Ofenarten in der Übersicht | Klimaworld

Verschiedene Ofenarten:  Was haben Sie gemeinsam? Was sind die Unterschiede? 

Das Heizen mit Öfen erfreut sich in letzter Zeit wieder wachsender Beliebtheit. Die Bau- und Funktionsweise unterscheidet sich jedoch bei jeder Ofenart teilweise stark, sodass die Entscheidung für die richtige Variante von zahlreichen Faktoren abhängig ist. Auch die unterschiedlichen Brennstoffe haben Einfluss auf die Wahl des passenden Modells. Im Folgenden erfahren Sie, welche unterschiedlichen Ofentypen es gibt, welche Besonderheiten sie aufweisen, welche Form der Wärme sie erzeugen und mit welchem Brennstoff sie befeuert werden. 

> Was sind Kachelöfen?
> Was sind Kaminöfen?
> Was sind besondere Kesseltechniken?

Kachelöfen 

Kachelöfen werden direkt vom Ofenbauer errichtet und individuell an das Wohnumfeld angepasst. Sie sind dekorativ und sorgen im Aufstellraum oder auch im ganzen Haus für wohlige Wärme. Sie werden meist mit dem Brennstoff Scheitholz betrieben. Rauchgaskanäle in den Anlagen sorgen dafür, dass Kachelöfen einen hohen Wirkungsgrad aufweisen, da sie die gesamte Wärme nutzen.  

Es gibt unterschiedliche Typen von Kachelöfen: 

Der Grundofen 

Der Grundofen ist sozusagen eine Weiterentwicklung des traditionellen Kachelofens. Diese Speicheröfen, die speziell für die Befeuerung mit Holzscheiten ausgelegt sind, speichern Wärme je nach Bauart für 5 bis 12 Stunden. Über die häufig verputzte oder gekachelte Oberfläche erfolgt die Wärmeverteilung im Aufstellraum durch Wärmestrahlung. Aufgrund der geringen Leitfähigkeit der verwendeten Materialien verteilt sich die Wärme nur langsam im Raum. Zudem reguliert der Ofen selbst die Verbrennungsluftzufuhr, was für einen hohen Wirkungsgrad sorgt. So wird möglichst viel Energie über einen langen Zeitraum aus dem Brennstoff Holz gewonnen. 

Wärmespeicherplatten im Inneren des Ofens verhindern ein schnelles Aufheizen des Ofens und ermöglichen die langfristige Wärmeabgabe. Dadurch weisen das Entfachen des Feuers in der Brennkammer und die Aufwärmphase im Wohnraum eine Verzögerung auf. Dabei gilt: Je länger die Aufwärmphase dauert, desto länger ist die Zeit, in der der Raum durch den Ofen erwärmt ist. Selbst nach Erlöschen der Glut geben die heißen Steine noch stundenlang Wärme ab. Die Oberflächentemperatur des Ofens beträgt dabei zwischen 50 und 90 °C. Grundöfen sind ideal geeignet, um im Wohnbereich als behagliche Wärmequelle eingesetzt zu werden. 

Warmluftöfen 

Anders als bei Grundöfen erfolgt die Erwärmung des Raums mit Warmluftöfen deutlich schneller. Das liegt daran, dass diese Öfen hauptsächlich das Prinzip der Konvektion nutzen. Mithilfe eines modernen Einsatzes in Form eines doppelwandigen Korpus wird an der Unterseite kalte Luft auf dem Raum angesaugt. Durch das Vorbeiführen an der aufgeheizten Brennkammer erwärmt sich die Luft. An der Oberseite des Ofens wird sie an den Raum abgegeben. Einige Warmluftöfen verfügen zusätzlich über ein Gebläse, welches diesen Vorgang unterstützt und für eine schnelle Verteilung der warmen Luft im Raum sorgt. 

Durch die thermische Strömung heizen diese Öfen sehr effektiv und schnell auch große Räume auf. Mithilfe von Rohrsystemen ist es darüber hinaus möglich, mehrere Räume oder sogar das gesamte Haus zu heizen. Neben der Wärmeabgabe durch Konvektion wird ein Teil der Wärme über die Verkleidung des Ofens als Wärmestrahlung abgegeben. 

