Günstigste Heizung: Mit welchem Heizsystem Sie langfristig Heizkosten sparen | Klimaworld

Günstigste Heizung: Mit welchem Heizsystem Sie langfristig Heizkosten sparen

Die Wahl der richtigen Heizung ist heutzutage wichtiger denn je – und bei der Vielfalt an Optionen ist es nicht immer einfach, die passende Lösung zu finden. Viele Faktoren spielen bei der Entscheidung eine Rolle: Neben den Anschaffungskosten müssen Aspekte wie die Verfügbarkeit von Brennstoffen, die Energieeffizienz und die zukünftigen Entwicklungen der Energiepreise sorgfältig berücksichtigt werden. Besonders im Fokus stehen auch Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit, denn immer mehr Menschen möchten ihren ökologischen Fußabdruck reduzieren. Ein bewusster Blick auf die Umweltauswirkungen und die langfristigen Betriebskosten ist daher unerlässlich, um eine Heizung zu wählen, die nicht nur kostengünstig, sondern auch zukunftsfähig ist. Dieser Artikel beleuchtet, welche Heizsysteme aktuell als die günstigsten gelten und worauf Sie bei der Anschaffung achten sollten, um eine nachhaltige und wirtschaftliche Entscheidung zu treffen.

> Günstigste Heizung: Anschaffungskosten vs. Betriebskosten
> Warum eine Gasheizung 2025 keine gute Wahl mehr ist
> Günstigste Heizung: Darum hat die Wärmepumpe die Nase vorn
> Kosten für Heizungen in der Übersicht

Günstigste Heizung: Anschaffungskosten vs. Betriebskosten

Beim Kauf eines Heizsystems stehen zunächst oft die Anschaffungskosten im Vordergrund, die langfristigen Betriebskosten dürfen jedoch nicht übersehen werden: Während ein preisgünstiges System auf den ersten Blick verlockend erscheinen mag, können hohe laufende Kosten schnell die anfängliche Ersparnis zunichtemachen. In diesem Abschnitt betrachten wir:

•    wie sich Anschaffungskosten und Betriebskosten voneinander unterscheiden 
•    warum es wichtig ist, beide im Blick zu behalten, und 
•    welche Heizsysteme langfristig die beste Balance zwischen Investition und Unterhalt bieten.

Folgende Zahlen sind in diesem Zusammenhang interessant:

Anschaffungskosten für Heizungen 2024

Die Anschaffungskosten für verschiedene Heizungsarten variieren je nach System und individuellen Gegebenheiten. Mit diesen ungefähren Zahlen können Sie rechnen:

Heizungsart Anschaffungskosten (inkl. Montage)
Gasheizung 9.000 € bis 15.000 €
Ölheizung 12.000 € bis 16.000 €
Luft-Wasser-Wärmepumpe 27.000 € bis 40.000 €
Sole- oder Wasser-Wasser-Wärmepumpe 40.000 € bis 50.000 €
Pelletheizung 25.000 € bis 50.000 €

Betriebskosten für Heizungen 2024

Tabelle: Entwicklung der Heizkosten für eine 70-m²-Wohnung im Mehrfamilienhaus in Euro (Quelle: Heizspiegel)

Abrechnungsjahr Erdgas Heizöl Fernwärme Wärmepumpe Holzpellets
Prognose 2024 1.005 € 1.095 €  1.335 € 750 € 785 €
2023 1.330 € 1.140 €  1.100 € 910 €  840 €
2022 1.475 € 1.400 € 1.015 € 1.260 € 1.050 €
2021 820 € 945 € 965 € 840 € 580 €
2020 685 € 625 € 945 € 780 € 570 €
2019 720 € 855 € 890 € 735 € 590 €
2018 700 € 845 € 860 € 685 €  
2017 750 € 750 €  895 €    
2016 810 € 665 € 930 €     
2015 835 € 755 € 965 €    
2014 825 € 930 € 965 €    

Anhand der Daten ist zu erkennen, dass die fossilen Heizungsarten Gasheizung und Ölheizung bei der Anschaffung deutlich vorn liegen. Wärmepumpe und Pelletheizung können dagegen mit den geringsten Betriebskosten glänzen. 
Wer nun vorschnell zur Gasheizung greifen möchte, sollte aber beachten, dass fossile Heizsysteme wie Gas- und Ölheizungen seit 2024 nicht mehr staatlich gefördert werden. Im Gegensatz dazu können erneuerbare Heizsysteme, insbesondere Wärmepumpen und Pelletheizungen, von attraktiven Förderungen profitieren, die die Anschaffungskosten erheblich reduzieren. So sind einfache Luft-Wasser-Wärmepumpen nach Abzug der Förderung bereits ab 10.000 € erhältlich, wodurch sie preislich mit Gasheizungen konkurrieren können.

Zudem sollten Sie auch die zukünftige Preisentwicklung von Gas und Erdöl beachten, um zu verstehen, warum eine Gasheizung günstiger in der Anschaffung ist, aber dafür teurer im Betrieb ist und warum Wärmepumpen höherpreisiger beim Kauf sind, dafür aber die Betriebskosten günstiger.

