Brennholz lagern: So geht es richtig | Klimaworld

Brennholz lagern: Alles, was sie zur richtigen Aufbewahrung wissen müssen

In kalten Jahren wird es schon im frühen Herbst Zeit, den Kamin anzumachen: Die angenehme Wärme schont Heizung und Geldbeutel und sorgt für behagliche Stimmung. Doch wenn das gelagerte Brennholz mehr qualmt als brennt, haben Sie entweder das falsche Brennholz oder das richtige Brennholz falsch aufbewahrt. Ärgerlich, denn im Moment der Erkenntnis bleibt meist keine Zeit mehr, um neues Brennholz für den Winter trocken zu lassen. Im schlimmsten Fall müssen Sie Holz in der Heizsaison teuer zukaufen oder auf den Ofen verzichten. Darum ist es umso wichtiger, das teure Brennholz fachgerecht zu lagern. Wie Sie Ihr Brennholz am besten aufbewahren, was es dabei zu beachten gibt und welche Fehler Sie vermeiden sollten, steht hier für Sie zusammengefasst.

> Warum ist die richtige Lagerung von Holz wichtig?
> Wie lagert man Brennholz richtig?
> Welche Größe sollte das Brennholz haben?
> Wo sollte man Brennholz lagern?
> Ist es besser, das Brennholz zu stapeln oder zu schütteln?
> Wie lange sollte man Brennholz lagern?
> Wie lagert man Brennholz dekorativ?
> Was sind die häufigsten Fehler beim Lagern von Brennholz?
> Wo kann man Brennholz kaufen?

Warum ist die richtige Lagerung von Brennholz wichtig?

Bei der Brennholzlagerung ist es wichtig, dass das Holz ausreichend getrocknet ist. Denn feuchtes Brennholz eignet sich schlichtweg nicht so gut zum Heizen:

  1. Wird beim Heizen mit feuchtem Brennholz die meiste Energie des Kaminofens dafür aufgewendet, das feuchte Holz zu trocknen, wodurch die Leistung Ihres Ofens oder Kamins gesenkt wird.
  2. Führt das Heizen mit feuchtem Holz zu starker Ruß- und Kondensatbildung. Ruß und Kondenstat setzen sich im Schornstein und im Rauchrohr fest und bilden dort eine schmierige Masse. Das wiederrum kann zu Verstopfungen in den betroffenen Teilen des Ofens führen. Schlimmstenfalls entsteht sogar Glanzruß und Rußbrand im Schornstein oder dem Ofenrohr.
Glanzruß (auch Hartruß genannt) ist eine teerähnliche Ablagerung, welche sich im Inneren der kalt werdenden Heizanlage oder im Schornstein absetzt. Das Volumen dieser harzähnlichen Ablagerung nimmt bei der Abkühlung zu.
Die Entstehung von Rußbrand basiert auf dem Funkenflug durch den Rauchabzug Ihres Ofens oder Kamins. Er lagert sich im Schornstein ab und kann sich dort entzünden. Durch die extremen Temperaturen, welche bei einem Rußbrand in einem Schornstein entstehen, können angrenzende Bauteile oder Möbel in Brand geraten.

Wie lagert man Brennholz richtig?

Um Brennholz richtig zu lagern, sollten Sie eingige Aspekte. Unter anderem sind die Stückgröße, der Lagerort und die Luftzirkulation ausschlaggebend, damit das Holz richtig trocknen kann. Im Folgenden werden die wichtigsten Faktoren genau beleuchtet, um Ihnen dabei zu helfen, Fehler bei der Lagerung von Brennholz zu vermeiden:

Welche Größe sollte das Brennholz haben?

Große Äste oder Stämme trocknen langsamer als zerkleinertes Holz. Daher ist es sinnvoll, diese größeren Holzstücke in die Form handlicher Scheite zu bringen. Dafür empfehlen sich zwei Größen: Zum einen kleinere Scheite, welche einen Durchmesser von 5 cm nicht überschreiten sollten. Diese eignen sich insbesondere zur Entzündung des Feuers. Zum anderen größere Scheite, welche bei einer Länge von 30 cm einen Durchmesser von maximal 10 cm haben sollten. Diese fördern insbesondere die Hitzeentwicklung.

Wo sollte man Brennholz lagern?

