Die Hocheffizienzpumpe: Funktionen, Besonderheiten & Vorteile 

Die Hocheffizienzpumpe: Funktionen, Besonderheiten & Vorteile 

Speziell für Heizungen gibt es eine lange Liste an unterschiedlichsten Pumpen, die ebenso unterschiedlichste Aufgaben zu erledigen haben. Während sich in manchen Fällen die Funktion aus der Bezeichnung ableiten lässt – zum Beispiel bei der Umwälzpumpe, die bekanntlich das Heizungswasser im System umwälzt – ist bei anderen Modellen die Aufgabe nicht ganz so offensichtlich, etwa die Hocheffizienzpumpe. Wie sie arbeitet und was sie von anderen Heizungspumpen unterscheidet, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag. 

> Was ist eine Hocheffizienzpumpe? 
> Wie funktioniert eine Hocheffizienzpumpe? 
> Was ist der Teillastbereich? 
> Was sind die Vorteile einer Hocheffizienzpumpe? 
> Der Vergleich: Hocheffizienzpumpen vs. andere Umwälzpumpen
> Nassläufer oder Trockenläufer: Wo liegt der Unterschied?  
> Wie viel kostet eine neue Hocheffizienzpumpe für die Heizung? 
> Werden Hocheffizienzpumpen gefördert?

Was ist eine Hocheffizienzpumpe? 

Eine Hocheffizienzpumpe zeichnet sich vorrangig dadurch aus, dass sie ihre Leistung exakt an den tatsächlichen Bedarf anpasst. Sie läuft also nur dann, wenn ihr Einsatz auch wirklich notwendig ist. Das steigert die Effizienz, spart Geld und senkt Emissionen. Hauptsächlich kommt die Hocheffizienzpumpe im Heizungsbereich zum Einsatz, ist aber auch immer wieder in Solaranlagen zu finden. Im Grunde gibt es drei große Einsatzgebiete, in denen sie jeweils gute Dienste leistet.  

Ein kurzer Überblick über die Anwendungsgebiete von Hocheffizienzpumpen

  • Heizung: Das Gerät fungiert in diesem Umfeld als moderne Variante der klassischen Umwälzpumpe. Seine Aufgabe ist also, das erwärmte Heizungswasser innerhalb des Systems zirkulieren zu lassen. Das erwärmte Wasser geht dann entweder in einen Speicher oder direkt in die Heizkörper, das abgekühlte Wasser kehrt zum Kessel zurück. 
  • Solarthermie: In diesem Setting ist die Hocheffizienzpumpe dafür zuständig, die Solarflüssigkeit zwischen den Kollektoren und dem Speicher zirkulieren zu lassen. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Puffer- oder einen Trinkwasserspeicher handelt. 
  • Warmwasserleitung: Innerhalb der Warmwasserleitungsnetze größerer Gebäude fungiert die Hocheffizienzpumpe als Zirkulationspumpe und sorgt dabei auch für die bedarfsgerechte Umwälzung des Warmwassers

Wie funktioniert eine Hocheffizienzpumpe? 

Wie bereits erwähnt, passen sich Hocheffizienzpumpen an den tatsächlich herrschenden Bedarf an und arbeiten entsprechend viel oder eben wenig. Sie verfügen über eine elektronische Regelung und besondere Antriebe (z. B. Permanentmagnet-Motor). 

Die Hocheffizienzpumpe erkennt den Bedarf anhand von Veränderungen im Wasserdruck, der innerhalb der Leitung herrscht. Ist er zu hoch, drosselt sie ihre Leistung. Ist er zu niedrig, legt sie einen Gang zu – und das alles selbstständig. Als Besitzer müssen Sie im Grunde nichts tun und der Anlage einfach ihre Arbeit machen lassen. 

Die meisten modernen Hocheffizienzpumpen verfügen außerdem über praktische Analyse-Tools, die sich mit dem Smartphone koppeln lassen. Das gibt Ihnen als Besitzer die Möglichkeit, jederzeit eingreifen oder einfach nur den Status quo checken zu können. Wo und wann immer Sie wollen. Aber wie gesagt: Sie müssen nicht – Hocheffizienzpumpen sind dafür ausgelegt, vollkommen selbstständig zu arbeiten. 

Die Diagnosetools haben zudem einen weiteren Vorteil: Sie ermöglichen eine wesentlich einfachere Durchführung des von Zeit zu Zeit notwendigen hydraulischen Abgleichs

Was ist der Teillastbereich? 

