Kaminrauch drückt in die Wohnung: Mögliche Ursachen & Lösungen | Klimaworld

Kaminrauch drückt in die Wohnung: Das können Sie tun, wenn der Kamin qualmt 

Die Aufgabe eines Kaminofens ist es, für den sicheren Abbrand von Holz zu sorgen. Dazu gehört nicht nur das Verfeuern des Brennmaterials selbst, sondern auch die zuverlässige Ableitung der entstehenden Ab- und Rauchgase nach draußen. Dass der Kamin seine Aufgabe erfüllt, erkennen Sie daran, dass sich im Innenbereich kein Rauch sammelt. Qualmt der Kamin allerdings und Rauch drückt in die Wohnung, dann ist Gefahr im Verzug und irgendetwas stimmt ganz und gar nicht. 

Welche Gründe es für einen qualmenden Kaminofen gibt und was Sie tun können, um das Problem zu beheben, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag. 

> Warum es schlecht ist, wenn der Kamin qualmt 
> Blockierter oder verrußter Schornstein 
> Schornstein passt nicht zum Ofen 
> Falscher Schornsteinaufsatz 
> Die Isolierung fehlt 
> Brennholz ist zu feucht 
> Unzureichende Luftzufuhr 
> Tür zu schnell geöffnet 
> Lüftungsanlage funkt dazwischen 

Warum es schlecht ist, wenn der Kamin qualmt 

Egal was die Ursache ist: in die Wohnung drückendem Rauch aus dem Kamin muss aus folgenden Gründen immer auf den Grund gegangen werden: 

  • Geruchsbelästigung: Der unmittelbarste Nachteil eines Kamins, dessen Abzug nicht einwandfrei funktioniert, ist die Geruchsbelästigung durch die entstehenden Rauchgase. Diese werden nämlich nicht durch den Kamin nach draußen geleitet, sondern zurück in den Wohnbereich gedrückt. 
  • Umweltbelastung: Qualm entsteht üblicherweise dann, wenn Holz nicht sauber verbrennt. Das ist gleichbedeutend mit einer verstärkten Schadstoffbelastung der Umwelt. 
  • Anlagenverschleiß: Damit der Kaminofen und der dazugehörige Schornstein möglichst lange Zeit möglichst gut funktionieren, ist es wichtig, dass sich möglichst wenig Rückstände im Inneren ablagern. Das ist aber nur dann möglich, wenn der Rauch ungehindert abziehen kann. Ist dies nicht der Fall, setzen sich die Rückstände an der Innenseite des Kamins und in der Brennkammer ab. Das ist gefährlich, weil diese Ablagerungen unter bestimmten Umständen tatsächlich wieder Feuer fangen können. Die gefährliche Konsequenz daraus wäre ein Kaminbrand. 
  • Nachbarschaftsbelästigung: Was die Höhe und die Positionierung von Schornsteinen betrifft, gelten in Deutschland sehr strenge Vorschriften. Die sind unter anderem dafür da, um die unmittelbare Nachbarschaft vor dem Rauch aus dem Kaminofen zu schützen. Zieht dieser Rauch nicht ordnungsgemäß ab, kann er sich in besagter Nachbarschaft ablegen und dort für Belästigungen sorgen. 
  • Gesundheitliche Risiken: Kaminrauch birgt auch einige gesundheitliche Risiken für Sie und Ihr Umfeld und kann Atemwegserkrankungen begünstigen. Besonders für Kinder oder Menschen mit vorbelastetem Herz-Kreislauf-System kann er schnell zu Problemen führen.  

