Kaminofen oder Kamineinsatz? Der große Vergleich | Klimaworld

Kaminofen oder Kamineinsatz: Was ist das Richtige für mich?

Was gibt es Schöneres, als einen gemütlichen Abend vor einem wohlig warmen Kaminfeuer zu verbringen? Das lodernde Feuer und die natürliche Wärme erzeugen ein behagliches Ambiente. Dem Feuer selbst ist es dabei egal, ob es in einem Kaminofen oder einem Kamineinsatz brennt: Wärme und Gemütlichkeit im Innenenraum gibt's gibt's in beiden Fällen. Wenn es um die Konstruktion bzw. Montage der Feuerstelle geht, stehen Sie als Haus- bzw. Wohnungsbesitzer allerdings sehr wohl vor der Entscheidung zwischen Ofen und Einsatz. Wo liegen die jeweiligen Vor-, wo die Nachteile? Dieser Ratgeber-Artikel bringt Licht ins Dunkel.

Bevor die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Kaminofen und Kamineinsatz näher beleuchtet werden können, muss erst die Grundlage für die Vergleiche geschaffen werden. Erreichen lässt sich das am einfachsten durch eine Begriffsdefinition.

> Was ist ein Kaminofen?
> Was ist ein Kamineinsatz?
> Wie ist die Optik bei beiden zu beurteilen?
> Wie unterscheidet sich der Platzbedarf zwischen den beiden?
> Wie unterscheidet sich die Form bei beiden?
> Wie werden beide montiert?
> Wie unterscheidet sich die Technik bei den beiden?
> Was sind die Vor- und Nachteile beider Arten?

Was ist ein Kaminofen?

Ein Kaminofen ist eine eingeständige Feuerstätte für die Verbrennung von fossilen oder biogenen Brennstoffen, deren Brennkammer geschlossen ist (im Unterschied zum offenen Kamin). Der Kaminofen ist mittels Ofenrohr an den Schornstein angeschlossen, die entstehenden Abgase werden auf diese Weise abtransportiert.

Was ist ein Kamineinsatz?

Ein Kamineinsatz (auch Heizkassette oder Kaminkassette genannt) ist, verkürzt gesagt, die Brennkammer ohne den Ofen rundherum. Er fügt sich entweder als neues Objekt in die zu schaffende Bausubstanz ein oder kann in einen bestehenden, offenen Kamin eingesetzt werden und diesen somit verschließen. Der Kamineinsatz vereint in sich Brennkammer und Rauchabzug.  Was ist ein Kamineinsatz

Worauf ist beim Kauf zu achten?
In beiden Fällen gibt es einige Punkte, auf die Sie beim Kauf ein Auge haben sollten. Ob ein Ofen oder ein Einsatz passend für Ihre Räumlichkeiten sind, zeigt ein Blick auf die Nennwärmeleistung. Je höher die ist, desto größere Räume können beheizt werden. Sie wird angegeben in Kilowatt (kW). Manche Anbieter geben zusätzlich Auskunft zur maximal beheizbaren Fläche. Angegeben in Quadrat- oder Kubikmetern. Der Wirkungsgrad sagt aus, wie viel der durch die Verbrennung erzeugten Wärmeenergie der Kamin auch tatsächlich nutzt.

Kaminofen oder Kamineinsatz: Die Optik

Bei beiden Varianten steht das Feuer selbstverständlich ganz klar im Mittelpunkt. Das große Sichtfenster bietet jeweils den perfekten Blick auf das Flammenspiel. In diesem Punkt liegt der Unterschied in der Sichtbarkeit des Ofens bzw. des Einsatzes. Während der Kaminofen ein selbstständiges Objekt ist, das im Raum aufgestellt wird, fügt sich der Kamineinsatz in die vorhandene Bausubstanz ein.
Zudem sind die Gestaltungsmöglichkeiten im Falle eines Kaminofens relativ begrenzt. Zwar bieten immer mehr Hersteller eine Auswahl an unterschiedlichen Verkleidungen an, der Kamineinsatz ist allerdings weitaus flexibler. Er passt sich der Umgebung perfekt an und ist ein fließend integrierter Teil der Inneneinrichtung. Wie Sie ihn verkleiden, ob mit Naturstein, Stahl, Beton, Putz oder einem anderen (feuerfesten) Material, bleibt voll und ganz Ihnen überlassen. Der Kaminofen hingegen kommt als fertiges Paket und wirkt in der Raumgestaltung definitiv auffälliger als der Einsatz.

