Funktioniert E-Auto laden mit Starkstrom ohne Wallbox? | Klimaworld

Das E-Auto mit Starkstrom ohne Wallbox laden – Das müssen Sie wissen  

Wer sein E-Auto zu Hause aufladen möchte, der denkt zunächst vermutlich an eine Wallbox. Die Anlage steuert und überwacht den Ladevorgang, sie kommuniziert zudem mit dem Auto, um stets den Überblick über dessen Ladestatus zu haben. Die Wallbox ist allerdings nicht die einzige Option. Wie sinnvoll ist es sein E-Auto mit Starkstrom über eine CEE-Steckdose zu laden? Funktioniert diese Variante genauso gut oder handelt es sich dabei eher um einen Notfallplan? Wie schlagen sich Wallbox und CEE-Steckdose im Vergleich? Wo liegen jeweils die Vor- und Nachteile?  Alle Antworten liefert Ihnen der folgende Blogbeitrag. 

> Was ist eine Wallbox und welche Arten gibt es? 
> Welche Vorteile bringt eine Wallbox? 
> Welche Nachteile bringt eine Wallbox mit sich? 
> E-Auto mit Starkstrom laden: Was ist eine CEE-Steckdose? 
> Eignen sich alle CEE-Steckdosen für das Aufladen von E-Autos? 
> E-Auto über mit Starkstrom laden: Was sind die Vorteile? 
> E-Auto mit Starkstrom laden: Was sind die Nachteile? 

Was ist eine Wallbox und welche Arten gibt es? 

Die Wallbox ist die aktuell die am weitesten verbreitete private Ladeoption für E-Autos. Bundesweit sind rund 28.600 dieser praktischen Heimstationen in Betrieb. In dieser Zahl werden einphasige und dreiphasige Wallboxen zusammengefasst, die sich hinsichtlich der erlaubten Stromstärke und der daraus resultierenden Ladeleistung unterscheiden. 

  • Einphasige Wallbox: Die erlaubte Stromstärke beträgt maximal 20 A, die Ladeleistung beträgt in diesem Fall 4,6 kW, die Ladedauer rund 9 Stunden. 
  • Dreiphasige Wallbox: Zwei Untervarianten sind erhältlich, entweder mit 3x16 A und 11 kW oder 3x32 A und 22 kW. Dreiphasige Modelle bieten große Geschwindigkeitsvorteile gegenüber einphasigen Versionen. Bei 11 kW beträgt die Ladezeit rund 3,5 Stunden, bei 22 kW gar nur ca. 2 Stunden.

Die Anschaffung einer Wallbox muss wohlüberlegt sein. Denn egal wie hoch oder niedrig ihre Leistung ist, Sie müssen es im Falle einer Wallbox-Installation dem Netzbetreiber melden. Liegt die Ladeleistung über 12 kW, ist die Ladestation genehmigungspflichtig. 

Während ältere Modelle meist „ungesteuert“ sind und deshalb neben der einfachen und sicheren Ladung keine weiteren Funktionen bieten, sind die „intelligenten“ Wallboxen neueren Baujahres vielseitiger. Sie sind über Internet, WLAN oder Bluetooth erreichbar und bieten  mehr Funktionen als das bloße Aufladen Ihres Autos. So ist etwa der interne Stromzähler Grundlage für eine detaillierte Ausgabe der Ladestatistiken.  

Der Ladevorgang selbst ist in folgenden Bereichen anpassbar: 

  • Ladezeit 
  • Stromstärke 
  • Tarifzeit

So hilft eine intelligente Wallbox dabei, den für Sie günstigsten Zeitraum zur Ladung Ihres E-Autos zu finden. 

Welche Vorteile bringt eine Wallbox? 

Um ein E-Auto laden zu können, müssen Sie nicht zwingend eine Wallbox bei Ihnen zu Hause einbauen. Sie können sich auch auf die öffentliche Ladeinfrastruktur verlassen. Wer sich aber etwas näher mit der Thematik beschäftigt, wird schnell merken, dass die Montage einer Box zahlreiche Vorteile mit sich bringt.  