Sie sehen also: Es gibt mehr als nur einen einzigen Grund, warum ein qualmender Kamin schlecht ist und man so rasch wie möglich eine Lösung für das Problem finden muss. Das sind die möglichen Ursachen: 

Blockierter oder verrußter Schornstein 

Damit der Kamin richtig funktionieren kann, muss der Schornstein von jeglichen Blockaden und übermäßigen Ablagerungen befreit sein. Am einfachsten lässt sich das durch einen Blick ins Innere des Schornsteins überprüfen. Nehmen Sie dafür eine Taschenlampe zu Hilfe. Der Zug des Kamins kann aus unterschiedlichen Gründen gestört sein: 

  • An den Innenwänden hat sich enorm viel Ruß oder Teer abgelagert, der Querschnitt ist deshalb deutlich verkleinert. 
  • Über den Sommer haben Vögel ihr Nest auf dem Schornstein oder im Inneren des Kamins gebaut. 
  • Eventuell lösen sich Steine aus dem Kamin und stören dadurch den reibungslosen Abzug der Rauchgase. Das ist allerdings nur bei einem alten, gemauerten Modell eine Möglichkeit. 
  • Sie haben selbst einen Schornsteinaufsatz montiert und sich für das falsche Modell entschieden. Dieses fördert den Kamineffekt nicht, sondern bremst ihn ab. 

Sie haben nun die Möglichkeit, alle einfach erreichbaren Komponenten des Kamins zu reinigen bzw. den Schornsteinaufsatz wieder zu entfernen. Bei lockeren Steinen bleibt eigentlich nur eine Sanierung übrig. Da es sich bei einem Kamin um einen sehr sensiblen Bereich handelt, sollten Sie unbedingt einen Schornsteinfeger einbeziehen oder ihn am besten gleich mit den notwendigen Arbeiten betrauen. 

Schornstein passt nicht zum Ofen 

Ein Schornstein muss die passende Höhe und den ebenso passenden Querschnitt aufweisen, um den Rauch aus der Brennkammer zuverlässig abzutransportieren. Welche Maße in Ihrem Fall notwendig sind, verrät Ihnen eine Schornsteinberechnung. Die führt üblicherweise ein Fachmann (z. B. Schornsteinfeger) durch. Sollte sich im Zuge dieser Kalkulation herausstellen, dass Ofen und Kamin nicht zusammenpassen, gibt es zwei Optionen: 

  • Die Schornsteinlänge wird angepasst. Also entweder gekürzt oder mittels einer Schornsteinverlängerung gestreckt. 
  • Der alte Kaminofen wird gegen ein Modell ausgetauscht, dessen Leistungsparameter besser zum Schornstein passen.

Falscher Schornsteinaufsatz 

Um das im ersten Punkt angeführte Vogelnest bereits in der Entstehung zu hindern, werden üblicherweise Schornsteinaufsätze angebracht. Sie schützen den Kamin darunter auch noch auf andere Arten und Weisen. Passt der Aufsatz aber nicht zum Ofen/Kamin, kann das die Zugfähigkeit beeinträchtigen. Das Resultat: Der Kamin qualmt. 

Meistens ist der Aufsatz in so einem Fall zu nah an der Mündung des Schornsteins montiert. Sollten Sie es sich zutrauen, können Sie ihn selbst zu Testzwecken ab und überprüfen Sie, ob der Kamin dann noch immer qualmt. Eine Besprechung mit dem Schornsteinfeger ist in jedem Fall empfehlenswert. 

Die Isolierung fehlt 

Ist der Schornstein nicht ausreichend isoliert, kühlen die Rauchgase zu rasch ab, werden in ihrem Aufstieg gebremst und schlussendlich wieder in den Ofen zurückgedrückt. Auch in diesem Fall lautet der Rat: Bitten Sie den Schornsteinfeger um Hilfe! 

Brennholz ist zu feucht 

Um möglichst rückstandsfrei verbrennen zu können, darf der sogenannte Restfeuchtegehalt von Kaminholz eine gewisse Grenze nicht übersteigen. Diese liegt üblicherweise bei 18 %. Im Fachhandel sind für wenig Geld Feuchtemesser erhältlich, die Auskunft über diesen wichtigen Wert geben. 

Sollten Sie keines dieser Geräte Ihr Eigen nennen, gibt es noch eine einfache und kostengünstige Alternative: Den Seifentest. 