Kaminofen oder Kamineinsatz: Der Platzbedarf

Direkt anschließend an die Optik stellt sich die Frage nach dem Platzbedarf der unterschiedlichen Kaminvarianten. Hier ist der Unterschied recht schnell ausgemacht. Der Kaminofen steht im Raum, ist ein eigenständiges Element der Inneneinrichtung und benötigt entsprechend Platz. Moderne Modelle sind in der Regel allerdings ein Blickfang, das Design ist mittlerweile durch die Bank äußerst ansprechend.
Ein Kamineinsatz verschwindet hingegen "in der Wand" (Vorhandensein der entsprechenden Ab- und Zuleitungen natürlich vorausgesetzt. Das Thema Montage wird allerdings in einem eigenen Punkt behandelt.) Jedenfalls: Alles, was am Ende noch von einem Kamineinsatz zu sehen ist, ist der Brennraum. Für den Einsatz muss zwar auch entsprechend Platz vorhanden sein, ist er aber einmal eingebaut, wird er Teil der Wand und nimmt keinen zusätzlichen Raum in der Wohnumgebung ein.

Kaminofen oder Kamineinsatz: Die Form

Womit sowohl Kaminöfen als auch Kamineinsätze überzeugen, ist die Vielzahl an unterschiedlichen Erscheinungsformen. Beide Varianten sind nicht nur mit klassischer frontaler Sichtscheibe erhältlich. Sie passen sich Wünschen und Vorstellungen von Besitzern sowie räumlichen Gegebenheiten gleichermaßen an.
Erhältlich sind aktuell folgende Kaminvarianten:

  • Frontkamine (frontale, gerade und flache Scheibe)
  • Eckkamine (zwei im 90 Grad Winkel zueinanderstehende Glasscheiben)
  • Panoramakamine (gebogene Sichtscheibe für noch besseren Blick auf das Flammenspiel)
  • Durchsichts- bzw. Tunnelkamine (zwei gegenüberliegende Sichtscheiben)
  • Prismakamine (Sichtscheibe ist wie ein halbes Sechseck geformt)
  • Rundkamine (Sichtscheibe in Halbkreisform)

Kaminofen oder Kamineinsatz: Die Montage

Eine ganz und gar pragmatische Frage: Was ist einfacher ein- und wieder abzubauen? In diesem Punkt ist die Antwort recht eindeutig. Es ist der Kaminofen. Das in sich geschlossene Heizgerät kann überall dort aufgestellt werden, wo es Ihnen gefällt. An der Wand, in der Ecke, Mitten im Raum, ganz egal. Voraussetzung ist natürlich, dass am jeweiligen Aufstellort der Anschluss an einen Schornstein möglich ist. Steht ein Umbau oder gar ein kompletter Umzug ins Haus, ist der Kaminofen ohne großen Aufwand rasch wieder abgebaut.
Der Kamineinsatz wird hingegen, wie bereits mehrmals erwähnt, fest in die vorhandene Bausubstanz integriert. Entweder funktioniert der Einsatz als Verschluss eines bereits vorhandenen, offenen Kamins. Oder er wird in einer bestehenden Wand montiert. Im ersten Fall wird das vorhandene Ab- und Zuluftsystem genutzt, im zweiten Fall muss dies höchstwahrscheinlich entsprechend adaptiert werden. Das erfordert einerseits einen aufwendigeren Aufbau und bringt andererseits, im Fall des Falles, einen besonders umständlichen Abbau mit sich. Aus rein pragmatischer Sicht ist deshalb ganz klar der Kaminofen gegenüber dem Kamineinsatz zu bevorzugen.

Kaminofen oder Kamineinsatz: Die Technik

In ihrer Funktionsweise und ihrem Wirkungsgrad unterscheiden sich der Kaminofen und der Kamineinsatz nicht. Differenzen gibt es allerdings sehr wohl hinsichtlich der erweiterten technischen Möglichkeiten. Die sind beim Kamineinsatz vielfältiger. Kamineinsätze können mehr als einen Raum gleichzeitig beheizen, wenn die entsprechenden baulichen Grundlagen vorhanden sind. Zudem unterstützen wasserführende Kamineinsätze die Warmwasserbereitung.

Wassergeführter Kamin im Haus
Zwar existieren auch wasserführende Kaminöfen und Modelle, die mehr als einen Raum beheizen können, die bringen hinsichtlich Anschlussmöglichkeiten aber einen höheren baulich-technischen Aufwand mit sich, als das bei den Kamineinsätzen der Fall ist. Außerdem sind Kaminöfen nur dann erweiterbar, wenn das von Herstellerseite auch vorgesehen ist. Entsprechende Erweiterungsmodule müssen erst eingebaut und angeschlossen werden. Der Kamineinsatz hingegen überzeugt in diesem Punkt als Komplettpaket. Ein Komplettpaket, dass Sie hinsichtlich Ihrer Anforderungen und Vorlieben individuell zusammenstellen können. 

