BTU Klimaanlage – Warum der Wert wichtig ist | Klimaworld

BTU Klimaanlage: Das verrät der Wert

Wer eine Klimaanlage kaufen möchte, der muss sich bereits im Vorfeld mit den unterschiedlichsten Parametern und Werten auseinandersetzen. Nur so schafft man es nämlich, aus dem mittlerweile enormen und unübersichtlichen Angebot auch sicher das richtige Gerät auszuwählen. Relativ unbekannt, aber dennoch von zentraler Wichtigkeit, ist die Maßeinheit BTU. In diesem Artikel erfahren Sie, was sich hinter der Abkürzung versteckt und wie sich der Wert auf den praktischen Betrieb einer Klimaanlage auswirkt.

> Was ist der BTU-Wert und warum ist er wichtig?
> Wie wird die BTU-Zahl berechnet?
> So berechnen Sie den Energieverbrauch mithilfe des BTU-Wertes
> BTU Klimaanlage Tabelle

Was ist der BTU-Wert und warum ist er wichtig?

Hinter der Abkürzung BTU verbirgt sich die Energieeinheit „British Thermal Unit“. Sie gibt die jene Menge an Wärme an, die benötigt wird, um die Temperatur von einem Pfund Wasser um ein Grad Fahrenheit zu erhöhen. Der BTU-Wert spielt dann eine wichtige Rolle, wenn es um die Leistungsfähigkeit einer Klimaanlage geht. BTU bezieht sich in diesem Fall nämlich auf die jeweilige Kühlkapazität des Geräts. Konkret wird die Einheit verwendet, um die Kühlleistung pro Stunde (BTU/h) zu ermitteln. Dabei gilt, je höher die BTU-Zahl, desto leistungsfähiger ist die Klimaanlage. Ein Gerät mit hohem BTU-Wert kann einen großen Raum rascher und effektiver kühlen, als das ein anderes Modell mit niedrigerem BTU-Wert könnte. Der BTU-Wert ist also wichtig, um das passende Modell für den zu klimatisierenden Raum zu finden. Ist er zu niedrig, kühlt die Klimaanlage nicht stark genug. Ist er zu hoch, verbraucht das Gerät zu viel Energie, die Effizienz sinkt, die Stromrechnung steigt.

Wie wird die BTU-Zahl berechnet?

Die Basis-Berechnung des notwendigen BTU-Werts ist relativ einfach. Sie müssen lediglich die Größe des Raumes in Quadratmetern kennen und diese Zahl mit 80 multiplizieren. Eine Faustregel besagt nämlich, dass pro Quadratmeter etwa 80 Watt Kühlleistung benötigt werden. Umgerechnet entspricht dies etwa 273 BTU/h je Quadratmeter.

Damit ermittelt man zunächst aber lediglich einen Ausgangswert. In der Praxis beeinflussen weitere Faktoren die tatsächliche Kühllast:

  • Raumgröße/Raumform: Je größer der Raum, desto höher ist folgerichtig auch die benötigte Kühlleistung. Bereiche mit komplexen Grundrissen sind ebenfalls schwieriger zu kühlen als kleinere, niedrigere „Quader“.
  • Raumhöhe: Räume mit hohen Decken – wie sie für Altbauten, Maisonetten oder Lofts typisch sind – haben ein größeres Luftvolumen. Entsprechend schwierig sind sie zu kühlen, was eine höhere BTU-Zahl notwendig macht.
  • Isolierung: Je neuer und effektiver die Isolierung ist, desto niedriger ist der Kühlungs- bzw. Klimatisierungsbedarf. Die Wärme bleibt vermehrt draußen, die gekühlte Luft bleibt ebenso vermehrt im Innenbereich.
  • Fenster: Hier spielen sowohl die Fenstergröße als auch die Ausrichtung eine zentrale Rolle. Mehr Fenster bedeuten mehr Fensterfläche, was wiederum einen verstärkten Sonnenlicht-Einfall mit sich bringt. Außerdem macht es einen großen Unterschied, ob man es mit südseitig ausgerichteten Fenstern zu tun hat, oder mit nordseitigen. Die Süd-Variante heizt sich deutlich schneller und stärker auf.
  • Personen: Ja, tatsächlich zählen auch Menschen zu den externen Wärmequellen, welche die notwendige Leistung einer Klimaanlage beeinflussen, denn sie geben konstant Wärmeenergie ab. Je mehr Menschen durchschnittlich in einem Raum arbeiten oder leben, desto mehr muss die Klimaanlage arbeiten. Eine höhere BTU-Zahl ist in so einem Fall natürlich hilfreich.
  • Elektrogeräte/Beleuchtung: Unsere Haushalte beherbergen immer mehr elektronische Geräte. Die sind zwar praktisch und erleichtern unseren Alltag ungemein. Allerdings strahlen sie auch Wärme ab. Beleuchtungsmittel der alten Generation gehören ebenfalls zu dieser Gruppe. Deshalb können Räume mit vielen Elektrogeräten oder starken Lampen/Leuchten durchaus mehr Kühlleistung benötigen.
  • Außentemperatur: Ein Faktor, auf den man als Haus-/Wohnungsbesitzer keinen unmittelbaren Einfluss hat. Allerdings sollte man beim Klimaanlagenkauf auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, dass die benötigte Kühlleistung größer ist, je höher die Außentemperaturen im Durchschnitt sind.