  • Nehmen Sie ein Stück Brennholz und tragen Sie auf einer Stirnseite etwas Spülmittel auf und verreiben Sie es. 
  • Pusten Sie danach einfach auf der anderen Stirnseite hinein. Klingt komisch, funktioniert aber wirklich. 
  • Ist das Holz trocken genug, bilden sich auf der Seifenseite Blasen bzw. es entsteht eine kleine Schaumhaube. 
  • Ist die Restfeuchte zu hoch, kann die Luft nicht von einer auf die andere Seite gelangen, es bilden sich keine Blasen.

Unzureichende Luftzufuhr 

Besonders beim Anheizen benötigt ein Kamin viel Sauerstoff. Bekommt er diesen nicht in ausreichendem Maße, entsteht Qualm. Möglichkeiten, das zu verhindern sind: 

  • Vollständige Öffnung aller Luftzuführungen während des Anheizvorganges. 
  • Öffnen der Brennraumtür während des Anheizvorganges – zumindest einen kleinen Spalt. 

Brennt das Feuer stark genug, können Sie die Ofentür schließen und die Luftzufuhr herunterregeln. Die Primärluftzufuhr versiegt, die Sekundärzufuhr bleibt aber bestehen. 

Langsamer Abbrand für weniger Verbrauch? Schlechte Idee! 

Es ist keine gute Idee, die Luftzufuhr zu drosseln, damit den Abbrand zu verlangsamen und Holz zu sparen. Das Ergebnis ist eine unzureichende Verfeuerung des Brennstoffs, eine stark rußende Verbrennung und das übermäßige Entstehen von Ablagerungen im Ofen und im Rohr. 

Tür zu schnell geöffnet 

Wer Brennholz nachlegen möchte, sollte die Ofentür eher langsam und auf keinen Fall ruckartig öffnen. Dadurch würde sich nämlich sehr schnell ein Unterdruck aufbauen, der die Rauchgase und den Qualm aus der Brennkammer hinaus in den Raum zieht. Ofentüren müssen deshalb immer langsam und gleichmäßig geöffnet werden. 

Lüftungsanlage funkt dazwischen 

Einen Kaminofen und eine Lüftungsanlage im selben Zimmer zu positionieren, ist eine ausgesprochen schlechte Idee. Die Anlagen (dazu zählen übrigens auch Dunstabzugshauben) entziehen ihrer unmittelbaren Umgebung Sauerstoff. Diesen Sauerstoff benötigt aber der Kamin, um eine saubere Verbrennung zu garantieren. 

Sollten dennoch beide Dinge in einem einzigen Raum vorhanden sein, wäre der einfachste Weg zur Verhinderung eines qualmenden Kamins die Nichtbenutzung der Lüftung/Abzugshaube, wenn im Ofen ein Feuer brennt. 

Dabei handelt es sich allerdings um eine mehr als unsichere Methode. Der Gesetzgeber schreibt deshalb die Nutzung eines sogenannten Unterdruckwächters vor. Registriert dieser einen Unterdruck, schaltet sich die Lüftungsanlage automatisch ab. 

Die zweite (kostspieligere) Möglichkeit ist es, den alten Kamin zu entfernen und einen raumluftunabhängigen Ofen zu montieren. Der bezieht die Verbrennungsluft über eine externe Zuleitung und ist somit nicht auf die Raumluft angewiesen. 

Kaminrauch drückt in die Wohnung: Viele Ursachen, viele Lösungen 

Ihr Kamin qualmt? Das ist aus mehreren Gründen suboptimal. Und genauso gibt es mehrere Gründe, warum diese unangenehme Fehlfunktion vorliegt. Der Schornstein könnte verstopft sein, eine Lüftungsanlage bzw. eine Dunstabzugshaube nimmt dem raumluftabhängigen Gerät den Sauerstoff weg oder das Brennholz ist schlicht und einfach noch zu feucht. Einige dieser Probleme lassen sich mit relativ einfachen Maßnahmen aus der Welt schaffen. In einigen Fällen müssen Sie die Ausführung der notwendigen Arbeiten jedoch auf jeden Fall an einen Schornsteinfeger abgeben. Mit diesem Artikel haben wir Ihnen zumindest eine gute theoretische Grundlage in die Hand gegeben, auf deren Grundlage Sie sich selbst auf Fehlersuche begeben können. 

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