Ihre besten Ergebnisse liefert die Hocheffizienzpumpe im sogenannten „Teillastbereich“. Dieser macht rund 90 % der tatsächlichen Betriebszeit aus und bezeichnet jene Phasen, in denen die Pumpe lediglich einen Bruchteil ihrer maximal möglichen Leistung benötigt. Ungeregelte oder stufenweise verstellbare Pumpen laufen auch in diesen Phasen einfach weiter. Die Hocheffizienzpumpe drosselt ihren Output aber und kann so die vorhin bereits erwähnten Einsparungen realisieren. 

Was sind die Vorteile einer Hocheffizienzpumpe? 

Der zentrale und somit allergrößte Vorteil einer Hocheffizienzpumpe liegt ganz klar im niedrigen Energieverbrauch. Setzt man diesen in Relation zu einer normalen Heizungspumpe, ist der Bedarf tatsächlich um bis zu 76 % geringer. Ein kleines Beispiel zum besseren Verständnis: 

Alte einstufige Heizungspumpen verbrauchen in einem Jahr bis zu 600 kWh an Strom. Je nach geltendem Tarif fällt die Rechnung entsprechend hoch – oder eben noch höher aus. Betrachtet man im Vergleich dazu den Energiebedarf einer Hocheffizienzpumpe, ist dieser mit rund 140 kWh geradezu minimal. Er beträgt wie erwähnt lediglich rund ein Viertel der einstufigen Pumpe. 

Der geringe Stromverbrauch von Hocheffizienzpumpen schont dabei nicht nur das Budget. Er bringt zugleich einen niedrigeren CO₂-Ausstoß mit sich, was wiederum die Umwelt freut.  

Der Vergleich: Hocheffizienzpumpen vs. andere Umwälzpumpen 

Um die Vorzüge von Hocheffizienzpumpen noch besser zu verstehen, ist es hilfreich, sie anderen gängigen Umwälzpumpenmodellen gegenüberzustellen. So lassen sich die Pluspunkte nochmals deutlicher herausarbeiten. 

  • Ungeregelte Umwälzpumpen: Diese Pumpenvariante läuft konstant auf einem zuvor eingestellten Level. Und zwar völlig unabhängig davon, ob überhaupt Bedarf besteht. In Sachen Effizienz ein klarer Nachteil. Derartige Modelle kennen lediglich zwei Einstellungen: An oder Aus. Möglichkeiten für eine (Fein)Justierung gibt es nicht. 
  • Mehrstufige Umwälzpumpen: Anders als bei der ungeregelten Variante gibt es hier sehr wohl Abstufungen in der Leistung. Allerdings sind diese ziemlich breit angelegt. Üblicherweise verfügen derartige Pumpen über drei unterschiedliche Levels. Sie bieten also eine Anpassungsmöglichkeit, graduell exakt lässt sich diese allerdings nicht vornehmen. 
  • Elektronisch gesteuerte Umwälzpumpe: Deutlich fortschrittlichere Pumpenvariante, die quasi als Vorläufer der Hocheffizienzpumpe betrachtet werden kann. Sie ist in der Praxis an den Heizthermostat gekoppelt und passt ihre Leistung anhand der von ihm erhaltenen Werte entsprechend an. Öffnen sich die Thermostate, erhöht die Pumpe im Normalfall ihre Leistung. Die Anpassungsfähigkeit dieser Umwälzpumpenart ermöglicht in der Praxis nicht unwesentliche Einsparungspotenziale. 

Die Aufzählung der bisher gängigen Umwälzpumpen kann wie ein Stammbaum oder eine Evolutionslinie gelesen werden. Aktuell steht die Hocheffizienzpumpe klar an der (technologischen) Spitze dieser Entwicklung. Ihre Leistung ist graduell anpassbar bzw. übernimmt das Gerät selbst die Adjustierung. Der Stromverbrauch ist in Relation gesehen somit deutlich niedriger. 

Nassläufer oder Trockenläufer: Wo liegt der Unterschied? 

Unter einer Nassläufer-Umwälzpumpe versteht man jene Geräte, deren rotierende Komponenten im flüssigen Fördermedium befinden. Trockenläufer hingegen sind jene Pumpe, bei denen lediglich die Messflügel sowie das Übersetzungsgetriebe im Wasser liegen. In Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern findet man üblicherweise Nassläufer-Heizungspumpen. 

Wie viel kostet eine neue Hocheffizienzpumpe für die Heizung? 

