heizverhalten entsprechend anpassen können, um ein Einfrieren der Rohre zu verhindern. Außerdem gibt es Lösungen, was Sie tun können, wenn es doch einmal passiert ist und Sie sich mit einem eingefrorenen Heizungsrohr auseinandersetzen müssen.

> Warum frieren Heizungsrohre überhaupt ein?
> Warum sind eingefrorene Heizungsrohre gefährlich?
> Frostschutz Heizung: So verhindern Sie Rohrbruch
> Spezialfall Heizungsrohre im Freien: Wie lassen sich Frostschäden verhindern?
> Was tun, wenn Wasserleitungen eingefroren sind?

Warum frieren Heizungsrohre überhaupt ein?

In einem normalen Heizungssystem zirkuliert üblicherweise Wasser. Es wird von der Umwälzpumpe auf die Reise durch alle Rohre und Heizkörper geschickt, ehe es ausgekühlt wieder zurückkehrt und bereit für die Aufnahme von neuer Heizwärme ist. Das Heizungswasser ist im Normalbetrieb stets warm. Solange es zirkuliert, sollten auch keine Probleme entstehen.

Kritisch wird es dann, wenn das Wasser innerhalb des Systems nicht mehr bewegt wird und gleichzeitig besonders niedrige Außentemperaturen für einen längeren Zeitraum vorherrschen.

In Mitteleuropa können die Winternächte sehr kalt werden, mit Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt. Sofern die Heizung in Betrieb ist, stellen diese aber kein Problem dar. Bleibt die Heizung über mehrere Tage hintereinander ausgeschaltet, wird es gefährlich. Zu Beginn bildet sich ein sogenannter Eispfropf, der die Leitung verstopft. Nach und nach friert das restliche Wasser ein.

Warum sind eingefrorene Heizungsrohre gefährlich?

Würde das Gefrieren von Wasser nur bedeuten, dass dieses nicht mehr fließen kann, wäre das zwar ärgerlich, für die Heizungsrohre bestünde in diesem Fall aber keiner Gefahr. Leider weist Wasser aber physikalische Eigenschaften auf, die dem Heizungssystem gefährlich werden können. Es wechselt seinen Aggregatzustand nämlich nicht nur von flüssig zu fest, es dehnt sich dabei gleichzeitig aus.

Um sich auszudehnen, benötigt Wasser entsprechend viel Platz. In Heizungsrohren gibt es diesen Platz allerdings nicht. Sie geben den Kräften, des sich ausdehnenden Wassers, nach und platzen auf. Die Folge ist der gefürchtete Rohrbruch.

Frostschutz Heizung: So verhindern Sie Rohrbruch

Eine gute und umfassende Strategie gegen Frostschäden an der Heizung ist auf zwei Säulen aufgebaut: vorbeugende Maßnahmen und das richtige Heizverhalten. Wer beide Dinge beherzigt, der sollte von platzenden Rohren auf jeden Fall verschont bleiben. Die beiden Ansätze im Detail:

Heizungsrohre dämmen für besseren Frostschutz

Heizungsrohre in Innenräumen sind an sich gut gegen ein Einfrieren geschützt. Im Innenbereich werden die Temperaturen üblicherweise nicht dauerhaft in problematische Regionen absinken. Deutlich gefährdeter sind Leitungen in (Außen)Wänden. Kühlt das Mauerwerk ab, kühlt automatisch auch das Heizungswasser aus. Besonders heikel wird es bei Heizungsrohren, die außerhalb des Mauerwerks verlaufen – etwa in Kellern oder auf Dachböden. Diese freiliegenden Rohre können aber mit nur wenigen Handgriffen und geringem finanziellem Aufwand gedämmt werden. Die dafür notwendigen Dämmschläuche gibt es in jedem Baumarkt zu kaufen.

Die Isolierung von Heizungsrohren läuft in folgenden Schritten ab:

  • Länge der Heizungsrohre messen und den notwendigen Materialbedarf berechnen
  • Heizungsanlage abschalten und auskühlen lassen
  • Dämmschläuche auf die passende Länge zuschneiden (ein Cuttermesser reicht dafür auf jeden Fall aus)
  • Lückenloses Anbringen der Dämmelemente an den freiliegenden Heizungsrohren (verkleben und zusammendrücken)
  • Anschlussstellen zwischen einzelnen Dämmelementen mit Isolier- oder Gewebeband verkleben

Heizungsrohre verlaufen  nicht immer gerade. Die dadurch entstehenden Kurven und Übergänge können ebenfalls isoliert werden. Schneiden Sie dazu die Dämmelemente auf Gehrung – etwa so wie Sockelleisten – und schieben Sie sie an der jeweiligen Stelle zusammen.

Die Dämmung von außen liegenden Heizungsrohren ist zwar eine gute Maßnahme, verhindert wird das Einfrieren dadurch allerdings nicht. Es zögert diesen Prozess maximal hinaus. Deshalb ist es wichtig, neben diesem Ansatz außerdem noch darauf zu achten, das Heizverhalten anzupassen.

Richtiges Heizverhalten für Frostschutz

Besonders in Zeiten hoher Energiekosten klingt es verlockend, durch das Abschalten von Heizkörpern Geld zu sparen. Wie meistens trifft es nun auch in diesem Fall zu, dass die vermeintlich einfachen Lösungen in Wahrheit mehr Schaden verursachen, als dass sie Nutzen bringen würden.

