Reinigung von Kamin und Heizkessel – Wieso, wann und wer überhaupt? | Klimaworld

Reinigung von Kamin und Heizkessel – Wieso, wann und wer überhaupt?

Als Gebrauchsgegenstände sind Kamin und Heizkessel besonders in der kalten Jahreszeit großen Belastungen ausgesetzt. Jeder Einsatz hinterlässt Spuren. Die Jahresreinigung ist die perfekte Gelegenheit, die Heizstätten von Verschmutzungen und Rückständen zu befreien. Ofenrohrbürste, Kaminscheibenreiniger und Kesselbürste bereit? Gut, dann legen wir los.
> Warum ist die Kaminreinigung so wichtig?
> Warum muss der Kaminofen gereinigt werden?
> Wie oft muss ein Kamin gereinigt werden?
> Wie geht eine gelungene Rußentfernung im Feuerraum?
> Wie säubert man das Verbindungsstück zwischen Ofenrohr und Kamin?
> Warum muss das Ofenrohr gereinigt werden?
> Wie oft muss das Ofenrohr gereinigt werden?
> Wie funktioniert die Reinigung des Ofenrohrs?
> Weshalb kommt der Schornsteinfeger bei der Reinigung?
> Wie oft muss der Schornstein im Jahr gekehrt werden?
> Sollte der Heizkessel vom Fachmann gereinigt werden?
> Warum muss der Heizkessel gereinigt werden?
> Wie funktioniert die Heizkesselreinigung?
> Wie oft muss die Reinigung des Heizkessels durchgeführt werden?

Kaminreinigung: Wichtig für Optik und Funktionalität

Wenige Situationen verbreiten mehr Wohlfühlatmosphäre und Gemütlichkeit als ein Abend vorm Kamin. Damit der Genuss und die Freude darüber ungetrübt sind, ist es wichtig, die Feuerstätte regelmäßig zu reinigen und zu warten. Nur so bleiben Optik und Funktionalität auf hohem Niveau erhalten.
Die gute Nachricht: Eine Kaminreinigung ist grundsätzlich in Eigenregie durchführbar. Zumindest wenn es um all jene Komponenten geht, die sich außerhalb des Mauerwerks befinden. Um den Rest kümmert sich der Schornsteinfeger. Bevor wir uns den Reinigungsvorgang genauer ansehen, widmen wir uns den grundlegenden Fragen.

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Warum muss der Kaminofen gereinigt werden?

Im Laufe einer Heizsaison entstehen im Brennraum Rußablagerungen. Diese schwärzen nicht nur die Kaminscheibe und beeinträchtigen somit das Erscheinungsbild, auch die Funktionalität der Feuerstätte wird beeinträchtigt, die Effizienz sinkt, die Kosten steigen. Es gibt also drei gute Gründe, für die regelmäßige Reinigung des Kaminofens: Optik, Funktionalität, Kosten.

Wie oft muss der Kamin gereinigt werden?

Eine Frage, die nicht unbedingt pauschal beantwortet werden kann, grobe Richtwerte existieren aber natürlich schon. Grundsätzlich ist es so, dass der Verschmutzungsgrad des Feuerraumes von der Verwendungshäufigkeit abhängt. Gelegentliche Feuer beanspruchen den Innenraum des Kaminofens weniger stark als allabendliche Benutzung.
Ist die Feuerstätte häufig in Verwendung, besteht aber auch keine Notwendigkeit, sie jede Woche zu reinigen. Als Faustregel gilt: Am Ende der Heizsaison ist eine Reinigung fällig. Also lediglich einmal im Jahr.

Der Feuerraum – Tipps für die gelungene Ruß-Entfernung

Das Innere des Kamins ist perfekt an die hohen Belastungen durch Feuer angepasst, mit der Zeit zeigen sich aber auch hier Gebrauchsspuren. Das liegt in der Natur der Sache. Ablagerungen schwärzen besonders das Kaminglas nach und nach, der Ruß lässt sich aber an sich leicht entfernen. Mit Hilfe spezieller Reiniger oder alter Hausmittel.