Wer sich für eine Wallbox entscheidet, genießt folgende Vorteile: 

  • Hohe Sicherheit: Die Wallbox ist nicht einfach dazu da, Strom in Ihr Auto zu leiten. Sie kommuniziert vielmehr mit der Elektronik, beugt so Überlastungen vor und kann im Störungsfall die Ladung abbrechen. 
  • Kurze Ladezeit: Verglichen mit der normalen Haushaltssteckdose ist das Aufladen Ihres E-Autos über die Wallbox viel schneller erledigt. 
  • Planbarkeit: Moderne Wallboxen bieten die Möglichkeit, eine geplante Abfahrtszeit einzugeben und sorgen dafür, dass der Akku Ihres Autos pünktlich zum Fahrtantritt vollgeladen ist. 
  • Nachhaltigkeit: In Kombination mit einer Solaranlage ist die Aufladung Ihres E-Autos mittels Wallbox ein Musterbeispiel an Nachhaltigkeit. Sie verwenden selbst erzeugten Strom, sparen Kosten und belasten dabei die Umwelt nicht. Voraussetzung dafür ist allerdings das Vorhandensein eines Stromspeichers. 
  • Förderungen: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt leider keine Förderung für private Wallboxen mehr. Jedoch bieten manche Bundesländer und Kommunen weiterhin eigene Programme an, um den Kauf und die Installation einer Wallbox zu bezuschussen.   Es lohnt sich also, vor der Anschaffung zu recherchieren.

Welche Nachteile bringt eine Wallbox mit sich? 

Der Betrieb einer Wallbox bringt keine nennenswerten Nachteile mit sich. Geladen werden muss das Auto ohnehin. Mit einer Wallbox sind sie nicht auf öffentliche Ladesäulen angewiesen und kommen so auch dann garantiert zum notwendigen Strom, wenn alle Ladepunkte in Ihrer Umgebung belegt sind. Eine Wallbox sorgt also für ein großes Maß an Flexibilität. 

Kritiker könnten jetzt vielleicht anmerken, dass der Betrieb einer Wallbox den Stromverbrauch drastisch erhöht. Das können wir ruhigen Gewissens Verneinen, denn zahlreiche Stromanbieter bieten spezielle Wallbox-Tarife. 

Einzig der Installationsaufwand könnte zu einem Nachteil zählen. Zwar müssen Sie mit der Montage ohnehin einen Spezialisten beauftragen, was zu zusätzlichen Kosten führt. Aber dafür haben Sie dann die Garantie, dass die Wallbox sicher und funktionsfähig angebracht ist. 

E-Auto mit Starkstrom laden: Was ist eine CEE-Steckdose? 

Was auf den ersten Blick befremdlich wirkt, ist den allermeisten Menschen unter einer anderen Bezeichnung auf jeden Fall ein Begriff. Ein CEE-Stecker ist nämlich nichts anderes als ein Starkstromstecker, die CEE-Steckdose die dazugehörige Dose. CEE steht für „Commission on the Rules for the Approval of the Electrical Equipment”.  

Eignen sich alle CEE-Steckdosen für das Aufladen von E-Autos? 

Nein, nicht alle Starkstrom-Dosen eignen sich für das Aufladen von E-Autos. Infrage kommen lediglich die sogenannte „blaue Steckdose“, auch als Campingstecker bekannt, oder die „rote Steckdose“, auch Baustromanschluss genannt. 

Diese sind in vielen Haushalten ohnehin bereits vorhanden, weil sie für den Betrieb zahlreicher (Bau-)Geräte notwendig ist. Muss ein Anschluss nachgerüstet werden, ist dies im Fall des einphasigen Campingsteckers günstiger als bei einem dreiphasigen Baustromanschluss. 

Aber Achtung: Der Starkstrom sollte nicht einfach direkt aus der Steckdose über den Stecker in das Auto fließen. Benötigt wird unbedingt ein Ladecontroller. Bei manchen Anbietern ist dieser bereits im Fahrzeug selbst verbaut, in anderen Fällen müssen Sie das passende Adapterkabel hingegen nachkaufen. 

