Diebstahlschutz und Versicherungen für Solaranlagen und Wärmepumpen | Klimaworld

Diebstahlschutz und Versicherungen für Solaranlagen und Wärmepumpen 

Wärmepumpen und Solaranlagen sind nicht nur bei all jenen Menschen begehrt, die gerne etwas umweltbewusster und nachhaltiger leben würden. Sie sind auch ein immer beliebter werdendes Ziel für Kriminelle. Warum ist das so? Was können Sie machen, um Ihre wertvollen Geräte vor einem Diebstahl zu schützen? Und inwieweit sind Solaranlagen und Wärmepumpen von der Versicherung abgedeckt? Der nachfolgende Artikel versorgt Sie mit allen wichtigen Informationen darüber, wie Sie Ihre Wertanlagen schützen und versichern können. 

Warum sind Solaranlagen und Wärmepumpen bei Dieben so beliebt? 

Der Sektor der erneuerbaren Energien boomt seit Jahren. Die Nachfrage übersteigt das Angebot deutlich, die Wartezeiten sind enorm. Dieser Umstand zieht viel kriminelle Energie an. Diebe und Betrüger sind sich der Lieferengpässe bewusst und bieten gestohlene Ware zu übertrieben hohen Preisen auf dem Schwarzmarkt an – und haben damit offensichtlich großen Erfolg.  Die Solaranlagen- und/oder Wärmepumpendiebstähle haben sich in der jüngeren Vergangenheit stark vermehrt. Die Sicherheit der Anlagen ist also gefährdet. 

Besonders gefährlich sind übrigens Baustellen! Dort passieren die Mehrzahl an Diebstählen.  Im Gegensatz zu bewohnten Objekten ist die Gefahr, entdeckt zu werden, auf Baustellen viel geringer. Die Sicherheitsvorkehrungen sind noch nicht so umfassend und oft gibt es bei Neubauten am Stadtrand oder in neu erschlossenen Gebieten keine Nachbarn. Zudem sind die Geräte oftmals noch nicht komplett montiert bzw. mit dem Gebäude verbunden. Deshalb ist für die Dauer einer Baustelle besondere Vorsicht geboten! 

Wie lassen sich Solaranlagen am besten gegen Diebstahl sichern? 

Wer seine Solaranlagen so gut es geht vor einem Diebstahl schützen möchte, der kann an zwei unterschiedlichen Punkten ansetzen. Zum einen geht es darum, die Demontage so aufwändig wie möglich zu machen. Das schreckt potenzielle Diebe einerseits ab und erhöht gleichzeitig das Entdeckungsrisiko für sie. Je länger sie brauchen, desto eher werden sie auf frischer Tat ertappt. 

Zum anderen ist es ratsam, potenziell beliebte Komponenten uninteressant für die Diebe zu machen. Das funktioniert über eine entsprechende Markierung. Die sorgt dafür, dass die Bauteile nach einem Diebstahl noch dem eigentlichen Besitzer zugeordnet werden können – was Diebe wiederum abschreckt. 

Folgende Optionen werden als Diebstahlschutz für Solaranlagen immer wieder eingesetzt: 

Mechanische Sicherungen für Solaranlagen 

Die einfache Fixierung von Solarmodulen mit lediglich wenigen Schrauben am Montagegestell ist zwar ein positives Argument für die Kunden, lädt auf der anderen Seite aber auch Diebe ein. Hier besteht die Möglichkeit, die Schrauben nach der Befestigung unbrauchbar zu machen.  

  • So lässt sich etwa der Innensechskant abrunden. 
  • Der Schraubenkopf kann so unbrauchbar gemacht werden, dass kein Schraubendreher mehr greift. 
  • Im Fachhandel sind Spezialschrauben mit codierten Schraubköpfen erhältlich. Die Schrauben lassen sich lediglich mit speziell für sie gefertigten Spezialschlüsseln lösen. 
  • Eine andere Möglichkeit ist es, Schraubvertiefungen mit Gießharz aufzufüllen. 

Eine Sache gibt es bei diesen mechanischen Sicherungen allerdings zu bedenken: Allesamt erschweren nicht nur den Diebstahl, sondern auch die normale Demontage durch den Anlagenbesitzer. 