  • Kaminscheibenreiniger: Ofenglasreiniger kommen bei stärkeren Verrußungen bzw. Verschmutzungen zum Einsatz. Diese eignen sich nicht nur für die Reinigung des Innenraumes, sondern auch für jene der Kaminoberflächen. Werden diese nicht regelmäßig gesäubert, können sich Rückstände und Staub einbrennen. Passende Kaminscheibenreiniger sind auch in unserem Onlineshop erhältlich.
  • Hausmittel: Wer sich weniger starken Verrußungen/Verschmutzungen gegenübersieht, der greift zur Zeitung oder zum feuchten Tuch. Wird die Zeitung/das Tuch kurz in Asche getaucht, lässt sich damit der Ruß ganz leicht vom Kaminglas entfernen. Zur Finalisierung ein neues, sauberes, eventuell angefeuchtetes Tuch zur Hand nehmen.
  • Aschesauger: Beim Verbrennen von Holz fällt immer wieder eine erhebliche Menge Asche an. Der Großteil davon landet im dafür vorgesehenen Aschekasten, feine Rückstände lagern sich aber auch außerhalb dessen an. Der Aschsauger kümmert sich um genau diesen Staub. Vom Einsatz eines handelsüblichen Staubsaugers wird dringend abgeraten. Die Aschepartikel sind ausgesprochen fein, schaffen es mühelos durch den Filter und beschädigen in weiterer Folge das Gerät. Eine Auswahl an geeigneten Aschesaugern finden Sie in unserem Onlineshop.
  • Weiche Bürste: Die anfallende Asche lässt sich mit einem kleinen Besen einfach in den dafür vorgesehenen Aschebehälter kehren. Eventuell haben sich mit der Zeit aber hartnäckigere Verschmutzungen gebildet. Um diese zu entfernen, empfiehlt sich der Einsatz einer weichen Bürste. Die löst einerseits die Verkrustungen, schont aber andererseits das Material.
  • Ofenschwärze bzw. Ofenspray: In einem Kamin herrschen während der Benützung ungemein hohe Temperaturen. Das belastet natürlich auch die gusseisernen (Funktions)Teile der Feuerstätte. Mit etwas Ofenschwärze bzw. Ofenspray lässt sich nicht nur der alte Glanz zurückbringen. Der Werkstoff sorgt gleichzeitig auch für eine Versiegelung der Oberfläche, schützt das Material und erleichtert die zukünftigen Jahresreinigungen. Ein Entrußer erfüllt diese Aufgaben ebenfalls. Die Präparate eignen sich außerdem perfekt dazu, eventuelle Kratzer im Ofenrohr auszubessern. In unserem Onlineshop bieten wir Ofensprays in mehreren Farben.

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Das Ofenrohr – So wird das Verbindungsstück sauber

Ist der Innenraum des Kamins gereinigt und ist die Kaminscheibe wieder frei von Verschmutzungen, folgt das Ofenrohr. Im Gegensatz zum Brennraum darf es bei dessen Reinigung durchaus etwas rustikaler zugehen. Hier kommen Ofenrohrbürsten und der Schürhaken zum Einsatz. Umfangreiche Infos zur Reinigung des Ofenrohrs selbst, finden Sie in unserem Artikel: Ofenrohr reinigen: Der Ruß muss raus!

Warum muss das Ofenrohr gereinigt werden?

Im Zuge der Verbrennung von Holz kommt es nicht nur im Innenraum des Kamins zur Ablagerung von Ruß und Asche. Beide Materialien steigen mit der Hitze nach oben und sammeln sich an der Innenseite des Ofenrohrs ab. Die Ablagerungen verringern die Abzugsleistung und können sich im Extremfall auch entzünden. Um die Brandgefahr zu minimieren und die notwendige Abzugsleistung zu garantieren, entfernen Sie diese Rückstände aus dem Ofenrohr.

