Die Heizung wird nicht warm – was tun?| Klimaworld

Die Heizung wird nicht warm? Das können Sie tun 

Besonders in der kalten Jahreszeit möchten wir immer wohlige Wärme in der Wohnung genießen. Wird allerdings die Heizung nicht warm, dann ist das mehr als ärgerlich. Dazu gesellt sich die Sorge darüber, ob die Anlage vielleicht sogar defekt ist und eine teure Reparatur droht.  

Warum bleibt die Heizung manchmal einfach kalt? Können Heizungsbesitzer selbst etwas tun oder muss sofort ein Profi gerufen werden? Gibt es Maßnahmen, die Problemen mit der Heizung vorbeugen? Antworten auf all diese Fragen liefert der folgende Artikel.

> Welche Gründe hat es, dass die Heizung kalt bleibt?
> Was können Sie dagegen tun, wenn die Heizung nicht warm wird?
> Wie können Sie die Heizung warten?

Wenn die Heizung kalt bleibt – daran kann es liegen 

Auf der Suche nach der passenden Lösung für Ihr Heizungsproblem müssen zunächst einige Punkte geklärt werden. Die wichtigste Frage: Bleibt die Heizung komplett kalt oder wird sie zumindest lauwarm? Ist der komplette Heizkörper betroffen oder nur Teile davon? Macht die Heizung ungewöhnliche Geräusche (Gluckern…)? 

Folgende Möglichkeiten können ein Grund für die kalte Heizung sein: 

  • Luft im Heizkörper: Der Klassiker. Wasser kommt aufgrund seiner guten Wärmeleitfähigkeiten als Transportmedium in Heizungsanlagen zum Einsatz. Luft ist deutlich weniger gut dafür geeignet. Nun lässt es sich aber nicht verhindern, dass an Schwachstellen von Zeit zu Zeit Luft in die Heizung gerät. Bleibt der Heizkörper im oberen Bereich kalt oder wird er nur sehr langsam warm, dann ist wohl Luft eingedrungen. Ein guter Hinweis darauf ist das typische Gluckern des Heizkörpers 
  • Thermostatventil: Wer am Thermostat seiner Heizkörper dreht, schiebt in Wahrheit ein Ventil weiter in den Heizkörper hinein oder zieht es heraus. So wird die Durchflussmenge des Warmwassers reguliert. Manchmal kommt es vor, dass dieses Ventil zu weit hineinrutscht und sich verklemmt. Dadurch verhindert es den Durchfluss komplett und die Heizung wird nicht warm. 
  • Umwälzpumpe: Dieses Bauteil ist für die Zirkulation von warmem Wasser im Heizkreislauf verantwortlich. Es sorgt dafür, dass das Wasser stets in Bewegung bleibt und alle Heizkörper damit versorgt werden. Ist die Umwälzpumpe defekt oder wurde sie versehentlich ausgeschaltet, zirkuliert nichts – die Heizung bleibt kalt. 
  • Zu wenig Druck: Ein Heizungssystem kann nur bei einem inneren Druck zwischen 1,5 und 2 bar einwandfrei arbeiten. Liegt der Wert darunter oder darüber, schalten sich viele Systeme automatisch ab, was wiederum ein Grund für eine lauwarme Heizung sein kann
  • Fehlercodes: Moderne Heizungssysteme werden mittels ausgefeilter Elektronik gesteuert. Dabei ist für alle Fälle vorgesorgt und jede Betriebsstörung durch einen Fehlercode genau definiert. Das System weiß, was bei welchen Unregelmäßigkeiten (z. B. große Temperaturschwankungen oder zu wenig Unterdruck) zu tun ist. In der Regel erfolgt die Abschaltung aus Sicherheitsgründen. 
  • Systemeinstellungen: Ein zeitgemäßes Heizungssystem arbeitet nur dann richtig und effizient, wenn alle Einstellungen und Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt sind. So hindert eine falsche Uhrzeit die Heizung ebenso daran, warm zu werden, wie die Auswahl des falschen Modus (Sommer, Absenktemperatur etc.). Diese Einstellungen nimmt üblicherweise ein Fachmann kurz vor der Inbetriebnahme vor.  

Heizung wird nicht warm: Das können Sie tun 

Grundsätzlich ist eine Heizung ein durchaus sensibles Gesamtkonstrukt. Reparaturen oder Änderungen am System sollten Sie lieber einem Fachmann überlassen. Das ist in vielen Fällen nicht nur kostspielig, sondern teilweise auch gar nicht nötig. Manche Probleme lassen sich nämlich mit einem einzigen Handgriff lösen. Dafür muss man nicht einmal handwerklich talentiert sein. Wenn die Heizung nicht warm wird, gibt es mehrere Möglichkeiten der Akuthilfe:

Heizkörper entlüften 

Wer das weiter oben bereits erwähnte Gluckern hören kann, der sollte als erste Maßnahme seine Heizkörper entlüften. Folgen Sie dafür einfach diesen Schritten: 

  1. Heizkörper zudrehen 
  2. Gefäß unter das Entlüftungsventil halten 
  3. Mit dem Entlüftungsschlüssel das Ventil öffnen (in jedem Fachgeschäft oder Baumarkt erhältlich) 
  4. Luft entweichen lassen 
  5. Sie sind fertig, wenn keine Luft mehr herauskommt, sondern Heizungswasser 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wichtig: Damit das Wasser und die Luft im Heizungssystem nicht mehr zirkulieren, sollten Sie vor Beginn des Entlüftens die Umwälzpumpe (in einem Haus) bzw. die Gastherme (in einer Wohnung) abschalten. Sollten Sie über ein Haus mit mehreren Etagen verfügen, beginnen Sie ganz oben mit dem Entlüften und arbeiteten Sie sich nach unten. 