Nachverfolgbare Markierungen für Solaranlagen

Die Kennzeichnung von Solarmodulen mit einer eindeutig zuordenbaren Identifizierungsnummer stellt zwar keine technische Barriere dar, zwei Vorteile bringt die Methode aber dennoch mit. Gestohlene Module sind dank der Markierung später klar dem eigentlichen Besitzer zuzuordnen. Wollen die Langfinger ihr Diebesgut zu Geld machen, bekommen Sie mit großer Wahrscheinlichkeit Probleme. Und: Das Wissen über eben diese potenziellen Probleme hebt die Hemmschwelle deutlich an. Neben der Eigentümer-Identifizierungsnummer gibt es noch zwei weitere Optionen für die Markierung: 

  • Die Eigentümer-Informationen werden mikroskopisch codiert und auf besagten Gegenstand aufgesprüht. Bekannt ist dieses Verfahren heute unter dem Oberbegriff „Künstliche DNA“. Über einen spezifischen Test lässt sich diese DNA später dann auslesen. 
  • Eine weitere Vorgehensweise ist das Einsetzen von mikroskopisch kleinen Metallplättchen, die über eine Mikro-Gravur verfügen. Diese Gravur lässt sich unter dem Mikroskop auslesen und enthält alle wichtigen Informationen zum Eigentümer des Bauteils. 

Die Kennzeichnungen sind nur ein erster Schritt. Aktuell befindet sich eine Datenbank im Aufbau, in der sich gezielt nach gestohlenen Solarmodulen suchen lässt. Wem ein entsprechendes Bauteil abhandenkommt, der registriert es in dieser Datenbank. Wer auf der anderen Seite kurz vor dem Kauf einer neuen Solaranlage steht und dabei irgendwie ein komisches Gefühl hat, der kann sich über die Datenbank informieren, ob die ihm angebotene Ware eventuell als gestohlen gemeldet wurde. 

Einfache Abschreckungsmaßnahmen

Es müssen nicht immer ausgeklügelte und hochtechnische Methoden sein, die einen wichtigen Beitrag zum Diebstahlschutz liefern. Auch vergleichsweise einfache Maßnahmen können sich als effektiv erweisen. 

So mögen Einbrecher und Diebe zum Beispiel kein Licht. Ein Bewegungsmelder kann deshalb bereits sehr hilfreich sein.  Eine kleine WLAN-fähige Überwachungskamera ist ebenfalls eine gute Idee. Am besten wird diese klar und deutlich sichtbar montiert, so steigert sich ihr Abschreckungspotenzial. Achten Sie dabei aber unbedingt darauf, dass die Kamera nur Ihr eigenes Grundstück filmt, zudem muss mit einem entsprechenden Schild auf das Vorhandensein der Kamera hingewiesen werden. 

Wie lassen sich Wärmepumpen am besten gegen Diebstahl sichern? 

Um den Langfingern die Entwendung Ihrer Wärmepumpe so schwer wie möglich zu machen (oder im besten Fall ganz zu verhindern), können Sie auf eine oder mehrere der folgenden Optionen setzen: 

  • Verschweißen Sie die Verschraubung der Wärmepumpe im Haus. 
  • Verwenden Sie diebstahlhemmende Schrauben wie z. B. Abreißmuttern. 
  • Sichern Sie die Geräte mit einem zusätzlichen Käfig oder einer speziellen Verkleidung. 
  • Nutzen Sie Ketten- oder Vorhängeschlösser. 
  • Bringen Sie eine Individualnummer oder einen GPS-Tracker an. 
  • Wählen Sie einen schwer zugänglichen Installationsort wie etwa die nicht öffentlich erreichbare Rückwand Ihres Hauses oder ein Flachdach. 
  • Sträucher, Zäune, kleine Gartenhäuschen oder andere Sichtschutze „verstecken“ die Wärmepumpe und verhindern, dass das Gerät wie auf dem Präsentierteller sitzt. 
  • Mit Bewegungsmeldern sorgen Sie immer für eine hell beleuchtete Umgebung der Wärmepumpe, sobald sich jemand nähert. 
  • Eine gut sichtbar platzierte Überwachungskamera wirkt abschreckend. Mittlerweile gibt es auf dem Markt kleine, günstige und WLAN-fähige Geräte. 

Nun sind die besten Vorkehrungen eben keine Garantie, dass nicht doch einmal eine Solaranlage oder eine Wärmepumpe gestohlen wird. 100 %-igen Schutz gibt es nicht. Deshalb ist es wichtig, seine wertvollen Anlagen gegen Diebstahl zu versichern. Worauf Sie dabei unbedingt achten sollten, erfahren Sie im nächsten Abschnitt. 