Wie oft muss das Ofenrohr gereinigt werden?

Auch im Falle des Ofenrohres ist keine wöchentliche oder monatliche Reinigung notwendig. Es ist ausreichend, sich dem Verbindungsstück im Zuge des Jahresreinigung zu widmen.

Wie funktioniert die Reinigung des Ofenrohres?

Ist das Ofenrohr mit einer Rußschicht belegt, verringert das einerseits die Brennleistung und beeinträchtigt die Abluft. Der Belag sorgt andererseits dafür, dass das Kaminglas schneller verrußt und die Gefahr eines Rußbrandes steigt.
Abhängig davon, ob das Ofenrohr über eine Reinigungsöffnung verfügt oder nicht, stellt sich der Ablauf der Reinigung unterschiedlich dar. Die benötigte Ausrüstung ist in beiden Fällen gleich. Neben entsprechender Kleidung (bei der es kein Problem darstellt, wenn sie schmutzig wird – denn das wird sie) werden ein Aschesauger, eine Ofenrohrbürste (oder ein Schürhaken), Müllbeutel und Schutzhandschuhe benötigt.
Eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Ofenrohrreinigung finden Sie in unserem Blog.

Auftritt Fachmann – Deshalb kommt der Schornsteinfeger

Um den Innenraum des Kamins und das angeschlossene Ofenrohr können Sie sich also ohne großen Aufwand selbst kümmern. Allerdings ist damit noch nicht alles erledigt. Die Abgase müssen auch nach außen gelangen. Diese Aufgabe übernimmt der Schornstein. Da dieser allerdings im Mauerwerk verbaut ist, sind dem Heimwerker in diesem Fall die geschickten Hände gebunden. Eine Aufgabe für den Schornsteinfeger. Er entfernt Rußablagerungen im Schornstein, die grundsätzlich brennbar sind und deshalb eine Gefahr darstellen. Abgesehen davon ist der Schornsteinfeger für die jährlich vorgeschriebene Abgasmessung zuständig. Dabei wird die Konzentration von Schadstoffen im Abgasstrom der Heizung ebenso ermittelt wie die Menge jener Wärme, die über den Schornstein ins Freie gelangt.

Wie oft im Jahr muss der Schornstein gekehrt werden?

Ausschlaggebend dafür, wie oft der Schornsteinfeger den Schornstein reinigen muss, ist die Nutzungsintensität des Kamins. Wird die Feuerstätte während einer Heizperiode täglich benützt, sind drei und in Ausnahmefällen vier Kehrungen pro Jahr ideal. Bei weniger häufiger Nutzung oder gelegentlichem Heizen genügt eine jährliche Kehrung. Folgende Tabelle gibt einen kurzen Überblick über die notwendigen Kehrungen pro Jahr:

Feuerstätte für Festbrennstoffe (Holz, Pellets, Kohle) – Kehrarbeits-Fristen

Häufigkeit der Nutzung Kehrungen pro Jahr
ganzjährig (täglich) 4
regelmäßig (3-4 Mal pro Woche) 3
unregelmäßig (2-3 Mal pro Woche) 2
gelegentlich (1 Mal pro Woche bzw. sobald der Kamin betriebsbereit ist) 1

Heizkesselreinigung – Damit es warm ist, wenn es warm sein soll

Der Heizkessel ist besonders in den kalten Monaten ein essenzieller Teil der Wohnung/des Hauses. Streikt er, wird es brenzlig. Um das Worst-Case-Szenario zu verhindern, ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Vernünftige Reinigung und regelmäßige Wartung senken das Fehlerrisiko und sorgen dafür, dass viele Probleme gar nicht erst auftreten.

Heizkesselreinigung – Heimwerker oder Fachmann?