E-Auto über mit Starkstrom laden: Was sind die Vorteile? 

Wer keine Wallbox kaufen möchte, halt also die Möglichkeit, sein E-Auto über eine CEE-Steckdose zu laden. Welche Vorteile bringt diese Variante mit sich? 

  • Wenig Vorarbeit: Die Infrastruktur für das Laden mit Starkstrom ist in vielen Haushalten noch vor der Anschaffung eines E-Autos vorhanden. Es kommen deshalb keine umfangreichen Arbeiten auf Sie zu, sondern lediglich einige Anpassungen (z. B. das Legen einer neuen Steckdose am Autostellplatz). 
  • Schnellere Ladung: Im Vergleich zu normalen Haushaltssteckdosen (Schuko) ist die Ladezeit bei CEE-Steckdosen deutlich geringer.

E-Auto mit Starkstrom laden: Was sind die Nachteile? 

Was so einfach klingt, wie das Aufladen eines E-Autos über eine „normale“ Starkstromsteckdose, hat meist einen Haken. Die gravierendsten Nachteile kurz zusammengefasst: 

  • Bedingte Eignung: Autohersteller haben prinzipiell keine Bedenken, wenn es um die Ladung von E-Fahrzeugen an der CEE-Steckdose geht. Allerdings ist das Starkstromnetz nicht als Infrastruktur dafür ausgelegt. Bei Überlastung droht die Sicherung der nächsten Trafostation herauszuspringen, ein ganzer Straßenzug läge dann im Dunkeln. Allerdings ist die Gefahr aktuell noch sehr gering, da es noch nicht so viele E-Autos gibt. 
  • Versicherungsproblem: Auch die deutschen Versicherungen sehen das Laden von E-Autos an CEE-Steckdosen als eher problematisch an. Besonders die Ladung „on the road“ an nicht bekannten Anschlüssen halten Experten für gefährlich. 
  • Spezieller FI-Schalter benötigt: Bei jedem Einbau einer CEE-Steckdose muss gleichzeitig auch ein FI-B-Schalter in das Stromnetz integriert werden. Der kommt dann zum Einsatz, wenn etwa auf Baustellen „frequenzgesteuerte Betriebsmittel“ wie Pumpen, Verdichter, Rüttler etc. zum Einsatz kommen. 
  • Keine Kommunikation: Die Wallbox zeichnet sich durch ihre Eignung für das Smart-Home-Konzept aus. Die praktischen Anlagen können mittels Internets, WLAN oder Bluetooth gesteuert werden und lassen sich auf einen bestimmten Abfahrtszeitpunkt programmieren. All diese Möglichkeiten bestehen beim Laden über ein einfaches Kabel nicht. 
  • Begrenzte Auswahl: Nicht alle Hersteller bieten die Möglichkeit einer Ladung über CEE-Steckdosen an. Auch entsprechende Adapter gibt es für die Modelle nicht zu kaufen.

E-Auto laden mit Starkstrom & ohne Wallbox: Fazit 

Beide Varianten haben ihre Vorteile, allerdings überzeugt unterm Strich nur eine Option wirklich. Zwar klingt die vergleichsweise einfache Aufladung über eine CEE-Steckdose verlockend. Angesichts der doch zahlreichen Unsicherheiten (Netz nicht dafür ausgelegt, Versicherungsfragen, eingeschränkte Auto-Auswahl etc.) ist die CEE-Variante in gemäß ihrer Nachteile nur die zweitbeste Wahl. 

Deutlich sinnvoller ist der Kauf einer Wallbox. Diese Geräte wurden für nichts anderes entwickelt als die effiziente Aufladung Ihres E-Autos. Praktische Programmierbarkeit, sicherer Betrieb, hohe Förderungen – dies sind nur drei Gründe, warum die Installation einer Wallbox eine gute Idee ist. Plus: Wer sich ein E-Auto kauft, der sollte dem Fahrzeug zuliebe auf die beste Art des Aufladens setzen. Ein paar hundert Euro mehr für eine vernünftige Wallbox sind deshalb gut investiertes Geld. 

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