Die richtige Versicherung für Solaranlagen und Wärmepumpen 

Durch die Montage von Solaranlagen oder Wärmepumpen ändert sich der Wert einer Immobilie, die bestehende Versicherung deckt somit nicht mehr das komplette Objekt ab und sollte unbedingt angepasst werden. Ein wichtiger Punkt gleich zu Beginn: Wärmepumpen und Solaranlagen fallen nicht unter die klassische Hausratsversicherung. Sie sind ein eigenständiger Teil eines Gebäudes und müssen dementsprechend über die Wohngebäudeversicherung abgesichert werden. 

Fest verbaut oder nicht fest verbaut? 

Eine der zentralen Aspekte rund um die Versicherung von Solaranlagen und Wärmepumpen ist der Standort der Technik. Hier spielt es nämlich eine Rolle, um die Anlagen fest im bzw. am Gebäue verbaut sind oder ob sie quasi frei im Garten stehen. Ist Zweiteres der Fall, muss das Gerät unbedingt extra in den Versicherungsvertrag aufgenommen werden, um Schutz gegen Elementarschäden und Diebstahl  zu garantieren. Wichtig ist dabei, zur Anlage zählende Komponenten wie etwa Armaturen oder Rohrleitungen nicht zu vergessen. 

Sollte die Technik hingegen fest verbaut sein, gilt sie rein rechtlich als Teil des Gebäudes und wird über die entsprechend Gebäudeversicherung abgesichert. 

Die Unterschiede zwischen den jeweiligen Anbietern sind mitunter sehr groß und weisen konkrete Unterschiede auf. Daher ist es ratsam, unbedingt mehrere Angebote einzuholen, diese miteinander zu vergleichen und gegebenenfalls nachzuverhandeln. 

Neubau oder Sanierung? 

Die Frage nach dem passenden Versicherungsschutz für Solaranlagen und Wärmepumpen ist nur im Fall einer Sanierung kompliziert. Während im Neubau die Technik ohnehin bereits im Versicherungsvertrag angeführt sein sollte, ändert sich durch die Montage neuer Anlagen der Charakter des Objekts bis zu einem gewissen Grad, der Versicherungsschutz umfasst dann nicht mehr das Gesamtpaket und muss angepasst werden.

Alte Versicherung? Unbedingt nachfragen! 

Zwar gibt es Solaranlagen und Wärmepumpen nicht erst seit fünf Jahren, speziell die typischen Solar-Paneele sind eigentlich seit langer Zeit ein vertrauter Anblick. Besonders in alten Versicherungspolicen finden sich aber noch keine auf die Geräte zugeschnittenen Passagen. Sollten Sie Ihre Haushaltsversicherung vor langer Zeit abgeschlossen haben, ist es sehr wahrscheinlich, dass Solaranlagen und Wärmepumpen in dieser nicht berücksichtigt sind. Fragen Sie also unbedingt bei Ihrem zuständigen Versicherer nach! Achtung: Manche Versicherer sehen in der Installation von Solaranlagen oder Wärmepumpen einen anzeigepflichtigen Vorgang oder machen das Fortbestehen des aktuellen Versicherungsschutzes eventuell von der Installation zusätzlicher Komponenten abhängig (z. B. Blitzableiter). Deshalb sollten Sie sich im Vorfeld der Montage mit Ihrem Versicherer kurzschließen und alle anstehenden Veränderungen besprechen. 

Dazu kommt, dass der Einbau moderner Technik auf jeden Fall zu einer Wertsteigerung der Immobilie führt. Allein deshalb ist es wichtig, die bestehende Versicherungspolice zu analysieren und zu ermitteln, ob wirklich noch alle Eventualitäten abgedeckt und ob die Prämien noch verhältnismäßig sind. 

Diebstahlschutz und Versicherungen für Solaranlagen und Wärmepumpen: Fazit 

In den Standardpolicen der allermeisten Versicherer war in der Vergangenheit noch kein Abschnitt zu Wärmepumpen und Solaranlagen zu finden. Der Boom hinsichtlich nachhaltiger Energie macht hier allerdings ein Umdenken nötig. Während bei Neubauten der Vertrag in der Regel mittlerweile entsprechend gestaltet wird, ist bei Sanierungen von Altbauten eine Anpassung unumgänglich. Immerhin steigt durch den Einbau der neuen Technik auch der Gebäudewert 

Was den Diebstahlschutz für Ihre Solaranlage oder Ihre Wärmepumpe angeht, stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen. So können Sie etwa mechanische Sicherungen montieren, deutlich sichtbare und ausgewiesene Überwachungsanlagen anbringen oder bei Dieben beliebte Bauteile mit klar nachverfolgbaren Mikro-Markierungen versehen. 

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