Verglichen mit einem Kamin stellt sich die Reinigung eines Heizkessels aufwändiger und schwieriger dar. Prinzipiell ist sie für geübte Heimwerker zwar durchaus selbst durchführbar, um auf der sicheren Seite zu sein, beauftragen Sie aber besser einen Fachbetrieb. Das mag zwar auf den ersten Blick teurer erscheinen, garantiert jedoch, dass alles seine Richtigkeit hat. Am Ende des Tages handelt es sich dabei nämlich auch um eine Garantiefrage. Nur, wenn die notwendigen Wartungs- und Reinigungsarbeiten im dafür vorgesehenen Zeitraum durchgeführt worden sind, besteht im Garantiefall der Anspruch auf zugesagte Leistungen.

Warum muss der Heizkessel gereinigt werden?

In modernen Heizkesseln geht die Verbrennung ausgesprochen sauber vonstatten. Ganz rückstandslos funktioniert sie aber natürlich nicht. In der Brennkammer entsteht Ruß, der sich im Gerät absetzen und dessen Leistung beeinträchtigen kann. Um die Effizienz des Kessels zu gewährleisten, bedarf es einer gründlichen Reinigung.
Besonders empfindlich auf etwaigen Belag reagiert der Wärmeübertrager, im Volksmund auch Wärmetauscher genannt. Die Aufgabe des Metallteiles ist es, die Hitze des Verbrennungsprozesses auf das Heizungswasser übertragen. Ist der Wärmetauscher von Abfallstoffen belegt, mindert das die Wärmeübertragung. Die Rußschicht wirkt wie eine Isolierung. Schon bei einer Stärke von 1 Millimeter steigt der Brennstoffverbrauch (z.B.: Heizöl) deshalb um 5 %.
Durch eine verminderte Wärmeübertragung erhöht sich außerdem die Abgastemperatur, was zu Beschädigungen an den Abgasleitungen führen kann.

Wie funktioniert die Kesselreinigung? – Tipps und Anleitung

Wie weiter oben bereits erwähnt, ist es ratsam, die Kesselreinigung von einem Fachmann durchführen zu lassen. Falls Sie es sich zutrauen, können Sie die Kesselreinigung aber auch selbst durchführen. Der Vorgang gliedert sich in sechs Schritte.

  1. Heizung ausschalten: Die Anlage darf erst geöffnet werden, wenn sie entsprechend abgekühlt ist. Das jeweilige Handbuch gibt Aufschluss darüber, welche Elemente entfernt werden müssen, damit der Zugriff auf die Brennkammer gelingt.
  2. Brennraum reinigen: Um den Brennraum von etwaigen Ablagerungen zu befreien, greift der Fachmann zur Kesselbürste. Die extra langen Borsten versprechen auch in den schmalsten Ritzen ein gutes Ergebnis. Gelöste Verunreinigungen werden zwischendurch immer wieder mit einem speziellen Industriesauger entfernt. Erneuter Hinweis: Keinen Hausstaubsauger verwenden!
  3. Auf Rost prüfen: Nachdem alle Rückstände entfernt wurden, folgt der Check auf Rost. Sofern vorhanden, muss auch der mit der Kesselbürste entfernt werden.
  4. Wasserkreislauf checken: Die Reinigung am Ende der Heizsaison ist die beste Gelegenheit zu überprüfen, ob der Wasserkreislauf geschlossen ist oder eventuell Wasser ausgetreten ist.
  5. Deckel schließen: Wurde alles überprüft und gereinigt, kann der Deckel wieder mit den entsprechenden Schrauben befestigt werden.
  6. Abgastemperatur überprüfen: Bevor die Heizung wieder in Betrieb genommen wird, sollte die Abgastemperatur überprüft werden. Im Idealfall liegt die zwischen 140 und 180° C.

Wie oft muss die Reinigung des Heizkessels durchgeführt werden?

Auch hier empfiehlt sich die Orientierung an der Heizsaison. Der Kessel bzw. dessen Brennkammer sollte im Zuge der Jahresreinigung gesäubert werden, am besten von einem Fachbetrieb. Der Profi kümmert sich nämlich gleichzeitig auch um die Wartung und bietet somit ein Komplettpaket.

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