All diese Faktoren sind zumindest kurz zu bedenken, wenn der Kauf einer neuen Klimaanlage ansteht. Fühlen Sie sich angesichts dieser Vielzahl an Punkten überfordert? Dann ist es wohl eine gute Idee, sich Hilfe beim Fachmann zu holen. Die Profis wissen genau, worauf es bei einem neuen Klimagerät ankommt, wie sie die passende BTU-Zahl errechnen und auf welche Aspekte sie sonst noch achten müssen.

So berechnen Sie den Energieverbrauch mithilfe des BTU-Wertes

Der Stromverbrauch einer Klimaanlage hängt nicht nur von ihrer Kühlleistung ab, sondern auch von ihrer Effizienz. Trotzdem lässt sich eine erste Abschätzung über die BTU-Zahl vornehmen.

Umzurechnen gilt: 1.000 BTU/h entsprechen etwa 293 Watt (genauer: 293,071 W).

Beispiel:

  • Sie interessieren sich für eine Klimaanlage mit 10.000 BTU/h.
  • Umgerechnet entspricht dies 2.930 Watt Kühlleistung (10.000 × 0,2931).

Um den täglichen Stromverbrauch zu berechnen, benötigen Sie:

  • Leistung in Watt,
  • geplante Betriebsdauer pro Tag,
  • sowie den Wirkungsgrad des Geräts.

Ohne Berücksichtigung des Wirkungsgrads:
(2.930 W × 7 h) / 1.000 = 20,51 kWh

Wichtig: Moderne Klimaanlagen arbeiten sehr effizient. Ein typisches Gerät hat einen EER (Energy Efficiency Ratio) von etwa 10 BTU/W, was bedeutet, dass für 10.000 BTU/h Kühlleistung nur ca. 1.000 Watt Strom aufgenommen werden. Bei Berücksichtigung eines guten Wirkungsgrads wäre der tägliche Verbrauch bei 7 Stunden Betrieb also deutlich geringer, nämlich etwa 7 kWh.

Was ist die Kühllast?

Die Kühllast gibt an, wie viel Wärmeleistung (in Watt) aus einem Raum entfernt werden muss, um eine angenehme Temperatur zu halten. Sie hängt von zahlreichen Faktoren ab, darunter die Raumgröße, die Außentemperatur, Fensterflächen, Isolierung und interne Wärmequellen. Eine Klimaanlage sollte daher so ausgelegt werden, dass sie die voraussichtliche Kühllast des jeweiligen Raumes abdecken kann.

BTU Klimaanlage Tabelle

Hier finden Sie eine Übersicht über den durchschnittlichen Kühllastbedarf für Wohnräume mit einer Standardhöhe von 2,5 Metern:
        

Raumgröße Benötigte Kühlleistung in kW Benötigte Kühlleistung in BTU
10 m²     0,82 kW     2.798 BTU
20 m²     1,64 kW     5.596 BTU

30 m²        2,46 kW 8.394 BTU
40 m²         3,28 kW 11.192 BTU
50 m²         4,10 kW 13.990 BTU
60 m²       4,92 kW  16.719 BTU
70 m²        5,74 kW  19.585 BTU
80 m²        6,56 kW  22.384 BTU
90 m²        7,38 kW  25.182 BTU
100 m²         8,20 kW 27.980 BTU

Bitte beachten Sie: Diese Werte gelten für Räume mit mittlerer Isolierung und normalen Fensterflächen. Bei abweichenden Bedingungen (z.B. Dachgeschoss, viele Glasflächen) kann ein höherer Bedarf bestehen.

Der BTU-Wert und die Klimaanlage: Zusammenfassung

Beim Kauf einer neuen Klimaanlage sollten Sie nicht nur auf die Optik achten, sondern vor allem auf die richtige Kühlleistung. Der BTU-Wert gibt an, wie viel Wärmeenergie das Gerät pro Stunde aus dem Raum entfernen kann. Für eine erste Berechnung multiplizieren Sie die Raumfläche mit etwa 80 W/m², berücksichtigen aber auch Raumhöhe, Isolierung, Fenster und interne Wärmequellen.
Zusätzlich sollten Sie die Energieeffizienz (EER) beachten, um den tatsächlichen Stromverbrauch realistisch einzuschätzen. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich von einem Fachmann beraten – damit Sie lange Freude an Ihrer neuen Klimaanlage haben!

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