Warum eine Gasheizung 2025 keine gute Wahl mehr ist

Gasheizungen galten lange als kostengünstige und unkomplizierte Option, verlieren jedoch zunehmend an Attraktivität. Der Grund dafür liegt in den neuen gesetzlichen Regelungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), das den Einbau neuer Gasheizungen weitgehend untersagt. Bestehende Gasheizungen dürfen zwar bis 2045 weiter betrieben oder repariert werden, danach ist aber der Umstieg auf 100% nachhaltige Technologien Pflicht.
Die Zukunft fossiler Energien ist jedoch auch so aufgrund politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen unsicher. Die Preisentwicklung von Gas und Öl zeigt langfristig nach oben, was die Betriebskosten für Gasheizungen immer unvorhersehbarer und weniger kalkulierbar macht. Im Vergleich dazu bietet Strom als Energieträger für Heizsysteme, wie beispielsweise Wärmepumpen, eine bessere Kostenstabilität und lässt sich zudem durch selbst produzierte Energie aus Photovoltaikanlagen unterstützen.

Günstigste Heizung: Darum hat die Wärmepumpe die Nase vorn

Die Wärmepumpe hat sich als führende Heiztechnologie etabliert, wenn es um günstiges und nachhaltiges Heizen geht. Zwar benötigt sie Strom für ihren Betrieb, hier gibt es aber von vielen Energieversorgern spezielle Wärmepumpenstromtarife, um diese Betriebskosten zu senken. Zudem können die Heizkosten weiter reduziert werden, wenn Technologien wie Photovoltaik oder Solarthermie ins System eingebunden werden, um eigenen Strom zu erzeugen oder die Warmwassererzeugung zu entlasten. 

Auch unter Umweltaspekten punktet sie durch eine geringere CO₂-Belastung im Vergleich zu fossilen Heizsystemen und Holzheizungen: Da Wärmepumpen die Umweltenergie aus Erde, Wasser oder Luft nutzen, wird der CO₂-Ausstoß deutlich reduziert, während gleichzeitig die Abhängigkeit von Preisschwankungen wie bei fossilen Brennstoffen wegfällt.

Moderne Wärmepumpen können zudem auch in Altbauten effizient betrieben werden, sofern das Gebäude gut isoliert ist oder Anpassungen wie größere Heizkörper oder Flächenheizsysteme vorgenommen werden. Eine hohe Jahresarbeitszahl (JAZ) ist dabei entscheidend, um die Effizienz und damit die Kosteneinsparungen zu maximieren – je höher die JAZ, desto mehr Wärme wird pro eingesetzte Kilowattstunde Strom erzeugt.

Die Amortisationszeit einer Wärmepumpe hängt von Faktoren wie der Jahresarbeitszahl, den Stromkosten und den Fördermöglichkeiten ab. Bei optimalen Bedingungen und zusätzlichen Energiequellen wie Photovoltaik kann sich die Investition oft innerhalb von 10 bis 15 Jahren amortisieren – in Anbetracht steigender Energiepreise oft noch schneller. Das macht die Wärmepumpe zu einer nachhaltigen und langfristig günstigen Heizlösung. Wie aktuelle Studien zeigen, sind die Heizkosten einer Wärmepumpe inzwischen knapp ein Drittel günstiger als die einer Gasheizung – Laut dem Heizspiegel war die Wärmepumpe im Abrechnungsjahr 2024 die kostengünstigste Heizoption und übertrifft damit auch die Pelletheizung.  Die langfristigen Perspektiven sprechen somit klar für den Umstieg auf nicht fossile, erneuerbare Heizlösungen.

Kosten für Heizungen in der Übersicht

Tabelle: Kosten Heizung für ein Einfamilienhaus

Heizungsart Energiequelle Anschaffungskosten (inkl. Montage) Staatliche Förderung Betriebskosten jährlich Erfüllt GEG-Vorgaben (65%-Regelung)
Gasheizung Erdgas 9.000 € bis 15.000 € - 800-2000 € ×
Ölheizung Erdöl 12.000 € bis 16.000 €  - 1.300-1800 € ×
Biomasse Holz(pellets) 25.000 € bis 50.000 € Bis zu 70% 300 – 1000 €
Solarthermie Sonne 8.000 bis 15.000 € Bis zu 70% 0-100 €
Wärmepumpe Luft, Wasser oder Erde & Strom 27.000-50.000 € Bis zu 70% 300 – 1400 €

Fazit: Mit diesen Heizungen sparen Sie langfristig

Wer langfristig sicher und günstig heizen möchte, sollte möglichst bald auf eine regenerative Heizlösung umsteigen. Die Wärmepumpe und die Pelletheizung zählen zu den vielversprechendsten Optionen in diesem Bereich. Schon 2024 war das Heizen mit der Wärmepumpe die günstigste Alternative – und wird durch den fortschreitenden Ausbau erneuerbarer Energien noch preiswerter und umweltfreundlicher werden. Während sich die Gaspreise weiterhin nach oben entwickeln, profitieren Wärmepumpen von niedrigen Betriebskosten. Zwar sind die Anschaffungskosten vergleichsweise hoch, doch staatliche Fördermittel erleichtern die Finanzierung erheblich. Mehr zu den konkreten Fördermöglichkeiten finden Sie im Artikel „Förderung Heizung 2024“. 

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