Der wichtigste Aspekt des Lagerortes ist der Schutz vor Nässe. Unter abgeschrägten Dächern, die vor Nässe durch Regen schützen, lagern Sie Brennholz ideal. Die West- oder Südseite Ihres Hauses eignet sich am besten dafür. Als Dach genügt ein Wellblech- oder Kunststoffdach, falls Ihr Hausdach keinen Überhang hat. Auch Unterstände eignen sich hervorragend für die Lagerung des Brennholzes. Wenn der Lagerort es zulässt, dass das Brennholz trotzdem noch ein paar Sonnenstrahlen abbekommt, haben Sie den perfekten Lagerort gefunden. Bei einem Schuppen als Lagerort muss das Holz bereits sehr gut durchgetrocknet sein. Keller empfehlen sich nur, wenn sie trocken sind und eine gute Luftzirkulation aufweisen.

Haben Sie keine entsprechende Überdachung zur Verfügung, ist es gegebenenfalls sinnvoll, über eine Abdeckung nachzudenken. Während im Sommer zumeist darauf verzichtet werden kann, da das Holz bei direkter Sonneneinstrahlung am besten durchtrocknen kann, muss das Holz im Herbst vor der Witterung geschützt werden. Abdeckplanen sind dabei eher ungeeignet, da sich die Feuchtigkeit unter Ihnen staut, sie leicht davongeweht werden und nach einer Saison bereits von der Witterung beschädigt sind. LKW-Planen können genutzt werden, da diese der Witterung standhalten. Es sollte bei der Verwendung allerdings darauf geachtet werden, dass sie nicht direkt auf dem Holz platziert werden, sondern einen gewissen Abstand zum Holz haben, um die Luftzirkulation weiter zu gewährleisten.

Neben der Nässe, welche von oben kommen könnte, sollten Sie darauf achten, dass die Feuchtigkeit des Erdbodens sich nicht durch Ihr Brennholz arbeitet. Um dies zu vermeiden, stapeln Sie das Holz nicht direkt auf dem Boden, denn dann können nasses Holz, Fäulnis und Schimmel die Folge sein. Geeignete Unterlagen, auf welchen Sie Ihr Holz stapeln können, sind beispielsweise Paletten oder ein Unterbau aus Ziegelsteinen und Brettern.

Brennholzlager selber bauen

Ist keine geeignete Fläche an der Hauswand vorhanden, lohnt es sich, einen Holzschuppen, ein kleines Dach oder eine Holzmiete zu bauen. Eine Holzmiete ist eine runde Holzpyramide, welche aus einer kreisförmigen Rundmauer aus gestapeltem Holz besteht. Der so geschaffene Innenraum wird wiederrum mit Holzscheiten befüllt und mit passenden langen Holzscheiten als Dach abgedeckt. Das sorgt zwar bereits für Trockenheit darunter, trotzdem sollten Sie noch eine lockere Plane auflegen, die eine Luftzirkulation innerhalb der Holzmiete zulässt. Alternativ gibt es freistehende oder für Wände geeignete Brennholzregale im Baumarkt oder Internet zu kaufen, die Sie selber aufstellen können.

Ist es besser, das Brennholz zu stapeln oder zu schütten?

Aufgeschüttetes Holz trocknet generell schneller als Brennholz, welches gestapelt wurde. Das liegt grundsätzlich daran, dass die Luftzirkulation bei aufgeschüttetem Holz besser möglich ist. Natürlich benötigt aufgeschüttetes Holz mehr Platz als ordentlich gestapeltes. Darum ist es der beste Weg, die beiden Varianten zu kombinieren. Bis zu einem gewissen Trocknungsgrad sollten Sie frisches Brennholz aufgeschüttet trocknen lassen. Danach kann das Brennholz gestapelt werden.

Die Holzstapel sollten, wenn sie vor einer Wand gestapelt werden, etwas Abstand zu dieser haben, damit die Luft weiterhin gut zirkulieren kann. Auch beim Stapeln des Holzes ist Abstand zwischen den Reihen sinnvoll, damit die Feuchtigkeit verdunsten kann. Generell sind mehrere kleine Stapel besser geeignet, um Holz schneller trocknen zu lassen als große Stapel mit vielen Holzscheiten.

Wie lange sollte man Brennholz trocknen?

Im Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSCHG) ist verankert, dass der Feuchtigkeitsgehalt von Brennholz 25 Prozent nicht überschreiten darf. Von Ofenherstellern wird ein noch geringerer Restfeuchtegehalt empfohlen. Im Idealfall erreicht Ihr Brennholz 15 Prozent Restfeuchtegehalt. Dann profitieren Sie durch einen hohen Heizwert Ihres Kaminholzes.

Das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) soll vor nachteiligen Umwelteinwirkungen schützen. Insbesondere sollen Menschen, Tiere, Pflanze und Güter geschützt werden. Es führt Rechte und Pflichten der Betreiber von Anlagen auf, welche durch Luftverunreinigungen, Geräusche, Wärme oder ähnlichem Ihre Umwelt gefährden könnten. Kamine und Öfen fallen als Kleinfeuerungsanlagen ebenfalls unter dieses Gesetz.