Kombi-Kachelofen – Die Kombination aus Warmluft- und Grundofen 

Kombi-Kachelöfen verbinden die Vorteile von Warmluft- und Grundöfen. Dadurch ist bei diesen Anlagen neben der schnellen Wärmeabgabe eine lange Wärmespeicherfähigkeit gegeben. Der gusseiserne Heizeinsatz ermöglicht eine hohe Heizleistung und die schnelle Wärmeumsetzung durch Luftströmung im Inneren der Anlage. Die gemauerten keramischen Heizgaszüge sind an die Brennkammer angeschlossen. Sie speichern die Wärme und geben diese über die Verkleidung über einen längeren Zeitraum mithilfe von Strahlung an den Raum ab. Gestaltungstechnisch sind den Kombiöfen kaum Grenzen gesetzt. Sowohl die Verkleidung als auch die Form ist variabel. Auch in diesen Öfen kommt Holz als Brennstoff zum Einsatz. 

Gut zu wissen: 

Bei der Planung eines Kombi-Kachelofens ist ein Holzbrandeinsatz zu empfehlen. Diese Gusseinsätze aus Schamottestein benötigen keinen Rost, wodurch sich das Aschebett lange hält. Ebenfalls vorteilhaft ist der Ascheanteil von lediglich 3 Prozent, der vom Brennstoff zurückbleibt. 

Kaminöfen 

Bei Kaminöfen handelt es sich um Feuerstätten, die in Serie gefertigt werden. Diese bestehen meist aus Stahl oder Gusseisen und erlauben den direkten Blick aufs Feuer durch eine Glasscheibe. Die Verkleidung unterscheidet sich dabei je nach Modell. Sowohl Kaminöfen mit Stahlblechverkleidung, als auch mit Naturstein oder Keramik sind erhältlich. Auch mehrere Glasscheiben sind keine Seltenheit, da sie einen umfassenden Blick auf das Feuer bieten. Kaminöfen können, sofern es die Position des Schornsteins erlaubt, freistehen oder werden eingemauert. Besonders vorteilhaft an diesen Öfen ist, neben dem Preis, der einfache und schnelle Aufbau. Auch Kaminöfen werden mit dem Brennstoff Holz betrieben. 

Aufgrund des weniger komplexen Aufbaus dieser Öfen sind keine Systeme zur Rauchgaskühlung vorhanden. Daher wird nicht die gesamte erzeugte Wärme genutzt, sondern ein Großteil in Form von Abgasen direkt in den Schornstein geleitet. Daraus ergibt sich ein schlechterer Wirkungsgrad als bei Kachelöfen. Kaminöfen geben die erzeugte Wärme überwiegend mittels Konvektion an den Raum ab. Daher wärmt sich der Aufstellraum schnell auf. Die Wärmeabgabe über die Verkleidung wie beispielsweise Speckstein fällt, nachdem das Feuer erloschen ist, meist sehr gering aus. 

Pelletöfen: 

Bei Pelletöfen handelt es sich um eine Abwandlung von Kaminöfen. Sie weisen alle Vorteile von Kaminöfen auf, werden aber mit einem eigenen Brennstoff, den Pellets, beheizt. Auch sie verfügen über eine große Glasscheibe, die den Blick auf das Feuer ermöglicht. Darüber hinaus bieten sie den Vorteil des automatischen Betriebs. Die elektronisch gesteuerte Mechanik in den Pelletöfen sorgt für das automatische An- und Abschalten des Ofens. Dazu benötigt der Ofen einen Anschluss an ein Stromnetzwerk. Zudem entsteht durch die Verbrennung von Pellets kaum Asche. 