Kaminofen oder Kamineinsatz: Die Vor- und Nachteile im Überblick

Im Verlauf des Artikels wurden nun zahlreiche Aspekte behandelt, wurden Vor- und Nachteile von Kaminöfen und Kamineinsätzen herausgearbeitet, Gemeinsamkeiten hervorgehoben und Unterschiede beleuchtet: Viel Information, kompakt zusammengefasst. Um in diesem Faktendickicht den Überblick nicht zu verlieren, sind die Pros und Contras von Kaminöfen und Kamineinsätzen hier in einer Tabelle zusammengefasst und übersichtlich gegenübergestellt.

Kaminofen oder Kamineinsatz - Vor- & Nachteile auf einen Blick:

  Vorteile Nachteile
Kaminofen
  • Einfache Montage
  • Einfache Demontage
  • Flexibilität nach Aufbau (Änderung des Aufstellungsortes)
  • Platzbedarf im Wohnraum
  • Auffälliges Objekt in Inneneinrichtung
  • Vorgegebenes Design
  • Komplizierte Nachrüstung
Kamineinsatz
  • Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten
  • Kein Platzbedarf im Wohnraum
  • Mehr technische Möglichkeiten
  • Schwierige Montage
  • Schwierige Demontage
  • Unflexibler Aufstellungsort

Kaminofen oder Kamineinsatz: Das Fazit

Grundsätzlich ist und bleibt es am Ende des Tages eine Geschmacksfrage, ob Sie es sich vor einem Kaminofen oder einem Kamineinsatz gemütlich machen möchten. Soll die Feuerstelle ein eigenständiger Einrichtungsgegenstand sein oder sich harmonisch in die bereits vorhandene Bausubstanz einfügen? Beide Varianten benötigen Platz, allerdings auf unterschiedliche Art und Weise. Ziehen Sie also eher die optisch ansprechende Präsenz eines Kaminofens oder die elegante Zurückhaltung eines Kamineinsatzes vor?
Möchten Sie bei der Gestaltung Ihres Kamins ein Wörtchen mitreden, dann greifen Sie zum Einsatz. Die Möglichkeiten der Verkleidung sind vielfältig, das Aussehen kann so ganz an Ihre persönlichen Vorstellungen angepasst werden. Das ist bei einem Kaminofen nicht der Fall. Zwar bieten viele Hersteller mittlerweile ebenfalls Auswahlmöglichkeiten, was gewisse Designelemente betrifft, so umfangreich wie bei einem Kamineinsatz sind die Optionen allerdings nicht. Prinzipiell muss festgehalten werden, dass es hinsichtlich des Kaminofendesigns in den letzten Jahren große Fortschritte gegeben hat. Es steht bei Weitem nicht mehr alleine die Funktionalität im Vordergrund, sondern auch ein ansprechendes Äußeres. Viele Design-Kaminöfen sind mittlerweile ein regelrechter Augenschmaus und Blickfang. Verstecken müssen die sich definitiv nicht.
Die Wohnsituation ist ebenfalls ein guter Indikator dafür, ob nun ein Kaminofen oder ein Kamineinsatz infrage kommt. Ist ohnehin schon wenig Platz vorhanden, bietet es sich an, einen Kamineinsatz in der Wand zu versenken bzw. einen bestehenden offenen Kamin mit einem Einsatz zu verschließen. Ist kein offener Kamin vorhanden bzw. die Montage eines Einsatzes in der Bausubstanz nicht möglich, wird die Wahl auf den Kaminofen fallen. Vorausgesetzt natürlich, der Raum ist groß genug für einen zusätzlichen Einrichtungsgegenstand.
Wie steht es um Ihre handwerklichen Fähigkeiten? Sind die gut ausgebildet oder eher nur spärlich vorhanden? Ein Kaminofen ist nämlich weitaus einfacher zu montieren als ein Kaminbausatz. Das gilt übrigens auch für den Abbau. Sollten Sie sich sicher sein, dass Sie die nächsten Jahrzehnte an ein und demselben Ort verbringen, rechnet sich der umständlichere Einbau eines Kamineinsatzes eher, als wenn jederzeit die Möglichkeit eines Umzuges besteht.

Ein Fall für den Profi
Auch wenn die Montage eines Kaminofens im Vergleich zu jener eines Kamineinsatzes einfacher ist und eher in Eigenregie durchgeführt werden kann, empfiehlt es sich in beiden Fällen, einen Fachmann mit der Installation zu betrauen. Bei der Verbrennung von Holz entstehen teilweise giftige Abgase, die nicht in den Wohnraum gelangen sollten. Ein einwandfreier Anschluss an entsprechende Abluftsysteme ist deshalb unerlässlich.

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