Um diesen Grad an Restfeuchte zu erlangen, sollten Sie mindestens ein Jahr Lagerung einplanen. Im Idealfall lagert Ihr Holz zwei bis drei Jahre bevor Sie es als Kaminholz verwenden. Hartholz trocknet langsamer als die weiche Variante, aber auch die Jahreszeit ist entscheidend: Im Winter geschlagenes Holz trocknet generell schneller als Holz aus den anderen Jahreszeiten. Voraussetzung für die Trocknung Ihres Holzes ist außerdem die sorgfältige Zerkleinerung.

Schnell trocknende Holzsorten:

  • Kiefer
  • Birke
  • Fichte

Langsam trocknende Holzsorten:

  • Obstbäume
  • Esche
  • Buche
  • Eiche

Den Trocknungsgrad Ihres Brennholzes können Sie mit einem Holzfeuchtemessgerät feststellen, welche es kostengünstig in jedem Bauhandel zu erwerben gibt.

Wie lagert man Brennholz dekorativ?

Da Ihr Brennholz lange trocknen muss, wird es lange in Ihrem Garten verweilen. Deko-Elemente oder Muster in der Stapelung können das Brennholz in Ihrem Garten zu einem echten Blickfang machen.
Auch im Haus können gewisse Mengen Brennholz gelagert werden. Unterschiedliche Körbe und Regale können großartig aussehen und dafür sorgen, dass Ihr Kaminholz optimal vortemperiert ist, wenn Sie es für das Heizen benötigen.

Was sind die häufigsten Fehler bei der Lagerung von Brennholz?

Bei der Lagerung von Brennholz können einige Fehler auftreten, welche sich negativ auf die Trocknung Ihres Brennholzes auswirken. Im schlimmsten Fall können sich Pilze bilden, die den Zersetzungsprozess begünstigen. Hier noch einmal alle Fehler auf einen Blick:

  • Brennholz in einem feuchten Keller lagern
  • Feuchtes Brennholz in einem Schuppen lagern
  • Fehlende Luftzirkulation
  • Abdeckungen, unter welchen sich Schwitzwasser sammelt
  • Ungenügender Abstand zur Hauswand oder zwischen den Stapelreihen
  • Zu große Scheite (nicht zerkleinertes Holz)
  • Zu kurze Lagerzeiten (zu hoher Feuchtigkeitsgehalt im Brennholz)

Wo kann man Brennholz kaufen?

Wenn Sie keine eigene Holzquelle am Haus oder im Garten haben, müssen Sie es auf Vorrat kaufen. Das geht in Baumärkten und Gartencentern, aber auch bei regionalen Anbietern. Haben Sie keine Transportmöglichkeit, bieten die Verkäufer die Lieferung meist gegen einen kleinen Aufpreis an. Hier gilt natürlich: Kaufen Sie saisonale benötigte Ware direkt vor oder in der Saison, zahlen Sie meist mehr. Beim Kauf wird die Menge des Holzes meist in Raummeter (rm) bzw. Schüttraummeter (srm) angegeben. Dabei handelt es sich um einen Kubikmeter Holz, der gestapelt oder aufgeschüttet wird - Mehr Infos dazu finden Sie im Artikel: Mengenangaben bei Brennholz. Für den Preis des Holzes beim Kauf ist aber nicht nur die Menge entscheidend, sondern auch die Trockenheit, der Holztyp (Hartholz oder Weichholz), die Region und die explizite Holzsorte. In der Regel bezahlen Sie für den Schüttraummeter trockenes, offenfertiges Hartholz (Buche) mehr als für die feuchte Variante. Weichholz hingegen ist getrocknet eher günstiger im Einkauf.

Brennholz lagern: Zusammenfassung

Bei der Lagerung Ihres Brennholzes können einige Fehler unterlaufen, welche sich auf den Trocknungsgrad des Holzes auswirken. Die Lagerung von Brennholz an nicht geeigneten Stellen kann dazu führen, dass der Zersetzungsprozess einsetzt. Auch fehlende Luftzirkulation und Abdeckungen, unter welchen sich Schwitzwasser sammelt, verhindern, dass das Brennholz den benötigten Trocknungsgrad erreicht. Dies ist insbesondere wichtige, da die Verwendung von zu feuchtem Holz zu Umweltbelastungen führen und Ihren Kamin oder Ofen beschädigen kann. Daher ist es umso wichtiger, sich im Vorfeld gut über die ideale Lagerung zu informieren, damit das wertvolle Brennholz einen hohen Heizwert erzielt.

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