Einen umfassenden Ratgeber zu diesem Thema finden Sie im Artikel „Heizung entlüften“. 

Wird die Heizung nicht warm, trotz Entlüften? Dann hilft vielleicht eine dieser Maßnahmen: 

Thermostatventil putzen/ölen 

Eine weitere klassische Fehlerquelle ist das Thermostatventil. Dieses kann verkalken oder sich verklemmen und so den Warmwasserdurchfluss drosseln bzw. ganz stoppen. Das lässt sich ganz einfach überprüfen - gehen Sie folgendermaßen vor: 

  1. Einstellknopf des Thermostats entfernen (Eventuell muss zuvor die Überwurfmutter mit einer Rohrzange abmontiert werden) 
  2. Ventilstift überprüfen – dieser sollte 5 mm herausragen und sich bewegen lassen 
  3. Festsitzenden Stift mit Zange oder durch leichte Schläge mit einem Gummihammer lösen 
  4. Gleitfähigkeit des Stiftes zusätzlich mit speziellem Öl verbessern 

Sollten Sie sich diese Arbeit nicht zutrauen, dann wenden Sie sich unbedingt an einen Fachmann. Der weiß genau, was bei einem festsitzenden Thermostatventil zu tun ist.

Umwälzpumpe überprüfen 

Die Umwälzpumpe ist eines der Herzstücke im Heizungssystem. Sie sorgt dafür, dass das Warmwasser zirkuliert und alle Heizkörper versorgt werden. Fällt Sie aus, bleibt natürlich auch die Heizung kalt. Überprüfen Sie, ob die Pumpe eingeschaltet ist und ob sie arbeitet. Ist dies der Fall, muss die Pumpe entweder gereinigt und das Laufrad im Inneren von Ablagerungen befreit werden. Oder: Die Pumpe ist tatsächlich kaputt, ein Austausch ist unvermeidbar. In beiden Fällen sollte ein Fachmann zu Rate gezogen werden. 

Wasserdruck checken 

Um ein reibungsloses Funktionieren des Heizungssystems zu gewährleisten, muss sich der Wasserdruck in einem festgelegten Bereich bewegen. Liegt er darunter oder darüber, bleibt oft nicht nur die Heizung kalt, das komplette System kann Schaden nehmen. Ablesen lässt sich der aktuelle Wasserdruck übrigens ganz einfach an der entsprechenden Anzeige am Heizkessel oder der Gastherme. 

  • Zu niedriger Wasserdruck: Die Heizleistung sinkt, die Energiekosten hingegen steigen. Wird das Problem nicht behoben, droht sogar die Beschädigung einzelner Komponenten. Um das zu verhindern, stellen viele Systeme den Betrieb bei zu niedrigem Druck ein. Die logische Konsequenz: Die Heizung bleibt kalt. Üblicherweise gibt es an Gasthermen und Heizkesseln Schrauben, die gelockert werden müssen, um automatisch Wasser nachzufüllen. Normalisiert sich der Druck, arbeitet auch die Heizung wieder.
  • Zu hoher Wasserdruck: Heizungssysteme verfügen in der Regel über Sicherheitsmechanismen, die zu hohen Wasserdruck verhindern soll. Wird eine zuvor definierte Grenze überschritten, lässt das System automatisch Wasser ab. Nun kann es aber vorkommen, dass das dafür notwendige Sicherheitsventil nicht richtig arbeitet oder defekt ist. Der Druck bleibt zu hoch oder steigt sogar weiter, im schlimmsten Fall wird dadurch die Membran im Ausdehnungsgefäß beschädigt. Das System schaltet sich ab, die Heizung bleibt kalt. Um das zu verhindern, muss Wasser abgelassen werden. Da dieses durchaus heiß sein kann, sollten Sie die Arbeit unbedingt einem Profi überlassen. 

Heizung wird nicht warm: Regelmäßige Wartung erspart nachträgliche Reparatur 

Eine Heizung ist so gut wie jeden Tag im Einsatz, denn auch im Sommer wird Warmwasser immer benötigt. Deshalb ist es wichtig, sich regelmäßig ein Bild vom Zustand des Systems zu machen. Die Wartung der Heizung sollte ein jährlicher Fixpunkt sein, die Sommermonate bieten sich dafür an. Ein Heizungsfachmann weiß genau, worauf er dabei achten muss. Seine Aufgaben: 

  • Überprüfung der Verschleißteile 
  • Falls nötig, Korrektur von falschem Wasserdruck 
  • Entlüftung der Heizkörper 
  • Entfernung von Ablagerungen (Staub oder Ruß) 

Abhängig vom verwendeten Brennstoff variieren die Kosten für eine Heizungswartung. Im Fall von Gasheizungen müssen Sie mit 150 bis 200 Euro rechnen, bei Ölheizungen werden ebenfalls bis zu 200 Euro fällig. Bei Pelletheizungen müssen sie mit etwas mehr Ausgaben rechnen, hier kann die Rechnung durchaus bis zu 300 Euro betragen. Aber: Die Wartung rechnet sich auf jeden Fall. Die Heizung bleibt in Schuss, arbeitet effektiver und die Heizkosten bleiben niedrig. 

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