  • Schalten Sie Ihre Heizung deshalb während des Winters niemals ganz aus! Das Wasser in den Rohren würde zum Stehen kommen, wodurch die Gefahr eines Frostschadens deutlich ansteigt. Die Reparatur geplatzter Leitungen in einer Wand ist eine sehr aufwändige und kostenintensive Angelegenheit.
  • Besonders wichtig ist das richtige Heizverhalten, wenn Sie einen Urlaub geplant haben und mehrere Wochen nicht in Ihrer Wohnung sein können. Schalten Sie auch in diesem Fall die Heizung nicht komplett ab. Nutzen Sie die Möglichkeit und stellen Sie eine passende Absenktemperatur von 15 °C ein. Fällt die Innenraumtemperatur unter diese, startet die Heizung automatisch. Eine gefährliche Grenze kann somit nicht unterschritten werden.

Die Heizung im Winter niemals ganz auszuschalten, bringt zusätzlich noch weitere Vorteile mit sich. Zunächst einmal benötigt es viel mehr Energie, einen komplett ausgekühlten Raum wieder aufzuheizen. Außerdem kann sich in nicht ausreichend beheizten Wänden Schimmel bilden – und der hat teils gravierenden Auswirkungen auf unsere Gesundheit.

Vorsicht bei der Frostwächterfunktion!

Moderne Heizkörperthermostate verfügen üblicherweise über eine sogenannte Frostwächterfunktion. Zu erkennen an einem kleinen Schneeflocken-Symbol. Die Funktion soll verhindern, dass die Raumtemperatur nicht unter 5 °C absinkt und das Wasser in den Heizkörpern nicht gefriert. So weit, so gut. Allerdings verhindert der Frostwächter ein Einfrieren des Heizungswassers in den Rohren nicht unter Garantie.

Spezialfall Heizungsrohre im Freien: Wie lassen sich Frostschäden verhindern?

Wasserleitungen im Freien stellen eine besondere Herausforderung dar. Eine nachträgliche Isolierung ist nur sehr schwierig umzusetzen, ein dauerhafter Betrieb im Prinzip unmöglich. Im Winter wird im Garten ebenso gut wie niemals Wasser benötigt. Die einzige Möglichkeit, die Leitungen vor Frostschäden zu schützen: vollständige Entleerung. Wo kein Wasser ist, kann nämlich auch nichts gefrieren.

Schließen sie zunächst den Haupthahn im Gebäude und lassen Sie danach das Wasser im Garten so lange laufen, bis nichts mehr aus dem Hahn kommt. Zur Sicherheit sollten Sie den Hahn über den Winter etwas geöffnet lassen, damit im Fall der Fälle nachfließendes Wasser nicht in den Leitungen stehen bleiben kann.

Was tun, wenn Wasserleitungen eingefroren sind?

Sollte trotz aller Vorsichtsmaßnahmen einmal eine Wasserleitung einfrieren, ist guter Rat teuer. Unsere erste Empfehlung: Holen Sie sich Hilfe vom Fachmann. Gut zugängliche Rohre können durchaus auch selbst aufgetaut werden. Stellt sich die Ausgangslage aber komplizierter dar, verursachen unerfahrene Heimwerker oft noch mehr Schaden, als ohnehin schon besteht.

Das Vorgehen sieht meist folgendermaßen aus:

  • Lokalisierung der eingefrorenen Stelle. Je exakter sie bestimmt wird, desto rascher geht der Auftauprozess vonstatten.
  • Öffnung des Ventils am Ende der eingefrorenen Leitung. Während des Auftauens entsteht Druck, der irgendwo gefahrlos entweichen muss.
  • Auftauen des betroffenen Bereichs. Geeignet dafür sind zum Beispiel heiße Tücher, Heizmatten, Wärmflaschen, Heizkabel oder ein Föhn. Auf gar keinen Fall Feuer einsetzen! Dieses ist viel zu heiß, die Leitungen könnten durch die enorme Hitze Schaden nehmen. Außerdem besteht Brandgefahr.
  • Zeigt sich am geöffneten Ventil wieder ein Wasserdurchfluss, ist das Gröbste überstanden. Das Fließwasser wird den Abtauprozess unterstützen.

Der Vorgang darf auf keinen Fall zu schnell vonstattengehen. Dadurch bestünde die Gefahr, dass die Rohre platzen.

Wurde der Auftauvorgang erfolgreich abgeschlossen, muss die Anlage auf eventuelle Schäden überprüft werden. Auch an diesem Punkt sollte ein Profi mit der Aufgabe betraut werden. Er hat das Auge für undichte, kaputte und reparaturbedürftige Stellen. Zudem weiß er, wie er sich im Fall der Fälle verhalten muss, damit die Heizungsanlage nicht noch weiteren Schaden nimmt.

Frostschutz für die Heizung: Fazit

Frostschäden an der Heizung lassen sich einfach verhindern. Die entsprechende Isolierung von außen liegenden Rohren ist dabei nur ein kleiner Schritt. Viel wichtiger ist das richtige Heizverhalten. Leitungen frieren nämlich nur dann ein, wenn das Wasser in ihnen nicht mehr zirkuliert. Wer seine Heizung bei dauerhaft niedrigen Außentemperaturen also niemals ganz ausschaltet, sondern lediglich auf eine geeignete Absenktemperatur von 15 °C drosselt, sollte mit eingefrorenen Rohren eigentlich keine Probleme bekommen und Frostschäden an der Heizung vermeiden können.

Ist es trotzdem passiert und Sie müssen sich mit eingefrorenen Leitungen auseinandersetzen, gibt es viele Ansätze, die betroffenen Abschnitte wieder aufzutauen. Hier sollte man sich undbingt einen Fachmann zur Unterstützung an die Seite holen.

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