Bei all den Vorteilen einer Hocheffizienzpumpe stellen sich mancherorts vielleicht Befürchtungen bezüglich überzogener Kosten ein. Gute Qualität hat schließlich ihren Preis. Im Fall der speziellen Umwälzpumpen sind die Befürchtungen aber unbegründet. 

So liegen Hocheffizienzpumpen für ein Einfamilienhaus preislich in etwa im Bereich von 120 bis 150 Euro. Damit sind die kompletten Kosten aber noch nicht abgedeckt. Die Gesamtausgaben wachsen nochmals um etwa 150-200 Euro, die für die Montage und das dafür nötige Material fällig werden. Unterm Strich kostet eine neue Hocheffizienzpumpe (Einbau inklusive) in etwa 300-400 Euro. 

Zusätzlich dauert es nur wenige Jahre, bis sich die Investition dank der gesunkenen Stromkosten amortisiert hat. Im Durchschnitt erreicht man diesen Punkt bereits nach drei bis vier Jahren

Werden Hocheffizienzpumpen gefördert? 

Ja, der Einbau einer Hocheffizienzpumpe wird von staatlicher Seite aus gefördert. Und zwar als Einzelmaßnahme im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM). Die Modernisierung der Heizungspumpe gilt in diesem Zusammenhang als Heizungsoptimierung.  

Die wichtigsten Daten zur Förderung: 

  • Von Gesetzgeberseite gibt es einen Zuschuss in Höhe von 15-20 % der förderfähigen Kosten
  • Das förderfähige Mindestinvestitionsvolumen beträgt 300 Euro
  • Um die Förderung erhalten zu können, müssen alte Geräte gegen neue Hocheffizienzpumpen ausgetauscht werden. (Stichwort: Heizungsmodernisierung) 
  • Zuständig für die Gewährung der Förderung ist das Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle – kurz BAFA. Bei diesem muss der Antrag auf Förderung der Heizungsoptimierung eingebracht werden. 

Förderung einer Hocheffizienzpumpe: Welche Vorgaben müssen erfüllt sein? 

Tatsächlich sieht es in der Praxis so aus, dass nicht alle Heizungspumpen vom BAFA tatsächlich gefördert werden. Es muss sich schon um besonders effiziente Modelle handeln, damit die staatliche Unterstützung gewährt werden kann. Äußerst wichtig ist dabei der sogenannte Energieeffizienzindex (EEI). Eingeführt wurde dieser Index bereits 2013, zwei Jahre später gab es nochmals eine Verschärfung. Der EEI soll dabei helfen, den Stromverbrauch unterschiedlicher Geräte miteinander zu vergleichen.  

Damit eine Hocheffizienzpumpe die dahin gehenden Richtlinien erfüllt, müssen folgende Punkte gegeben sein: 

  • Nassläufer-Umwälzpumpe: EEI kleiner gleich 0,2 
  • Trinkwarmwasser-Zirkulationspumpe: EEI kleiner gleich 0,2 
  • Trockenläufer-Umwälzpumpe: Elektromotor der Klasse IE4, Pumpeneffizienz von mindestes 0,6 

Der weiter oben erwähnte hydraulische Abgleich ist ebenfalls eine Grundbedingung, seine Durchführung ist für alle Maßnahmen der Heizungsoptimierung nötig. Der Pumpentausch wird außerdem nur dann gefördert, wenn die Heizungsanlage bereits länger als zwei Jahre betrieben wird. Weiterer wichtiger Punkt: Mit fossilen Energieträgern betriebene Heizungsanlagen (Gas, Öl, Kohle) dürfen nicht älter als 20 Jahre sein

Hocheffizienzpumpen: Fazit 

Wie in allen wirtschaftlich relevanten Bereichen gibt es natürlich auch in der Sparte der Heizungspumpen eine kontinuierliche technologische Weiterentwicklung. Aktuell findet diese ihren Gipfel in den sogenannten Hocheffizienzpumpen. Die besonderen Umwälzpumpen haben jedenfalls den großen Vorteil, dass sie ihre Leistung selbstständig an den tatsächlichen Bedarf anpassen. Diesen ermitteln sie über den Druck in den Heizungsrohren. Durch diesen gezielten Energieeinsatz sinkt der Stromverbrauch der Geräte im Vergleich zu alten Umwälzpumpen massiv – und mit ihm sowohl die Stromrechnung als auch der CO₂-Ausstoß. Hocheffizienzpumpen sind dabei alles andere als kostspielig. Mit 300-400 Euro lassen sich Kauf und Montage in der Regel problemlos abdecken.

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