Offene Kamine 

Bei offenen Kaminen handelt es sich um Feuerstellen, die von Hand gemauert werden. Wie ihr Name bereits vermuten lässt, sind sie offen und verfügen nicht über eine Heiztür. Offene Kamine werden mit Holz befeuert und erzeugen Wärmestrahlung, die an den Raum abgegeben wird. Allerdings gelangt über die große, nicht verschlossene Feuerraumöffnung warme Raumluft über den Schornstein nach außen. Daher erzielen offene Kamine einen deutlich schlechteren Wirkungsgrad als andere Ofen- oder Kaminvarianten. Der einzige Vorteil ist die Lagerfeuerromantik, die sich durch die offene Feuerstelle im Wohnraum ergibt. 

Heizkamine 

Ebenso wie in Warmluftkachelöfen ist in Heizkaminen ein moderner Heizeinsatz verbaut. Dieser ist meist mit einer großen Sichtscheibe ausgestattet, sodass der Blick aufs Feuer möglich ist. Allerdings sind in Heizkaminen meist keine Rauchgaskanäle enthalten. Die Gestaltung der Verkleidung ist bei dieser Ofenart frei wählbar. Mehrheitlich wird sie gemauert oder mit Kacheln versehen. Auch bei dieser Kaminvariante sorgt die gezielte Zufuhr von Verbrennungsluft für einen hohen Wirkungsgrad. Über die Glasscheibe wird Strahlungswärme an den Raum abgegeben. Durch die Luftströmung nutzen Heizkamine aber auch das Prinzip der Konvektion zur Wärmeabgabe. Neben Heizeinsätzen, die mit Holz befeuert werden, gibt es Pellet-Kamineinsätze, die das Heizen mit Pellets ermöglichen. 

Besonderheit - Kesseltechnik 

Unter Kesseltechnik versteht man das Aufheizen von Wasser im Feuerungsbereich des Ofens. Es gibt Heizeinsätze für Kachelöfen, als auch für Heizkamine, die diese zusätzliche Funktion ermöglichen. Das erhitzte Wasser wird in einen Pufferspeicher eingespeist und kann dadurch die Zentralheizung im Haus unterstützen. Dementsprechend ist durch wasserführende Heizeinsätze nicht nur die Erwärmung des Wohnraums möglich. Ein Vorteil dieser Technik ist die zunehmende Unabhängigkeit von Öl und Gas. Jedoch steigt gleichzeitig der Verbrauch von Holz oder Pellets entsprechend. Die Besonderheit dieser Einsätze ist der Strombedarf, der mit der wasserführenden Variante einhergeht. 

Fazit zu den Ofenarten 

Es gibt eine große Anzahl unterschiedlicher Öfen. Alle Arten weisen spezifische Besonderheiten auf. Während einige sich insbesondere durch die schnelle Erwärmung von Räumen auszeichnen, erzeugen andere eine langanhaltende Wärmestrahlung durch die Speicherung der Wärme in Speichersteinen. Auch die genutzten Prinzipien zur Wärmeabgabe unterscheiden sich bei den verschiedenen Typen von Öfen. Während einige hauptsächlich die Konvektion nutzen, geben andere mittels Wärmestrahlung die Wärme an den Raum ab. Es gibt aber auch Öfen, die beide Prinzipien miteinander kombinieren. 

Obwohl die Wärmeabgabe durch Kachelöfen mittels Wärmestrahlung besonders gemütlich ist, dauert es vergleichbar lange, bis der Ofen aufgeheizt ist. Daher eignet sich diese Variante meist eher, wenn die Bewohner des Hauses häufig anwesend sind und einen dauerhaft angenehm warmen Wohnraum wünschen. Kaminöfen sind im Gegensatz dazu häufig weniger kostspielig, einfacher im Aufbau und sorgen schnell, aber auch weniger langfristig für die Erwärmung des Raums. Durch die große Sichtscheibe ist jederzeit der Blick aufs Feuer möglich. Soll der Wohnbereich nur abends gemütlich durch ein Feuer beheizt werden, sind diese Öfen meist die passendere Wahl. Daher ist die Entscheidung für einen Ofentyp nicht nur abhängig von der Optik, sondern auch von dem zu erfüllenden Zweck. 

↑Zum Seitenanfang